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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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Wenn Ihr es wünscht, werde ich die Bruderschaft bitten, Heiler und Gehilfen zu schicken.«
    Duquesne starrte den Grauen Bruder an. Abgesehen vom Patriarchen war ihm das Wohlergehen der übrigen Zuschauer herzlich gleichgültig und zudem wusste er, dass auch Lizenzen an Bader, Knochenrenker, selbsternannte Heiler, Pillendreher und Quacksalber und Scharlatane aller Art verkauft worden waren, auf dass sie ihre Dienste und Mittelchen im Zirkus anpreisen durften. Unter ihnen würde sicher der eine oder andere sein, der tatsächlich etwas von seinem Handwerk verstand. Trotzdem wäre es vielleicht nicht schlecht ein paar der Grauen Brüder dabei zu haben, da sie oft auch einen besänftigenden Einfluss gerade auf das einfache Volk hatten.
    »Ich nehme Euer Angebot an«, entgegnete er steif, »aber Ihr braucht uns nur drei bis fünf eurer Leute zur Verfügung stellen, da wir bereits vorgesorgt haben.«
    Bruder Nääs neigte den Kopf
    »Wie Ihr wünscht, Herr.«
    Duquesne musterte den Mann scharf. Hatte da nicht ein Hauch Missbilligung in seiner Stimme geklungen? Aber das Gesicht des Grauen Bruders gab keine Regung preis und Duquesne wandte sich wieder der Liste der Darbietungen zu.
    Sie war wahrhaftig eindrucksvoll. Der Patriarch hatte eigens einen »Meister der Spiele« eingesetzt, Marco Nobilior, ein zappeliger, umtriebiger Mann, der einem verarmten Adelsgeschlecht entstammte. Er erwarb sich ein leidliches Einkommen, indem er die Feste der Reichen und Vornehmen ausrichtete. Zusammen mit den Leitern der Gladiatorenschulen hatte er sich große Mühe gegeben, das Publikum zu unterhalten.
    Natürlich gab es die üblichen Gladiatorenkämpfe in wechselnden Besetzungen, Zweikämpfe und Schlachten, Ring- und Faustkämpfe und alle Arten von Waffengängen. Dem Wunsch des Patriarchen gemäß wurde dem fremden Kämpfer der Scytenschule großzügig Gelegenheit gegeben, sein Können zu zeigen. Er würde als »Churo, der Unbesiegbare« auftreten.
    Duquesne schnaubte verächtlich, als er den hochtrabenden Namen las. Niemand war unbesiegbar. Er hatte zwar mit eigenen Augen gesehen, wie der hässliche Affe selbst gegen Bewaffnete siegreich geblieben war, aber ein wohlgezielter Pfeil würde auch diesem Helden ein schnelles Ende bereiten. Mochte er sich bei diesen Schaukämpfen ruhig seiner Fähigkeiten brüsten, eines Tages würde es andere Gelegenheiten geben, wo sich zeigen würde, wie weit es damit her war.
    Duquesne merkte, dass er schon wieder die Hand zur Faust geballt hatte, und ärgerlich über seine Unbeherrschtheit, entspannte er sich. Was kümmerte ihn ein niedriger Gaukler, der ein paar aufsehenerregende Tricks auf Lager hatte? Die Hauptsache war, dass der nach Sensationen gierende Pöbel zufriedengestellt wurde, und dafür war der Kerl gut genug.
    Auch andere Darbietungen würden ihnen gefallen: Marco Nobilior war es gelungen, einige Bestien aus den südlichen Reichen aufzutreiben. Die großen, königlichen Raubkatzen, die Duquesne im Wüstenreich seines Großvaters gejagt hatte, und ihre verschlagenen, buntgefleckten Verwandten, die den Karawanen an Wasserlöchern und in den schattenspendenden Felsen auflauerten. Einen furchterregenden grauen Koloss auf vier kurzen Säulenbeinen, dessen gewaltiger Rachen einen ganzen Ochsen verschlingen konnte. Riesige Vögel mit verkümmerten Flügeln, die mit ihren kräftigen Beinen schneller liefen als jedes Pferd und mit einem Stoß ihres harten Schnabels einem Mann den Schädel spalten konnten, und schließlich das gewaltigste aller Ungetüme: ein turmhohes Untier, groß wie eine wandelnde Festung, unter dessen Schritten die Erde bebte. Ein peitschenartiger Rüssel und zwei gebogene Stoßzähne von der Länge eines ausgewachsenen Mannes bildeten die Waffen dieses unüberwindlichen Ungeheuers.
    Eine beeindruckende Auswahl, wenn Nobilior auch versichert hatte, dass sie nichts war im Vergleich zu den Tierhatzen der Alten, bei denen Tausende von Tieren während einer Veranstaltung getötet worden waren.
    Ausgesuchte, schwer bewaffnete Jäger sollten die Tiere in der Arena erlegen, wenn sie nicht aufeinandergehetzt wurden. Aus den Wäldern im Norden waren dazu Bären, tückische Wildschweine und das mächtige schwarze Wildrind herbeigeschafft worden und im Augenblick bemühte sich eine ganze Schar von Wärtern darum, die Tiere in hastig zusammengezimmerten Käfigen in den Ruinen des alten Bestiariums am Leben zu halten und in die rechte Kampfstimmung zu bringen.
    Duquesne nahm sich die anderen

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