Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Barnstijn
Vom Netzwerk:
am Rhein entlang während wir uns über Gott und der Welt unterhielten. Ich liebte ihn; er liebte mich bei sich zuhause. Alles war voll im Lot und ich wollte gar nicht heim gehen. Doch am Montag fing ich um 09 Uhr im Callcenter an – C’est la Vie!
    Am Dienstagabend wurde ich dann zusammen mit zweihundert anderen Azubis offiziell aus der Lehre entlassen. Es war eine Feier vom feinsten, im Börsensaal der IHK, mit einem 3-Gang-Menu vom feinsten und Wein von feinsten. Alles vom Chef, „Ché Guevara“ bezahlt. Nachher setzte ich mich mit ein paar engen Kollegen am Eigelstein-Tor zusammen. Wir tranken Cocktails und träumten über Alledem, was wir uns mit unserem ersten Gehalt endlich leisten würden. Ein gelungener Abend.
    Mittlerweile ruft mich der geile Ralf mehrmals täglich an. Wir finden immer viele gemeinsame Themen – ein Träumchen!
     
    22. Juli 2001
     
    Ein ganz glücklicher Tommy macht heute seinen Eintrag ins Tagebuch, mittlerweile nur einmal monatlich, aber egal.
    Ein großes Ereignis ist nach dem letzten Eintrag unbedingt noch zu erwähnen: Der Kölner CSD. Los geht’s… am Freitag stattete der süße Ralf mir einen Besuch ab. Geplant war, dass wir auf der Geburtstagsparty einer meiner ex-Kolleginnen gehen würden, doch natürlich kam es anders. Irgendwie wurden wir bei mir zuhause aufgehalten (wir hatten hemmungslosen Sex) und waren dann viel zu spät dran. Also stürzten wir uns ins CSD-Getümmel. Es wurde noch einen ganz netten Abend. An Samstag hing ich ein wenig auf dem Straßenfest herum, schaute mir die freilicht-Faxen vom Atelier-Theater an, traf die Tunten und Lesben aus dem Hotel und weiter nichts.
    Sonntag setzte ich mich dann ins Szene: Mini glänzend schwarze Hotpants untenrum und ein Stück von der dicken Kette meines Bettes mit einem Schloss um den Hals. Ich erkannte mich selbst nicht wieder, zumal ich mir den Kopf dazu noch aalglatt rasiert hatte. Kevin, mit dem ich mich an der Parade traf, war ebenfalls amüsiert und verblüfft. Natürlich bekam ich in dieser Aufmachung alles von der CSD-Parade ab: Kondome, Flyer, Aufkleber, Glitterpaste, Trillerpfeife und zahlreiche Blicke und auch Bützchen der Ledertunten. Wir hielten vieles auf Fotos fest und tranken literweise Bier mit Multivitaminsaft(…). Zum Glück war die Parade gerade vorbei als es um 15 Uhr heftig zu regnen anfing. Verzweifelt und nasskalt rannten wir ins TransFert, wo wir nochmals einiges an Kölsch zu uns nahmen. Ich war flüssig und zahlte alles… Da ich aber am nächsten Morgen um acht arbeiten musste, machte ich es nicht zu lange, kam dafür umso betrunkener zuhause an.
    Im Callcenter wurde ich ziemlich schnell angelernt und hatte am siebten Tag bereits meine eigene Büro-Ecke. Es macht mich auch viel Spaß, auf der ganzen Welt herum zu telefonieren, also kein Problem auf der Arbeitsfront. Den vergangenen zwei Wochenenden verbrachte ich jeweils bei meinem Schatz Ralf in D’Dorf. Wir liegen immer recht lange im Bett, kuscheln sehr schön, lieben uns heiß und innig, gehen zusammen spazieren und essen und können uns pausenlos über die verschiedensten Themen unterhalten. Heute waren wir stundenlang auf der Rheinwiese, gestern liebten wir uns erneut lange und leidenschaftlich. Ich fühle mich bei ihm schön, begehrenswert und aufgehoben und liebe ihn immer mehr!
    Life’s good.
     
    26. August 2001
    Der Tommy kann sich immer noch nicht beklagen. Inzwischen habe ich mir, nach langem hin- und Her, endlich auf Raten ein vernünftiges Fahrrad gekauft und komme jetzt umso besser herum. Beim Job läuft alles eigentlich immer glatter, obwohl wir jetzt nach den Ferien wirklich viel zu tun haben. Die Sache mit Ralf war wohl doch ein Trugbild der Liebe. Es ist zwischen uns neuerdings sehr abgekühlt und wir haben uns (teils wegen seiner mittelschweren Lungenentzündung) seit drei Wochen nicht mehr gesehen.  Egal!
    Denn vor genau zwei Wochen traf ich (natürlich…) am Aachener Weiher Mario, das „Bienchen“, einen Jungen von knapp siebzehn, der viel süßer als seinem richtigen Namen ist. Ich war gleich hin und weg als ich ihn dort mit seinem Golden Retriever sitzen sah. Ich verließ nach einigen Minuten die Gruppe, mit der ich mich bis dahin aufgehalten hatte und machte mich mit ihm bekannt. Eigentlich heißt sein Hund Bienchen, doch seitdem nenne ich den Mario so. Wir saßen etwas stumm eine Weile nebeneinander herum und tätschelten uns den Rücken. Dann fingen wir an, uns zu küssen und ich fiel in Extase. So schön

Weitere Kostenlose Bücher