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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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DOWN-Staffel, reduzieren sie die Geschwindigkeit auf Unterschall. Abstände beihalten. Ich möchte nicht, dass wir aus Versehen mit einem Schlag am gesamten Feindgeschwader vorbeifliegen.“ In seiner Stimme war deutlich sein Hass zu hören. „Abstand noch einhundert Kilometer. Also, runter vom Gas und Augen auf. Viel Glück. DAYWALKER Ende.“
    Das ist er also jetzt..., dachte Mika,... der Moment. Der Moment, auf den ich seit so langer Zeit gewartet hatte.
    Abstand Neunzig Kilometer. Mikas Blick wanderte suchend über den Himmel.
    Ein gewaltiger Blitz erhellte das Cockpit.
    „Noch knapp siebzig Kilometer“, las Carlos vom Radarscanner ab. „UP-Staffel, ich nehme an, sie empfangen inzwischen auch ein echtes Signal. Sehen sie bereits etwas?“
    „Negativ“, kam sofort die Antwort. „Die Anzeige ist immer noch gestört, doch wir erkennen bereits, dass Ihr die Glücklichen sein werdet, die den ersten Kontakt haben. Das Signal kommt von unten, Entfernung sechzig Kilometer.“
    Sechzig Kilometer! Mika starrte auf das Display. Jeden Augenblick müsste er etwas erkennen können. Die Sicht war doch besser als erwartet, und ein so großer Pulk würde auf diese Entfernung mit bloßem Auge zu erkennen sein.
    „UP-Staffel, hier RAVENMOON“, meldete sich Carlos. „Da muss sich Euer Radar irren. Ich bekomme hier angezeigt, dass das Signal eindeutig von oben kommt. Bitte justiert euer Radar neu auf Alpha-Null-Eins.“
    „RAVENMOON, hier GRINGER“, kam die direkte Antwort. „Habe dies bereits dreimal durchgeführt. Das Signal ist zwar durch die Gewitterfront immer noch gestört, doch es kommt eindeutig von unten.“
    40 Kilometer. Mikas Pulsschlag war inzwischen über 120. Er merkte, dass seine rechte Hand, die den Stick umfasste, im Handschuh feucht wurde. Seine Kiefer waren fest aufeinander gepresst und mahlten.
    Was war los? Nervös huschte sein Blick auf die abwärtszählende Entfernungsanzeige des linken Multifunktionsdisplay. Fünfunddreißig Kilometer. Sein Blick zuckte nach vorne. Nichts. Kein einziger Schatten war zu sehen, keine Bewegung.
    „Carlos, verflucht, sie müssten doch direkt vor uns sein. Ich sehe nichts. Was geht hier ab, Kumpel?“
    „Keine Ahnung. Ich habe bereits die ersten Hotspots erfasst, sie werden automatisch vom Radar mitverfolgt.“
    Der Waffenkontrollcomputer zeigte für die Zielerfassungen mehrere voneinander abweichende Ergebnisse an.
    „Irgendetwas stimmt hier nicht. Das Signal scheint irgendwie direkt aus der Gewitterwolke zu kommen!“
    Seine Gedanken rasten. Genau das war das entsprechende Stichwort gewesen. Warum ist mir das nicht früher eingefallen! Es war zwar absolut ungewöhnlich, aber er hatte heute schon viel mehr erlebt. Mit einem Hieb aktivierte Mika die Com Verbindung.
    „Achtung – gesamte Staffel. Der Feind befindet sich in der Gewitterfront. Wahrscheinlich fliegt ein Teil in der untersten Wolkenschicht, der andere in der obersten Schicht, daher die unterschiedliche Signale. Ich könnte mir vorstellen, dass sie nicht tief eingetaucht sich, tief innerhalb des Wolkenmassivs sind die Turbulenzen zu gewaltig, aber in den Randbereichen könnte es gehen. Perfekte Tarnung. Achtung: Sie werden in weniger als einer Minute Kontakt haben.“
    Im selben Moment ertönte ein neues Signal. Ein hohes, schnelles Piepsen bestätigte, dass ein fremder Radarstrahl sie erfasst und sich eingelockt hatte.
    „Mika, wir wurden anvisiert“, schrie Carlos. „Wahrscheinlich wird bereits in diesem Moment auf uns gefeuert. Ich schicke dem fremden Leitstrahl einen Willkommensgruß entgegen.“
    Carlos betätigte mit dem Daumen der rechten Hand den Waffenauswahlschalter am Stick und wählte die Lenkflugkörper als aktives Waffensystem. Dann zog mit dem Zeigefinger den Auslöser durch. Eine kurze, kaum wahrnehmbare Erschütterung ging durch den Typhoon, dann löste sich von der Unterseite der rechten Tragfläche der erste automatische Lenkflugkörper. Erst langsam, dann immer schneller werdend, entfernte er sich vom Typhoon.
    Mika hatte den Jet in eine enge Linkskurve gezogen. Große Beschleunigungskräfte pressten Carlos in den Sitz, als ihm plötzlich eine beängstigende Vorstellung durch den Sinn ging.
    „Mika, hast du schon mal daran gedacht, was passiert, wenn die A-Bomben schon vorher scharf sind?“ keuchte er.
    „Keine Ahnung“, ächzte Mika und brachte den Typhoon in eine sanftere Rechtskurve.
    „Ich meine, hoffentlich zündet keiner dieser Chaoten seine A-Bombe vorher“, unkte

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