AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK
und: guten Appetit – irre lecker , wenn man irre hungrig ist!
Am nächsten Morgen zeigte Botswana dann noch ein Bonus: Der Benzinpreis war viel niedriger als anderswo, einen vollen Tank bekam ich für nur knapp umgerechnet dreißig Euro. Mein Verbrauch war auf dem Weg in den Osten, nach Nata, allerdings viel höher als anderswo, da meinem Auto eine starke Brise entgegen blies. Die Grashalme und Bäume beugten sich in dem heftigen, böigen Wind und das Vorankommen war mit meinem kleinen Motor recht viel langsamer als sonst.
Außerhalb des Delta-Dunstkreises vertrocknete die Landschaft erwartungsgemäß zusehends, bis sich wieder eine flache, gelbe Savanne, mal mehr und mal weniger mit niedrigen Bäumen besät, um mich herum erstreckte. Hier begegnete mir indes auch die ersten Baobabs: aus großer Entfernung sichtbare Riesenbäume, die oft einsam über der Savanne thronen. Eigentlich sind es keine Bäume, denn ihr sehr umfangreicher Stamm ist nicht verholzt sondern schwammartig und in der Lage, eine Unmenge an Wasser zu speichern. Diese Könige der Landschaft bieten, mit ihrer Höhe, ihren Früchten und Blätter, ihren Schatten im Sommer ganze Ökosysteme ein schützendes Zuhause. Markant sind in dieser Gegend auch die Termitenhügel, deren bis zu vier Meter hohen Spitzen meist etwas Richtung Westen gekrümmt sind. Einfach erstaunlich, wie diese kleinen Geschöpfe solche Bauwerke nur aus Erdreich errichten können. Oft nehmen sie dafür allerdings einfach einen Baum als Mittelsäule, dessen Holz dann nach und nach verspeist wird!
Unterwegs passierte ich den Makgadikgadi-Trockenseen, von denen ich an der Stelle wo ihnen die Straße überquert, etwas enttäuscht war. Viel mehr als einige leichte, vom Gras befreite und steinige Vertiefungen von bis zu einem Kilometer Durchmesser war von den eigentlich riesigen Seen nicht zu erkennen. Ich wollte jedoch nicht noch einen Abstecher auf den sehr staubigen Seitenstraßen machen und ließ sie links liegen. Der Makgadikgadi-Nationalpark, durch den man vorher mit Tempolimit achtzig fahren muss, bot entlang der Hauptroute A3 allerdings außer einige Straußenvögel und Zebras nicht viel für das Auge. Ab dem Ort Nata folgt man eine zunächst wunderbar neu geteerten Straße Richtung Nordnordwesten um letztendlich nach Zimbabwe und zu den Victoria Falls zu gelangen. Die dürre Landschaft, die man vielleicht, wie ich einmal, aus einem Flugzeug als ununterbrochene graugrüne Fläche gesehen haben mag, sticht insofern hervor indem sie absolut flach ist. Eine optische Illusion machte sich mir hier bemerkbar: durch die wirklich schnurgerade und völlig flache Straße, auf den sich durchs Hitzeflimmern ständig eine Spiegelung in 500 Metern Entfernung befand, kam es mir vor, als würde ich ständig leicht bergauf fahren.
Keine Hügel, Felsen, Seen oder sonst irgendetwas unterbricht diese Monotonie. Lediglich sehr große, kolchossenartige Sonnenblumen- und Maisfelder, die sich jedoch erst kurz vor dem Vierländereck am Zambezi befinden. Vorher findet sich hier für keinerlei Landwirtschaft, außer gelegentlich der Viehzucht, genügend Wasser. Da hier die Rinderherden und das wilde Tierreich fast Seite an Seite bestehen, passiert man eine Vielzahl jener Tore mit Schwellen im Boden, über denen keine Huftiere gehen können. Um die Maul- und Klauenseuche, ein Großes Problem im ganzen Subkontinent, einzudämmen, wird man an einigen speziell dafür eingerichteten Stellen von Polizisten angehalten. Hier muss man aussteigen, auf einer mit giftigem Gegenmittel getränkten Matte treten und das Fahrzeug durch ein reifentiefes Bad desselben Mittels fahren, bevor man weiter darf.
Die Monotonie der Straße wurde auch von einer Dauerbaustelle unterbrochen, wo man auf hunderte Kilometer Länge ganz emsig die alte, zerrüttete Teerpiste mit einer breiten, neuen Straße nach modernem Standard ersetzt. Hierzulande, wo Platz genug ist, wird dafür zunächst umständlicher Weise eine Umgehungsstraße gebaut, die allerdings keinen Platz für Fahrfehlern erlaubt. Überall geben Schilder ein Tempolimit von fünfzig Stundenkilometern an. Da sich auf der sehr weiten Strecke jedoch niemand daran halten möchte, warnt eine Vielzahl weiter er Schilder, dass man langsamer fahren soll und – ulkiger Weise – den Schildern Gehorsam zeigen soll. Auf einer Strecke, die gerade fast fertig gestellt war, nutzte man offenbar den Verkehr um die Straße weiter zu glätten: unterbrochen von einer Unmenge an
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