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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wären Gedanken dabei, Gestalt anzunehmen.
    Die Schlange wuchs zusammen…
    Sie bewegte sich unter ihnen auf ein bestimmtes Ziel zu. Sie spürten, daß sie das Ziel bildeten, und die Schlange würde sich endlich befreien können.
    Sie war bereit, das Tor nach Avalon aufzubrechen, um eine Bastion zu erstürmen, die ihr bisher verwehrt geblieben war. Aber der Teufel wollte das Böse überall hintransportieren. Es war nichts, vor dem er Halt machte.
    Der Boden unter ihren Füßen schwankte.
    Auch sie konnten nicht mehr normal und ruhig stehenbleiben. Sie waren gezwungen, die Schwankungen auszugleichen, sie vibrierten und zitterten mit, und sie hörten tief unter sich ein dumpf und wummernd klingendes Rumoren, als wäre dort etwas aufgebrochen worden, das über die Jahrhunderte hinweg Widerstand geleistet hatte.
    Die Schlange kam.
    Der Boden brach.
    Drei Frauen schrien auf.
    Ihr Hände lösten sich voneinander. Sie selbst bekamen die Schläge mit, die sie nicht mehr ausgleichen konnten. Sie kippten nach hinten weg, rutschten aus und fielen zu Boden. Die beiden im Boden steckenden Lanzen wurden dabei wie überlange Zündhölzer in die Luft geschleudert.
    Sie klirrten gegen die Mauern und blieben davor liegen.
    Ein bösartig klingendes Zischen durchwehte den Innenhof und tanzte zwischen den drei Frauen.
    Yodana war die erste, die sich aus ihrer liegenden Stellung erhob und auf die Beine kam. Sie schaute hin. Ihre Augen weiteten sich.
    Aus der Erde, umhüllt vom Rauch, schaute der mächtige Kopf einer Riesenschlange hervor. Ein Maul, das so groß war, um Felsbrocken verschlucken zu können und mit Zähnen bestückt, die selbst hartes Material zermalmten.
    Das war der Teufel, und er hatte sein Versprechen gehalten. Auch die anderen beiden Frauen erhoben sich, waren vom Anblick der Schlange schockiert und begeistert zugleich.
    Ihnen würde sie nichts tun, auch wenn sie jetzt einen Feuerstrahl ausspie, der mehr an einen Drachen erinnerte. In ihren Augen tanzte ein böses Licht, das farblich nicht einzuordnen war, denn es schwankte permanent zwischen einem kräftigen Rot und einem fahlen Gelb.
    Nahezu wütend bewegte die Schlange ihren mächtigen Kopf, während sie ihren gewaltigen Körper aus dem Erdreich schob.
    Glatt und sicher klappte das. Was die drei Frauen dann zu sehen bekamen, raubte ihnen abermals den Atem. Es war ein Riesenkörper, er wollte gar nicht aufhören. An der unteren Seite bestand er aus dunkelgrünen Schuppen, die sich allerdings zu Knoten zusammengedreht hatten. Auf der Oberseite begann dicht hinter dem häßlichen Schädel ein Drachenkamm mit dreieckigen Zinken, deren Spitzen in die Höhe standen.
    Das war die Schlange, das war der Teufel, das war der Tod!
    Für die drei Frauen aber bedeutete es den Sieg!
    ***
    »Anna…?«
    Die alte Frau hörte die Stimme des Pfarrers dünn aus seinem Krankenzimmer klingen. Sie war auf dem Weg in die Küche gewesen und hätte nicht sagen können, daß sie sich gut fühlte, denn der Besuch der beiden Fremden hatte sie schon aufgewühlt. Aber Pfarrer Ingles hatte ihnen vertraut, und darauf konnte sie bauen.
    Sie hätte sich gern für eine Weile an den Küchentisch gesetzt und nachgedacht, doch nach dem zweiten Ruf blieb sie stehen, verdrehte die Augen und trat so heftig auf, daß der Pfarrer sie hören mußte und sie sich eine Antwort ersparen konnte.
    Mit müden Schritten ging sie auf die Tür des Krankenzimmers zu. Zuerst klopfte sie an, dann betrat sie den Raum und war von der relativen Helligkeit überrascht.
    Der Geistliche saß im Bett. Er lehnte mit Kopf und Rücken an der Wand am Oberende, hatte die Gardinen vom Fenster weggezogen, um nach draußen schauen zu können. Viel sah er nicht, nur einen Ausschnitt des Geländes vor dem Haus.
    Anna war froh, ihren Schützling in dieser Haltung zu finden. Sie hatte sich bereits Sorgen gemacht und sich auch Schreckliches vorgestellt.
    Der Klang seiner Stimme nämlich hatte ihr ganz und gar nicht gefallen.
    Sie trat an das Bett.
    Anna blieb stehen.
    Der Geistliche kümmerte sich nicht um sie. Er schaute stur aus dem Fenster, als gäbe es dort etwas Besonderes zu sehen. Obwohl es wahrhaftig nicht kalt war, trug er im Bett noch eine dünne Strickjacke, und er zitterte wie jemand, der fror.
    Seine Lippen bewegten sich. Anna kannte das. Oft sprach der Pfarrer ein stummes Gebet, so schien es auch jetzt zu sein. Sie räusperte sich.
    Es geschah nichts. Ingles ließ sich nicht stören. Erst als Anna ihn an der Schulter berührte,

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