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Azazel

Titel: Azazel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ihre einfache und unverdorbene Art. »Die Hälfte davon wegzugeben, würde mir nichts ausmachen. Dirk wäre es wert. Außerdem könnte ich sie jederzeit wieder verdienen, indem ich ein paar Abstraktionen für die Masse zusammenklopfe.«
    »So ist das also«, sagte ich. »Nun, dann Kopf hoch, Holunderbeere. Wir wollen doch mal sehen, was dein Onkel George für dich tun kann.«
    Das war eindeutig ein Fall für Azazel. Ich rief also meinen kleinen Freund herbei, der zufälligerweise aussieht wie ein zwei Zentimeter kleiner Teufel mit zwei winzigen Hörnchen und einem spitz zulaufenden, zuckenden Schwanz.
    Wie üblich hatte er schlechte Laune, und er bestand darauf, meine Zeit damit zu verschwenden, mir in ziemlich langweiligen Einzelheiten zu erzählen, warum er gerade so schlechte Laune hatte. Offenbar hatte er sich an einem Kunstwerk versucht - zumindest nach den Maßstäben seiner lächerlichen Welt, denn obwohl er es bis ins kleinste Detail beschrieb, konnte ich nicht verstehen, worum es sich dabei handelte - und es war von den Kritikern verrissen worden. Ich nehme an, Kritiker sind überall im Universum gleich - bösartig und nichtsnutzig, allesamt.
    Allerdings solltest du dich wohl glücklich schätzen, daß die Kritiker auf der Erde zumindest noch über ein Quentchen Anstand verfügen. Wenn man Azazel Glauben schenken darf, ist das, was die Kritiker über ihn gesagt haben, weitaus schlimmer als alles, was jemals über dich geäußert wurde. Noch das harmloseste der Adjektive würde bei uns jeden anständigen Künstler zwingen, seinen Kritiker zum Duell herauszufordern. Die Ähnlichkeit eurer Beschwerden war es, die mich an diese Begebenheit erinnert hat.
    Nur mit Mühe konnte ich seine Tirade lange genug unterbrechen, um meine Bitte vorzutragen, er möge doch diese Statue zum Leben erwecken. Er stieß einen spitzen Schrei aus, der mir in den Ohren weh tat. »Ich soll ein auf Silikat basierendes Material in eine Lebensform aus Kohlenstoff und Wasser verwandeln? Warum bittest du mich nicht gleich darum, dir aus Exkrementen einen Planeten zu erschaffen? Wie soll ich Stein in lebendiges Fleisch verwandeln?«
    »Dir fällt sicher etwas ein, o Mächtiger«, sagte ich. »Denk doch nur, wenn du diese enorme Aufgabe vollbringst, kannst du das auf deiner Welt erzählen, und deine Kritiker würden sich wie ein Haufen dummer Esel vorkommen.«
    »Sie sind weit schlimmer als ein Haufen dummer Esel«, sagte Azazel. »Wenn sie sich wie dumme Esel vorkommen würden, würde das ihren Wert um einiges übersteigen. Ein solches Gefühl wäre für sie ein Belohnung. Ich möchte, daß sie sich wie eine Horde Farfelanimaren fühlen.«
    »Genau so würden sie sich fühlen. Alles, was du tun mußt, ist kalt in warm zu verwandeln, Stein in Fleisch und hart in weich. Besonders weich. Eine junge Frau, die ich sehr schätze, möchte die Statue umarmen und unter ihren Fingerspitzen weiches, elastisches Fleisch spüren. Das sollte nicht allzu schwierig sein. Die Statue ist das perfekte Abbild eines menschlichen Wesens. Du mußt sie nur mit Muskeln, Blutgefäßen, Organen und Nerven füllen, sie mit Haut überziehen - und fertig!«
    »Einfach nur damit füllen, was? Nicht mehr, ja?«
    »Denk doch nur, deine Kritiker werden sich wie Farfelanimaren fühlen.«
    »Hmm. Das ist aber noch nicht alles. Weißt du, wie ein Farfelanimar riecht?«
    »Nein, aber sag es mir nicht. Du kannst mich als Modell benutzen.«
    »Modell - Schmodell«, sagte er mürrisch (woher er diese Ausdrücke hat, weiß ich auch nicht). »Hast du eine Ahnung, wie kompliziert selbst das primitivste menschliche Gehirn ist?«
    »Nun«, sagte ich, »mit dem Gehirn mußt du dir nicht so viel Mühe geben. Holunderbeere ist ein einfaches Mädchen, und was sie von der Statue will, dafür braucht man nicht viel Hirn, glaube ich.«
    »Du mußt mir die Statue zeigen, damit ich mir ein Bild von ihr machen kann«, sagte er.
    »Abgemacht. Aber denk daran: Erwecke die Statue zum Leben, während wir sie betrachten, und sorge dafür, daß sie unsterblich in Holunderbeere verliebt ist.«
    »Liebe ist einfach. Das ist nur eine Frage der richtigen Hormone.«
    Am nächsten Tag brachte ich Holunderbeere dazu, mir noch einmal die Statue zu zeigen. Azazel lugte aus der Brusttasche meines Hemdes heraus und gab hin und wieder ein leises helles Schnauben von sich. Zum Glück hatte Holunderbeere nur Augen für ihre Statue und hätte nicht einmal bemerkt, wenn zwanzig lebensgroße Dämonen neben ihr

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