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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Waffe über unserem Kopf hinwegtrudelte und irgendwo im Hintergrund zu Boden schlug.
    Zwei Löcher hatten die Kugeln im Körper der Frau hinterlassen. Da war die bleiche Haut regelrecht aufgerissen worden, so wie bei einem Menschen, aber trotzdem anders.
    Große Löcher mit gezackten Rändern. Kein Blut, dafür eine wäßrige Flüssigkeit, die schwerfällig aus den Wunden sickerte und dabei über die Ränder hinwegquoll.
    Sie war kein Mensch mehr, und sie reagierte auch nicht wie ein Mensch.
    Zwar brach sie in die Knie, doch nicht ein Laut drang aus dem noch immer weit geöffneten Mund.
    Starb sie lautlos?
    Sie kniete jetzt breitbeinig, damit sie auch den nötigen Halt fand.
    Und dann geschah etwas Furchtbares.
    Die Frau oder das Wesen zerstörte sich selbst. Es riß sich auseinander, es rammte seine Finger in den weichen Körper, in das Gesicht, in die Augen, den Mund, die Nase. Sie war von einer wilden Zerstörungswut gepackt, die auf unsere Kugeln zurückzuführen war.
    Das geweihte Silber mußte den einen Mechanismus in Gang gesetzt und den anderen zerstört haben, und ihre Hände wirkten dabei wie Peitschenhiebe.
    Sie hörten einfach nicht auf.
    Kein Tropfen Blut spritzte.
    Sie war auch nicht ausgetrocknet. Eine andere Flüsssigkeit durchlief das faulige Muskelgewebe, die Adern und noch einiges mehr. Zudem breitete sich ein widerlicher Gestank aus, der kaum zu beschreiben war.
    Kein Leichengeruch wie bei einem Ghoul, mehr ein scharfes Brennen ohne den nötigen Rauch.
    Wir wollten nicht hinschauen, waren auch nicht untätig geblieben. Suko hatte sich sofort um die alte Frau gekümmert. Wahrscheinlich hatte sie gar nicht bemerkt, wie Suko sie auf seine Arme gehoben hatte, auf denen sie noch immer lag. Sie erinnerte dabei an ein kleines Kind, das sich bei seinem Beschützer wohl fühlte. Er war schon aus meiner Nähe verschwunden und hielt sich in dem Zimmer mit dem zerstörten Fenster auf.
    Ich kümmerte mich um Ingles.
    Der Pfarrer stand noch immer unter Schock. Wahrscheinlich begriff er nicht, was da passiert war. Er reagierte auch nicht auf meine Ansprache.
    Deshalb blieb mir nichts anderes übrig, als ihn zu holen. Ich zerrte ihn an dem vorbei, was einmal diese Person gewesen war und nun nichts mehr mit einem Menschen zu tun hatte.
    Der Geistliche folgte mir wie ein kleines Kind. Ich hielt ihn an der Hand gefaßt. Bevor der Flur den Knick machte, schaute ich noch einmal zurück.
    Sie lag noch immer am Boden. Sie dampfte, sie war ein widerlicher Klumpen, und etwas schockte mich zutiefst und grub sich auch in mein Gedächtnis ein.
    Aus dem Klumpen hervor schauten zwei Hände. Das heißt, ich sah eigentlich nur die nach oben gerichteten Finger, die Gelenke waren in der Masse verschwunden.
    Ich umrundete die Ecke. Als wir das Zimmer betraten, wartete Suko schon auf uns. Er war sehr wachsam und hatte die Beretta nicht aus der Hand gelegt, denn schließlich waren die Frauen zu dritt gewesen.
    Entdecken konnten wir die beiden anderen nicht.
    Suko hatte Anna auf das Bett des Pfarrers gelegt. »Was ist mit ihr?« fragte ich.
    »Sie hat sich am Knie verletzt und wird Mühe haben, auch nur zwei, drei Schritte normal zu laufen.«
    »Sonst nichts?«
    »Nein«. Suko warf dem Pfarrer einen schnellen Blick zu. Ich verstand das Zeichen und schaute ebenfalls hin.
    Der Mann stand neben mir, noch immer durch mich gehalten. Ich spürte seine Hand unter der meinen. Auch das leichte Zittern blieb mir nicht verborgen. Ingles schien nicht mitbekommen zu haben, daß es keine direkte Gefahr mehr für ihn gab.
    Er schwieg, atmete schnell und schnappend. Wie ein kleines Kind führte ich ihn zur Seite und sorgte dafür, daß er sich auf einen Stuhl setzte, wobei ich beruhigend auf ihn einsprach und zum erstenmal von ihm eine Reaktion erfuhr.
    »Die Schlange ist hier bei uns gewesen. Der Teufel hat es versucht. Das Böse kam…«
    »Er ist vernichtet, glauben Sie mir.«
    »Ich habe meinen Rosenkranz geopfert. Ich habe ihn der Schlange ins Maul geworfen…«
    Mir wurde einiges klar. Deshalb war sie schon geschwächt gewesen, als wir trafen. Ansonsten hätten sie uns bestimmt einen härteren Widerstand entgegengesetzt.
    »Okay«, flüsterte ich. »Gratuliere. Das Böse hat nicht siegen können, auch die häßliche Frau nicht. Sie ist ebenfalls tot.«
    Ingles nickte. Dabei fragte ich mich allerdings, ob er überhaupt begriffen hatte, was ich ihm mitteilen wollte.
    »Aber es muß weitergehen. Sie ist nicht allein gekommen. Es gibt noch zwei

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