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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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spöttisch.
    »Der Patron lässt mich ja niemand einstellen, so mäkelig wie er is. Kamante kann man’s nich zumuten, wer bleibt also übrig? Ich armes Schwein!«
    Er verdrehte die Augen und Ninian musste lachen.
    »Du meinst, es hat keinen Zweck, dass ich mich aufrege, nicht wahr? Aber wenn ich denke, dass ich die Übungsstunde bei Churo versäume, weil ich auf diese Halunken warte und dieser elende Violetes mich schon wieder versetzt hat, könnt ich aus der Haut fahren. Ich hab noch nicht mal gefrühstückt ...«
    »Ich bring dir was nach draußen, Patrona«, erklärte Wag eifrig, »in der Küche ist’s zu heiß, ich hab den Ofen zum Backen eingeheizt.«
    Ninian schlenderte hinaus in den Innenhof und ließ sich entmutigt auf einen Bretterstapel fallen.
    Es war so ein guter Einfall gewesen. Als sich herumsprach, dass der Alte Zirkus wieder aufgebaut wurde und das Baufieber ganz Dea ergriff, war auch sie auf den Gedanken gekommen, ihre Palastruine auszubessern. Die Villa d’Este am Ouse-See hatte sie auf den Geschmack gebracht und Vitalongas alte Zeichnungen von der ursprünglichen Pracht der alten Paläste, hatten ein übriges getan. Wie erwartet, war Jermyn nicht begeistert gewesen.
    »Lass uns wenigstens den Teil herrichten, in dem wir wohnen.«
    »Was? Nee, mein Schatz. Die ganze Zeit die Bude voller Handwerker? Und was soll das kosten?«
    Ninian hatte nur süß gelächelt.
    »Bestimmt nicht mehr als eine Gladiatorenschule. Komm, jetzt bin ich dran, außerdem haben wir Geld genug.«
    Am Tag nach dem Einbruch waren sie bei Amon d’Ozairis vorstellig geworden und Jermyn hatte ihn gemolken wie ein Kuh, bevor er ihm seine Sammlung von Fälschungen zurückgegeben hatte.
    »Dreitausend Goldstücke? Ihr seid von Sinnen, junger Mann. Wollt Ihr den Untergang meines Hauses auf Euer Haupt laden?«
    Der kleine Mann hatte sich an die Brust geschlagen, er hatte so mitgenommen gewirkt, dass Ninian Bedenken gekommen waren, doch Jermyn hatte ungerührt erwidert:
    »Lassen wir die Steine schätzen, Ihr werdet sehen, meine Forderung entspricht ihrem Wert.«
    »Tausend«, verzweifelt hatte d’Ozairis die Arme gehoben, »gebt Euch mit tausend zufrieden oder der Hälfte - schon die wird mich ruinieren.«
    Jermyn hatte Miene gemacht, aufzustehen, und sie war ihm brav gefolgt, wie sie es abgesprochen hatten.
    »Na schön, ich will nicht hartherzig sein. Behaltet Euer Geld, die Steinchen werde ich morgen an die Himmelsspieler auf dem Volksplatz verteilen, sie werden hübsch glitzern in der Sonne ...«
    Händeringend hatte d’Ozairis ihn zurückgerufen und als er begriff, dass Jermyn offenbar genau wusste, was er zahlen konnte, hatte er seine Klagen eingestellt und mit grauem Gesicht zugestimmt. Die Bloßstellung fürchtete der eitle Edelmann mehr als den Verlust seines Geldes.
    Einen ganzen Abend lang hatte Jermyn vergnügt die Säcke mit Gold und Silber in den Wachturm geschleppt. Nur das grüne Juwel war in Ninians Besitz geblieben, als Erinnerung an die Fahrt, die sie gemacht und doch nicht gemacht hatten, und ein wenig auch als Mahnung an Jermyn.
    Er hatte also keinen Grund gehabt, ihren Wunsch abzulehnen. Sie hatten mit dem Bauen begonnen, und dabei war er selbst auf den Geschmack gekommen.
    Mittlerweile betrachtete er nicht nur den alten Palast, sondern die ganze Ruinenstadt als sein Eigentum. Sie war der Mittelpunkt seines Reviers, das sich unterdessen auf alle umliegenden Viertel erstreckte, und der Gedanke, wie ein Fürst im eigenen Reich schalten und walten zu können, gefiel ihm.
    »Ein Badehaus! So ein Ding, wie bei LaPrixa, wo das Wasser aus der Wand läuft und mit einer Heizkammer. Ich bin es leid, immer zu ihr zu traben und mir ihr Gestichel anhören zu müssen.«
    Die Latrine mit der lästigen Sickergrube, um deren Säuberung es jedes Mal Streit gab, sollte wieder an das Kanalnetz angeschlossen werden, wie es in der Alten Zeit gewesen war. Er hatte keine Mühe gehabt, Ninian zu überzeugen, und Wag war bei der Aussicht, die verhasste Arbeit loszuwerden, Feuer und Flamme gewesen.
    Sie hatten Vitalonga um Rat gefragt, er besaß Zeichnungen des Gebäudes, an die sie sich halten wollten.
    »Nehmt Ducas Violetes«, hatte er ihnen geraten, »er kennt die Bauweise der Alten besser als jeder andere in der Stadt.«
    Ninian hatte den Namen oft in Ely ap Bedes Haus gehört, sie waren zu Violetes in seine Bauhütte am Alten Zirkus gegangen, und damit hatten die Schwierigkeiten begonnen.
    Ninian seufzte, als sie an die erste

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