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AvaNinian – Zweites Buch

AvaNinian – Zweites Buch

Titel: AvaNinian – Zweites Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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denk daran, wenn er schon nicht jung und aufregend ist, so lass ihn wenigstens sehr reich sein und sehr alt.«
    Isabeau kicherte.
    »Wie wäre es mit Berengar? Er ist unverheiratet, betagt und er hat keine Familie, die etwas dagegen einwenden könnte.«
    »Ich sagte, sehr reich. Sieh doch wie schäbig er immer herumläuft.«
    »Aber er ist Cosmos Schatzmeister.«
    »Ja und?«, lachte Margeau und machte wieder einige Tanzschritte. »Die Schatzkammer des Patriarchen steht doch neuerdings jedem offen. Wer weiß, wie viel noch drin ist ...«
    »Sei vorsichtig«, warnte die Fürstin, »darüber darf nicht gesprochen werden, Cosmo ist sehr deutlich geworden. Von wem weißt du das überhaupt?«
    Margeau wiegte sich hin und her, lüpfte ihre Röcke und bewunderte ihre schlanken Fesseln.
    »Von Paul«, sagte sie leichthin und begann eine heitere Melodie zu summen.
    »Wer ist Paul?«
    »Paul de Berengar, der Neffe deines alten Schatzmeisters. Er ist nicht langweilig - ach, Isa, warum muss man überhaupt heiraten? Die Männer haben es gut: Sie tun, was sie wollen, und müssen nie um ihren Ruf fürchten. Wir armen Mädchen dagegen - ich freue mich schon auf die Wilden Nächte, auf die Freien Tänze, da kann man doch ein wenig Spaß haben. Diese einfachen Jungen aus dem Volk sind so leicht zu überrumpeln und dabei so stark - in ihren Händen fühle ich mich schwach wie ein Grashalm und trotzdem kann man sie tanzen und zappeln lassen. Ein Wink und sie tun alles, was man ihnen befiehlt. Voriges Jahr haben sich zwei beinahe totgeprügelt, weil jeder glaubte, mein Lächeln gelte ihm - was für eine Lust, solche Macht über Männer zu haben! Und ich habe ein Kleid, Isa, ich sage dir, mein Schneiderlein hat mir ein Kleid gemacht - ihr werdet alle vor Neid erblassen«, sie hielt plötzlich in ihrem Tanz inne und runzelte die Stirn, »ich weiß nur noch nicht, wie ich es bezahlen soll. Und ich habe schon Schulden bei ihm. Isa, könntest du nicht ...?«
    Sie hob bittend die gefalteten Hände, aber ihre Kusine schüttelte ungerührt den Kopf.
    »Nein, meine Liebe, mir steht selbst wieder das Wasser bis zum Hals und ich werde mir allerhand ausdenken müssen, um Cosmo gnädig zu stimmen. Der letzte Diamantschmuck hat ein tiefes Loch in meine Börse gerissen, dabei kleidet er mich doch nicht so gut, wie ich gedacht habe.«
    »Oh je, vielleicht sind mir ja morgen die Karten hold. Ich werde jedenfalls tanzen, Isa, und nicht nur das, mit jedem hübschen Jungen, der mir über den Weg läuft. Gibt acht, dass ich dir dieses Jahr nicht die Krone der Königin streitig mache.«
    Die Fürstin zog die Brauen bis hoch an den ausrasierten Haaransatz und lächelte süß in den Spiegel.
    »Gib nur selbst acht, liebste Kusine, dass sie dir nicht wieder einen Korb geben, die hübschen Jungen!«, säuselte sie.
    Margeaus hübsches Lärvchen wurde hart. Immer wenn Isabeau sich über sie ärgerte, erinnerte sie die Freundin an die Abfuhr, die sie sich im vorigen Jahr auf einem Gartenfest der Familie d’Este geholt hatte. Aber auch ohne diesen Liebesdienst hätte sie den Vorfall nicht vergessen!
    Sie warf den Kopf in den Nacken. »Wenn er mir noch einmal begegnet, wird er es büßen«, zischte sie mit plötzlicher Wildheit.
    »Oho, du würdest ihn also wiedererkennen? Da muss er aber Eindruck gemacht haben«, die Fürstin rollte vielsagend die Augen. Margeau biss sich auf die Lippen und lachte dann das perlende Lachen, an dem sie so lange geübt hatte.
    »Ach was, er war nur sehr auffallend.«
    Ihre Lippen kräuselten sich in einem höhnischen Lächeln.
    »Wirst du dieses Jahr zur Schließung der Tore den Mondenschleier tragen, meine Liebe?«, fragte sie unschuldig und sah mit Vergnügen die roten Flecken, die auf der zarten Haut von Isabeaus Hals und Busen erschienen. Die Fürstin ballte erbittert die kleinen Hände.
    »Er rückt ihn nicht heraus, der alte Sack«, zischte sie. »Er rückt ihn einfach nicht heraus!«
    Das liebliche Gesicht verzerrte sich und ein gemeiner Zug erschien um den sorgfältig gemalten Mund. »,Er gehörte meiner Gattin, der Patriarchin, einer regierenden Fürstin, und erst die nächste regierende Fürstin, also Donovans Gattin, wird ihn wieder tragen!’«, äffte sie den Patriarchen nach. »Als ob ich nicht seine Gattin und damit Patriarchin wäre! Ich wette, ich tue mehr als Donovans schwächliche Mutter. Hat sie eine einzig Mode eingeführt? Erinnert sich heute noch jemand an sie? Und vor allem, wer kümmert sich um den Alten,

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