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AvaNinian – Zweites Buch

AvaNinian – Zweites Buch

Titel: AvaNinian – Zweites Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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LaSeda mir gebracht hat? Aber seit diese Kleine verschwunden ist, bin ich gar nicht mehr zufrieden. Wie hieß sie noch?«
    Die Fürstin tupfte weiße Paste auf den winzigen Flohstich und stäubte mit der Hasenpfote Puder darüber.
    »Sie hat so hübsche Sachen gemacht. LaSeda hat sehr geschimpft, dass sie einfach weggeblieben ist ... ach, jetzt fällt mir der Name wieder ein. Ciske, ein niedliches Kind, LaSeda hat sie einmal mitgebracht ...«
    Sie musterte sich prüfend und quengelte: »Wenn sie krank ist, hoffe ich sehr, dass sie bald genesen wird, ihre Kunstfertigkeit fehlt mir ...«
    Margeau verrieb sorgfältig einen blutigen Tropfen Lippenrot auf ihrer Unterlippe. »Ciske? Die Putzmacherin? Ich glaube nicht, dass sie genesen wird, ich habe gehört, sie ist der Meute in die Hände gefallen. Wie findest du dieses Rot, Isa?«
    Die Fürstin ließ die Hasenpfote sinken und sah die junge Frau erschrocken an. »Margeau! Woher weißt du das? Du pflegst gefährlichen Umgang, wenn du dich mit der Meute einlässt. Du solltest dich von denen, die mit ihr laufen, fernhalten.«
    »Warum? Sie sind amüsant und ein bisschen Gefahr kitzelt so angenehm.«
    »Da magst du recht haben, aber wenn es bekannt wird, hast du alle Aussichten auf eine gute Heirat verspielt. Wie sieht es überhaupt damit aus? Ich habe dich in die vornehmen Kreise eingeführt und bei deinen Fähigkeiten sollte es dir nicht schwer fallen, einen passenden Ehemann zu finden.«
    Margeau de Valois war eine Base der Fürstin, ihre Mütter waren Schwestern und die beiden Frauen von Kindheit an vertraut gewesen. Aber anders als ihre ältere Schwester, der es gelungen war, einen Herrn von fortgeschrittenem Alter und mit guten Verbindungen in ihre Netze zu ziehen, hatte Margeaus Mutter einen unbedeutenden, bäurischen Landadeligen geheiratet. Nur durch die Freundschaft der Fürstin gehörte Margeau zu dem eleganten, modischen Zirkel Deas. Sie verzog das Gesicht.
    »Die sind alle langweilig und die Mamas passen auf wie Kettenhunde. Ich bin ihnen zu ... zu leichtfertig als Schwiegertochter ...«
    Sie kokettierte mit ihrem Spiegelbild und lächelte ihm verführerisch zu. »Schade, dass Duquesne so wenig zugänglich ist, er würde mir gefallen. So streng und hart«, sie schauderte wollüstig, »aber darunter brodelt es, das merke ich. Wenn einer wie er der Leidenschaft nachgibt ...«
    »... würdest du recht grob behandelt werden«, warnte die Fürstin.
    »Das macht nichts«, erwiderte Margeau sanft und befeuchtete die Lippen mit der Zungenspitze, um die aufgetragene Farbe glänzend zu machen. »Ich mag das manchmal.«
    »Schlag dir Duquesne aus dem Kopf, Kusine, der wird kein braver Ehemann. Ich habe nie erlebt, dass er einer Frau schöne Augen macht. Er ist viel zu sehr damit beschäftigt, Cosmo davon zu überzeugen, dass er der bessere Nachfolger ist. Und dabei würde ihm eine Verbindung mit dir nicht helfen!«
    »Dann sollte ich vielleicht die neue Lady d’Aquinas werden. Was meinst du, wie sich die Alte giften würde!«
    Isabeau streckte abwehrend zwei Finger vor.
    »Nein, nein, lass dich nicht mit Guy ein. Er hat schon zwei Frauen zu Grabe getragen und es heißt, der Leichnam seiner zweiten Frau sei so reich geschmückt gewesen, damit man bei der Aufbahrung die blauen Flecken und Wundmale nicht sehen konnte. Das wäre vielleicht sogar für deinen Geschmack zu viel des Guten. Aber, wart einmal«, die Fürstin legte überlegend einen Finger an die Wange, »wie wäre es mit Battiste? Dem Hauptmann unserer Palastwache? Er ist ein stattlicher Mann, nicht so alt ...«
    »Aber ein armer Schlucker, ein jüngerer Sohn. Soviel ich weiß, hat er nichts als seinen Sold und er lebt in den Offiziersquartieren.«
    Margeau war aufgestanden und wanderte im Zimmer umher. Sie nahm den Fächer auf und wedelte sich nachlässig Luft zu.
    »Das stimmt schon, aber er hat nur einen älteren Bruder und der ist unverheiratet. Wie leicht kann dem etwas zustoßen oder vielleicht ist er kränklich.« Die Fürstin betrachtete aufmerksam ihre rosigen Fingernägel, die jeden Morgen zu neuer Vollkommenheit gefeilt wurden. Margeau warf ihr einen scharfen Blick zu.
    »Was willst du damit sagen, Isa?«, fragte sie lauernd, aber die Fürstin sah sie aus großen, unschuldigen Augen an. »Nur, dass alles mögliche geschehen kann, liebes Kind.«
    Margeau warf plötzlich den Kopf in den Nacken und lachte.
    »Battiste ist langweilig, so pflichtbewusst. Wen kannst du mir noch anbieten?«, spottete sie. »Aber

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