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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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ging in einem gurgelndem Geräusch unter, gefolgt von einem starken Hustenanfall.
    „Eleeya“, stammelte Carlos. “Ich … ich möchte... bei dir sein.“
    Ein weiterer, gurgelnder Hustenanfall folgte. Carlos’ Stimme war nur noch sehr leise zu hören.
    „...eya! Ahhh... leey... ELEEYAAA!“
    Eleeya biss sich wieder auf die Lippen. “Schhhht, Carlos, bitte - sei leise!”
    Der gelbe Kreis auf dem Display verharrte. Zwei Sekunden später bewegten sich mit lautem Knacken 850 Kilogramm in Carlos’ Richtung.
    „Eleeya, bitte tu doch was“, entfuhr es Mika.
    „Carlos, ich bin ja gleich bei dir. Noch zwei Minuten! Aber bitte, sei leise. Es scheint so, als ob sich etwas sehr Großes auf dich zugbewegt. Bitte, Carlos, sei ganz ruhig! Ich werde versuchen, mit dem Glühbolt das Ding wegzulocken!“
    Carlos war sich dem Ernst der Lage voll bewusst. Alles, was zu hören war, war sein rasselnder Atem - und das lauter werdende Brechen von dichtem Unterholz. Carlos versuchte, irgendetwas in dieser Richtung zu erkennen, doch alles, was vom Helm in sein Sehzentrum übertragen wurde, waren rote und blaue Umrisslinien der Bäume und Sträucher seiner direkten Umgebung.
    Das Bersten von Ästen wurde lauter und näherte sich Carlos, dann brach das Geräusch abrupt ab, nur ein Schnaufen und das Rascheln einiger Blätter war zu hören.
    „Carlos, sei jetzt bitte ganz leise“, flüsterte Eleeya. In einer Entfernung von etwa zehn Metern hörte Carlos plötzlich ein Aufstampfen, gefolgt von einem rhythmischen Klopfen.
    Dann wieder Stille. Nichts. Carlos hatte den Eindruck, etwas atmen zu hören, doch dann war da wieder das Stampfen.
    Dommm! Dommm! Dommm!
    „Carlos, gaanz ruhig jetzt!“ wisperte Eleeya. „Was du da hörst, ist dein kleiner Helfer, der Glühbolt.“
    Ihre Stimme war kaum zu hören.
    „Zwischen dem Glühbolt und dir befindet sich etwas sehr Großes“, flüsterte Eleeya. Ihre Stimme war kaum zu hören.
    „Es ist sehr nahe... scchhhht!“ Carlos hatte das Gefühl, als ob die Situation, in der er sich befand, irgendwie nicht echt war.
    Wieder hatte Carlos den Eindruck, als ob er neben sich ein tiefes Atmen vernehmen würde.
    Er war in allergrößter Lebensgefahr, doch das interessierte ihn nur am Rande. Alles, was hier im Moment zählte, war nur Eleeya.
    Carlos saß am Rand der kleinen Lichtung im Licht der Sternennacht und hob den Kopf nach oben. Das weiche Helmdisplay formte Carlos’ Lächeln nach.
    Plötzlich erkannte Carlos, wie sich drei Meter vor ihm ein monströser Schatten aus dem Unterholz schob. Carlos hörte den rasselnden Atem der Kreatur.
    In sechs Metern Entfernung startete der Glühbolt erneut seine Ablenkmanöver.
    DOMM-DOMM-DOMM!
    „Carlos..., ruhig...“, hauchte Eleeya. „In einer Minute bin ich bei dir! Gaanz... ruuhig!“
    Plötzlich erfolgte ein lautes Knistern und Zischen, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Brüllen. Zwei Meter vor sich sah Carlos, wie sich ein riesiger Körper erhob.
    Vier Meter hoch, massiv, mit mehreren Greifarmen bewehrt welche in einen dichten Kokon aus Blitzen gehüllt waren. Wütend schlugen die Arme um sich, doch die Blitze züngelten weiter. Wieder erklang das Brüllen, und der Koloss setzte sich in Bewegung, um eine kleine, leuchtende Kugel zu verfolgen.
    Carlos lauschte den Geräuschen des sich schnell entfernenden Objektes, das Splittern dicker Äste und das Brüllen wurden leiser.
    „Carlos, ich glaube, wir haben es geschafft. In einer halben Minute ist die Sonde bei dir.“
    Trotz der immensen Schmerzen zeichnete sich auf Carlos’ Lippen ein Lächeln ab. Es war geschafft! Ja, sie holten ihn ab. Jetzt würde alles Gut werden.
    Auf Mikas Display bildete sich wie aus dem Nichts unmittelbar neben Carlos’ Symbol ein grüner Kreis.
    Carlos bemerkte nicht den großen Schatten, der sich geräuschlos von hinten genähert hatte. Das war genau der Moment, in dem sich 60 Zentimeter große Kiefernklauen in seinen Hals gruben.
    „CARLOS PASS AUF, hinter dir!“
    Carlos war nicht mehr in der Lage zu schreien, sosehr war er von dem Angriff überrascht worden.
    In den ersten Sekunden begannen die Kiefer nur leicht zu mahlen und legten Carlos’ Halsschlagader frei.
    Das Sedativ, das sich in Carlos’ Blutkreislauf mischte, ließ seine Schmerzen unmittelbar verschwinden.
    Gleichzeitig stellte sich bei ihm ein einziger Wunsch ein: dem Wesen so lange als irgend möglich zu Diensten zu sein.
    Der rote Kreis auf Mikas Display begann zu flackern, sein Pulsieren wurde sehr

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