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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwestern, das wissen Sie…?«
    »Ja…«
    »Haben Sie die drei gesehen?«
    »Einmal.«
    »Wo?«
    Ingles hob mit einer müden Bewegung die Hand und wischte über seine Augen, als wollte er sein Erinnerungsvermögen zurückholen. »Sie sind zusammen aus der Schlange gekommen, und sie haben sich hier vor dem Fenster gezeigt. Dort haben sie gelauert, sie warteten, sie wollten an uns heran, sie wollten unser Leben…«
    »Und weiter?«
    »Bitte«, flüsterte er und senkte den Kopf. »Ich kann nicht mehr denken, ich…«
    »John, ich schaue mich um.« Suko stand schon an der Tür. »Ich werde das Haus unter die Lupe nehmen. Vielleicht habe ich Glück. Bleib du bei den beiden hier.«
    Einen Widerspruch ließ er nicht zu, mit dem nächsten Schritt war er schon aus dem Zimmer verschwunden.
    Dafür hatte sich der Pfarrer erhoben. Wie ein Schlafwandler ging er auf das schmale Waschbecken zu. Er ließ Wasser in ein Glas laufen, trank aber noch nicht, sondern stellte sich vor das zerstörte Fenster, schaute hinaus und ließ das Wasser in seine Kehle rinnen. Er trank in kleinen Schlucken, leerte das Glas, drehte sich dann um, und ich sah, daß seine Bewegungen wieder normaler geworden waren. Er hatte sich gefangen und kehrte zurück in die Normalität.
    Anna sprach ihn an.
    Er setzte sich auf die Bettkante, nahm ihre Hand und lächelte. Dann erklärte er ihr, daß das Böse nicht gewonnen hatte. Sie waren stärker gewesen.
    »Es ist schön«, flüsterte Anna. »Es ist so schön zu wissen, daß es nicht uns…«, sie weinte plötzlich, und der Pfarrer legte beide Hände gegen ihre Wangen.
    Ich verließ den Raum. Nicht nur aus Pietät, sondern weil ich sehen wollte, was mit dieser Person, die einmal wie eine Frau ausgesehen hatte, geschehen war.
    Es lagen Reste am Boden. Undefinierbar, einfach widerlich und auch kaum zu beschreiben. Der Begriff Klumpen hätte am besten gepaßt.
    Achselzuckend drehte ich mich wieder um, weil ich Tritte gehört hatte.
    Suko kam die schmale Treppe herab. Sein Gehen hörte sich völlig normal an. Er schien nichts Schreckliches oder Außergewöhnliches entdeckt zu haben. Wir trafen vor der Treppe zusammen, und ich schaute ihn fragend an. »Na, was ist?«
    Er legte eine Hand auf das Geländer. »Deine Frage, John, erübrigt sich. Nichts zu sehen. Da oben ist alles klein, aber völlig normal. Ich habe nicht einmal Spuren entdeckt, das heißt, die beiden anderen sind nicht in das Haus eingedrungen.«
    »Sie waren hier«, murmelte ich. »Das weiß ich von Ingles. Zusammen mit der Schlange.«
    »Mit wem auch immer, jetzt sind sie weg. Ich habe auch aus verschiedenen Richtungen aus dem Fenster geschaut und sie nicht gesehen. Keine Spur hier in Glastonbury.«
    Das sah ich als positiv an. Wenn ich daran dachte, was bei einem Amoklauf durch den Ort ihrerseits geschehen konnte, wurde mir schon mulmig. Wer immer sich ihnen in den Weg stellen würde, sie würden ihn vernichten.
    Wir gingen zurück in das Zimmer.
    Der Pfarrer hatte sich wieder erholt. Zusammen mit Anna betete er. Als er uns sah, drehte er sich um, ließ die Hände aber noch gefaltet. »Der Herrgott hat uns heute erneut das Leben geschenkt«, sagte er, »und dafür müssen wir ihm dankbar sein.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Aber Sie sind nicht zufrieden, Mr. Sinclair.«
    »Das bin ich keineswegs.« Ich hatte mich verkehrt herum auf einen Stuhl gesetzt und die Arme auf die Lehne gelegt. »Ich kann gar nicht zufrieden sein.«
    »Warum nicht?«
    »Denken Sie an die beiden anderen Frauen.«
    »Sorry, die hätte ich fast vergessen. Das Böse hat sich geteilt, die Schlange hat es geschafft.«
    »Sie gibt es zum Glück nicht mehr. Der Teufel ist nicht mehr ihr Begleiter.«
    »Wie Sie das sagen, läßt darauf schließen, daß die Frauen ein neues Ziel haben.«
    »Richtig.«
    Der Pfarrer hustete sich die Kehle frei. »Ich brauche nicht lange zu raten und nehme an, daß es sich dabei um die Nebelinsel Avalon handelt. Sie wollen an das Tor.«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Man wird sie doch nicht einlassen«, sprach er schnell weiter. »Das denke ich.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Man hat sie stark gemacht. Auch wenn sie nicht mehr von der Schlange begleitet werden, kommen sie an dieser Tat nicht vorbei.«
    »Man muß sie aufhalten.«
    Ich stand wieder auf. »Sehr richtig, Herr Pfarrer. Suko und ich werden uns auf den Weg machen, wobei ich nicht denke, daß Ihnen beiden noch eine große Gefahr droht. Allerdings könnten Sie das Haus auch verlassen und

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