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AvaNinian – Zweites Buch

AvaNinian – Zweites Buch

Titel: AvaNinian – Zweites Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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ungeduldige Ausfälle, um der Sache schnell ein Ende zu machen.
    Doch er fand Jermyn immer vorbereitet. Mit dem wilden Geschick des Gassenkämpfers wehrte er die Angriffe ab und als er seinem Gegner nach einem Ausweichmanöver mit einem schnellen, bösartigen Stoß beinahe den Unterleib aufgeschlitzt hätte, wurde Duquesne vorsichtiger.
    Er täuschte mehrere Ausfälle vor, dann warf er sich seinem Gegner entgegen, umklammerte das Gelenk seiner Messerhand und drängte ihn gegen die Wand.
    Jermyn riss den linken Arm hoch und versuchte, Duquesnes unerbittlich herabsinkenden Dolch aufzuhalten. Sie standen eng aneinandergepresst und plötzlich fing sich Duquesnes Blick in den schwarzen Augen seines Gegners.
    » Gib auf, Bastard, du kannst nicht gegen mich gewinnen. Gib auf! Lass das Messer fallen! Der Griff brennt, das Feuer frisst sich in deine Hand, dein Fleisch verkohlt ... gib auf, gib auf, gib auf, gib auf ...«
    Der Angriff war so stark, dass Duquesne nach Luft rang. Seine Hand schmerzte höllisch, nur mit größter Anstrengung konnte er sich davon abhalten, den Dolch fallen zu lassen. Eine Feuerwalze brandete gegen seine Sperren und brachte sie zum Wanken. Der Wunsch, der bohrenden, quälenden Stimme zu gehorchen, wuchs und er wusste, dass der Schmerz übermächtig würde, wenn die Barrieren brachen. Aber er wollte nicht aufgeben, sein Wille stand gegen den des Feindes, sein unbeugsamer, eiserner Wille ...
    Die Sperren hielten, der schreckliche Druck auf seinen Kopf, der Schmerz in der Hand ließen nach. Aber er musste den Griff lockern und keuchend fielen sie auseinander.
    Duquesne blinzelte die Tränen weg, die ihm in die Augen geschossen waren, doch auch der Glanz in Jermyns Augen war erloschen. Schweiß rann ihm von der Stirn, sein Gesicht war verzerrt. Er konnte nicht Dutzende von Männern kontrollieren und gleichzeitig einen tödlichen Angriff auf einen gut geschützten Geist ausführen ...
    Duquesne spürte seine Kräfte zurückkehren.
    »Gib selbst auf! Du bist am Ende. Du kannst mich nicht überwinden«, er schrie es heraus, denn er hörte das halb verwunderte, halb zornige Raunen, dass von unten heraufklang. »Und gleich haben auch die da unten dein Netz zerrissen, Gaukler!«
    Jermyn antwortete nicht, sein Gesicht verschloss sich und als Duquesne sich auf ihn stürzte, empfing er ihn mit einem wilden, weitschwingenden Streich seiner Klinge. Duquesne wich ihm mit Leichtigkeit aus. Die Sicherheit seines Gegners war erschüttert.
     
    Auch Donovan hörte, dass der Kampflärm nachließ. Er drehte sich um. Immer mehr Männer ließen die Schwerter sinken und blickten wie Erwachende um sich. Entsetzen malte sich in ihren Zügen, manche schüttelten die Köpfe, um sich von den Trugbildern zu befreien und dann - Donovan riss die Augen auf. Die Anstrengung der Flucht hatte seinen Willen so geschwächt, dass Jermyns Blendwerk ihn wieder ergriffen hatte und er sah wie das blaurote Gewand eines Mannes am Fuße der Treppe die Farbe wechselte. Blaurot - gelbrot, blaurot - gelbrot ... gelbrot ... gelbrot...
    Weißglühender Schmerz fuhr durch seinen Schädel und mit einem Aufschrei riss Donovan die Hände an die Schläfen. Durch einen Tränenschleier sah er auch die anderen Männer taumeln. Dann war der Schmerz vorbei, so schnell wie er gekommen war, und mit ihm waren alle blauroten Uniformen verschwunden. Da begriff Donovan, dass Jermyn seine Macht über sie verloren hatte. Er zog sich aus ihren Vorstellungen zurück, denn er brauchte seine ganze Kraft für den Kampf gegen Duquesne. Die Männer befreiten sich von der Täuschung, bald würde es schlecht um ihren Peiniger stehen.
    Donovan wagte sich die Treppe ein Stück weiter hinauf, er spürte die Wachen hinter sich und aus dem Augenwinkel erkannte er Battiste. Das Gewand des Hauptmanns hing in Fetzen, er blutete aus mehreren Wunden, aber seine Augen waren starr auf die Kämpfenden gerichtet.
    Sie rangen miteinander und obwohl Jermyns Gesicht vor Anstrengung zu einer Grimasse verzerrt war, näherte sich Duquesne Klinge unerbittlich seiner Kehle. Jermyn riss sein Knie hoch, Duquesne brüllte und krümmte sich. Der Kristall an Donovans Messer blitzte auf, als Jermyn zustieß, aber Duquesne war schon außer Reichweite, die gepolsterte Schamkapsel musste den heimtückischen Stoß gemildert haben.
    Er griff sofort wieder an und endlich zeigte sich, dass er der Überlegene war. Jermyn verteidigte sich nur noch, er wich aus und versuchte, Duquesne auf Abstand zu halten, aber

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