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AvaNinian – Erstes Buch (German Edition)

AvaNinian – Erstes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian – Erstes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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habe, zum Patriarchen, hörst du? I ch habe alles gefunden, aber nicht alles verbrannt!«
    Slick würgte und Jermyn zog sich zurück. Er nickte Ninian zu. Die Steinplatten lockerten sich und der Mann kippte um wie ein Sack. Mühsam auf allen vieren kriechend zog er seine Füße aus dem Spalt, sie trugen ihn nicht mehr. Zwei seiner Männer mussten ihm helfen, sich aufzurichten und schwer auf sie gestützt, humpelte er davon. Die anderen luden sich die Bewusstlosen auf und folgten ihm unter Jermyns höhnischem Gelächter.
    Als sie allein waren, grinste er. »Das haben wir gut gemacht. Wie sie geglotzt haben! Und wir haben uns noch nicht mal abgesprochen.«
    »Ja.« Ninian war es, als erwache sie aus einem Traum. »Kann es Spaß machen, Leute in Angst und Schrecken zu versetzen?«
    Sie schauderte und betrachtete ihre Hände wie etwas Fremdes.
    »Machst du dir Vorwürfe?«, fragte Jermyn ungläubig. »Slick ist ein Schwein, selbst wenn er nicht für den Ehrenwerten arbeiten würde. Aber lass gut sein, schaun wir lieber nach dem Bullen und Witok. Ich hoffe, er ist heil geblieben, ohne ihn steht's nicht gut um die Schule.«
    »Sind sie verwandt? Brüder?«
    Jermyn zuckte die Schultern.
    »Ich weiß nicht, sie sprechen auf die gleiche komische Weise und stecken immer zusammen. So was soll ein Zeichen für Liebe sein.«
    Er verstummte. Ninian sah rasch zu ihm hinüber, aber sein Gesicht lag im Schatten.
    Als er die Hand auf die Klinke legte, ging die Tür auf und der Bulle kam heraus. Er war wachsam, aber als er Jermyn und Ninian erblickte, entspannten sich seine Züge. Jermyn nickte ihm zu.
    »Wie geht es dem Buckligen?«
    »Sie haben ihm übel zugesetzt, die Schweine, aber err wird's überstehen«, der Bulle lachte grimmig, »er hat schon ganz anderes überlebt.«
    Er errötete wie ein Mädchen.
    »Ich muss dirr wohl danken, es wär bös ausgegangen ohne dich. Als sie ihn so quälten – ich war wie von Sinnen, ich dachte, du hättest mich im Stich gelassen. Verzeih mir«, beschämt blickte er auf seine Fäuste. »Du musst mich für eine Memme halten, ein Versager, der flennt, wenn's drauf ankommt, aber ich konnt ihn nicht so leiden sehen. Vielleicht willst du es dir noch mal überlegen, mit der Schule, ich könnte es verstehn.«
    Er lachte bitter, aber Jermyn schlug ihm auf die Schulter.
    »Da gibt's nichts zu überlegen. Du konntest nicht anders handeln und ich achte dich dafür, dass du Witok schonen wolltest. Er ist dein Freund.«
    »Märr als das! Er is der einzige, der übrriggeblieben ist von meinem Dorf, der einzige, mit dem ich in meiner Sprache sprächen kann.«
    Der Bulle konnte seine Bewegung kaum verbergen, es zuckte in seinem hübschen Gesicht.
    »Er passt auf mich auf«, gestand er. »Dass ich nich übers Ohr gehaun werde oder im besoffenen Kopf Unfug mache oder wegen Mädchen in Schwierigkeiten komme«, er grinste verlegen. »Er schmeißt mich gnadenlos aus dem Bett und treibt mich zu den Übungen und er sorgt dafür, dass ich zu allen Kämpfen erscheine. Ohne ihn hätt ich den Titel schon viel früher verloren. Er ist der beste ...«
    »Na, siehst du«, unterbrach Jermyn den begeisterten Redefluss, »dann wird er auch unserer Schule auf die Beine helfen.«
    »Du hast es dirr nicht anderrs überlegt? Ich dachte, nach dem Trauerspiel eben hältst du mich für unwürdig ...«
    »Red keinen Quatsch, Mann. Es bleibt alles so, wie wir es besprochen haben. Ich komme morgen, um die Ablösesumme für dich zu zahlen, dann sehen wir uns nach einem geeigneten Gebäude um.«
    »Die Ablöse kann ich selbst zahlen, Patrron«, erklärte der Ringer würdevoll, »der fette Tifon hat gelogen. Ich habe meine Prreisgelder nicht alle verschleudert, allerdings nur, weil Witok den Daumen darauf hält«, setzte er kleinlaut hinzu, »ich kann auch eine Menge verkaufen, lauter nutzlosen Trödel, und ich bin sicher, einige der besten Kämpfer werrden mir folgen. Tifon ist ein Halsabschneider, nicht beliebt bei seine Männer.«
    Jermyn nickte ungeduldig. »Na gut, das werden wir sehen. Pass auf, ich würde nicht länger hier bleiben. Ruf eine Sänfte, die Witok in euer Quartier bringt. Nimm alles mit, was dir gehört, besonders deine Tafel, ich trau es Tifon zu, dass er sie abschraubt. Ach ja, und nenn mich nicht Patron! Ich mag das nicht. Mein Name ist Jermyn.«
    Der Bulle nickte zu allem, dann zögerte er und sein Blick glitt zu Ninian. Unwillkürlich straffte er sich, der Fackelschein spielte über die nackte, glänzende Brust und

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