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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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„... mindestens noch drei Jahre, bis sie diesen Punkt erreicht.“
    Erregt gestikulierte er mit den Händen.
    „Pah!“
    Er warf die Arme in die Luft und wanderte wie ein Tiger im Käfig auf und ab.
    „Nie! Niemals im Leben. Sie lernt zwar schnell, aber, sie kann doch nicht...“
    Der Erste verfolgte seine Bewegungen.
    Eleeya hatte bereits einige Schritte auf Azrael gemacht und stellte sich ihm in den Weg.
    „Was ist? Was kann ich nicht? Sag es mir. Was ist?“
    Azrael war bereits am Ende seines vier Meter langen Käfigs angelangt und wendete auf der Stelle. Seine Haare wirbelten umher, dann nahm er erneut seinen Gang auf.
    Eleeya stand mitten vor ihm. Azraels Erscheinung flimmerte ein wenig wie sehr heiße Luft, als er einfach durch Eleeya hindurchging.
    „Uhh“, entfuhr es Eleeya, die verwirrt stehen blieb.
    „Azrael“, setzte der Erste ein, „du weißt, was auf dem Spiel steht. Aber was du nicht weißt, ist, dass sich im YANG-Fluss eine Störung der Stufe Acht ereignet hat.“
    Azrael blieb stehen.
    „Was sagst du da?“
    Er drehte sich zum Ersten um. Sein Kopf neigte sich zur Seite und seine Augen verengten sich.
    „Acht? Weißt du, was das heißt?“
    „Was heißt das denn?“ wollte Eleeya ungeduldig wissen.
    Der Erste machte ein paar Schritte auf Azrael zu und legte ihm die rechte Hand auf die Schulter.
    Lange sah er ihn an, schließlich sagte er: „Ja, ich weiß sehr genau, was das bedeutet.“ Wieder nickte er.
    „Es ist mittlerweile deutlich zu spüren, aber es bewegt sich noch im Dunklen.“
    Eleeya stampfte mit dem Fuß auf.
    „Hallo, hey, ich bin auch noch da. Ich bin da! HIER! Seht ihr mich überhaupt noch? REDET MIT MIR!“ schrie Eleeya. „Und hört endlich auf, so zu tun, als wenn ich Luft für euch wäre!“
    Azrael und der Erste sahen sich kurz an. Azrael schmunzelte zuerst.
    Der Erste und Azrael dachte gleichzeitig daran, wie sehr Eleeya genau mit dieser Bemerkung der Wahrheit nahe kam. Azrael sah erst zu Eleeya, dann zu dem Ersten. Innerhalb Sekundenbruchteilen wurden durch den Blick verschiedene Informationen ausgetauscht.
    Dann setzte Azrael an: „Hör zu, Schwesterchen! Es ist etwas geschehen, dass alles verändert hat. Dein Auftrag ist in Gefahr.“
    Eleeyas Ohren stellten sich nach hinten.
    „Was genau geschehen ist, kann ich dir an dieser Stelle noch nicht sagen. Hab’ einfach Vertrauen! Aber deine Ausbildung muss wesentlich rascher erfolgen als geplant.“
    Eleeya staunte, als sie den Inhalt der neuen Information verarbeitete.
    „Was bedeutet das, dass ich schneller lernen muss?“ Ein neuer Gedanke kam Eleeya.
    „Vater hat gesagt, es dauert noch sieben Jahre.” Sie sah zum Ersten hoch, der seine Lippen aufeinander presste und dabei seine Augen schloss.
    „Vater, wann ist es so weit? Wie viel Zeit habe ich noch?“
    Der Erste öffnete seine Augen und sah Eleeya an. Er sagte kein Wort. Eleeyas Unsicherheit wich einem Gefühl, das eine Mischung aus Angst und Verzweiflung war.
    Ihr Gesicht nahm einen weinerlichen Ausdruck an, die Augenbrauen zogen sich zusammen. Eleeya näherte sich dem Ersten Wächter zwei weitere Schritte, bis sie direkt vor ihm stand.
    Eleeya blickte zu ihm hoch und flüsterte: „Wie lange...?“
    Sie stand mehrere Sekunden ohne jede Regung, dann hob der Erste seine Hände und fasste Eleeya bei den Schultern.
    Er schaute ihr tief in die Augen und sagte: „Zwei Monate! Es dauert nicht mehr ganz zwei Monate, mein Mädchen!“
    Eleeya zuckte zusammen und drehte sich mit offenem Mund zu Azrael um. Ihr Blick wanderte zurück zum Ersten, als erhoffte sie eine andere Antwort. Tränen stiegen in ihre Augen.
    „Zwei Monate?“ Ihre Ohren legten sich eng nach hinten an und ihre Stimme wurde weinerlich. „Das schaffe ich nicht, Vater. Das kann ich nicht. Das ist zuviel.“
    Tränen rollten über ihre Wangen, als sie ihm erneut ins Gesicht schaute.
    „Ich bin dem gar nicht gewachsen“, weinte sie und ihr Blick wanderte zu Azrael.
    Der hatte sein Gesicht zu einer nachdenklichen Grimasse verzogen und biss sich auf die Unterlippe.
    Sie spürte einen leichten Druck an den Schultern.
    „Oh doch, mein Mädchen“, war die sanfte Stimme des Ersten zu hören. Du kannst das.“ Sie spürte die Berührung unter ihrem Kinn und sah, wie sich Vaters offene Hand unter ihr Kinn schob. Die Berührung wurde stärker und schien ihr Kinn anzuheben.
    „Ich war noch niemals so sicher wie bei dir. Das ist übrigens auch der Grund, warum du den Auftrag erhalten hast.
    Und

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