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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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Wir können uns die Beute ja teilen.“
    „Oh, nett von dir“, grinste Mika. „So, Jungs, aufpassen. Wir werden euch ein virtuelles Signal übermitteln, das der Bordcomputer auswertet. Wenn unser Feind nicht eine extreme Kursänderung durchführt, sollte das ausreichen, damit euer Radar das Ziel interpolieren kann. Haltet in jedem Fall die Augen auf. Es wird keine weitere Zielabsprache geben. Ich sage es noch mal: Jeder kämpft für sich. Greift euch, was ihr kriegen könnt. Feuer frei nach eigenem Ermessen.“
    Mika grinste.
    „MADANDY, vergiss das Mitzählen nicht!“
     
    Zwischenwelt
     
    Azrael sah zu Eleeya.
    „Ich befürchte, es gibt keinen neuen Versuch“, sagte er mit ernstem Ton.
    Eleeya erkannte, dass sich irgendetwas verändert hatte. Ihr Lächeln verschwand.
    „Was ist geschehen, Azrael?“
    „Etwas Wichtiges“, doch die Antwort kam nicht von Azrael.
    Eleeya drehte sich um.
    „Vater!“ grinste sie und lief auf ihn zu. Der erste Wächter strahlte eine besondere Ruhe aus. Aus sanften Augen blickte er Eleeya an, ein schmales Lächeln spiegelte sich auf seinen Lippen.
    „Es ist soweit, mein Mädchen. Deine Ausbildung ist nun beendet. Dein Auftrag beginnt.“
    Eleeya blieb wie angewurzelt stehen. Wie lange hatte sie versucht, sich diesen Augenblick vorzustellen. Wahrscheinlich würde es etwas ganz besonders sein. Jahrelang hatte sie gelernt, sich auf diesen Moment vorbereitet. Ihr ganzes bisheriges Leben auf Zwischenwelt diente einer einzigen Aufgabe, und zwar die Erfüllung ihres Auftrages. Innerlich fieberte sie immer wieder diesem Auftrag entgegen, doch nun war es so weit. Sie wusste, dass ihre Ausbildung im letzten Jahr war, doch dass es so rasch geschehen würde, hatte sie nicht gedacht.
    Und nun war es ganz anders, als sie es sich in unterschiedlichen Visionen vorgestellt hatte. Nichts fieberte in ihr. Nichts erschien ihr ganz besonders, überragend, einzigartig. Es war kein ganz besonderer Moment. Es war alles so vertraut, so normal, so gewöhnlich.
    Sie nickte dem Ersten zu.
    „Wann?“ fragte sie knapp. Der Erste streckte beide Arme nach vorne um ihre Hände zu ergreifen. Dann erwiderte er ruhig: „Morgen. Morgen früh.“
    Eleeya war selbst überrascht von ihrer inneren Ruhe. Gelassen nickte sie ihrem Vater zu. Dann wanderte ihr Blick wieder hoch zu Denaan, die das Tjadoor-Tal in ihr blaues Licht tauchte. Der Blick des Ersten folgte Eleeya.
    Er erinnerte sich an eine Zeit, die fast schon unmessbar lange zurück lag. An einen Abend, an dem Denaan schon einmal dieses Licht gezeigt hatte. In seinen Augen spiegelte sich etwas wie Sehnsucht und Traurigkeit. Nach einigen Sekunden löste sich sein Blick und richtete sich wieder auf Eleeya. Die Augen des Ersten blitzten und das bekannte Lächeln kehrte zurück auf sein Gesicht.
    „Eleeya, mein Mädchen, komm, setz dich zu mir. Es ist Zeit, dir mehr zu erzählen. Ich werde dir heute Abend sagen, was genau dein Auftrag ist. Ich werde dir nichts darüber erzählen, wie du es zu machen hast. Alles, was dazu notwendig ist, weißt du bereits. Doch es gibt noch das Eine oder Andere, das du wissen sollst.“
     
     
    Waypoint 12, Schwarzes Meer
     
    „OK, Amigo, alle Offensiv- und Defensiv Waffensysteme sind bereit. ASRAAM, AMRAAM, GUN, sowie CHAFF und FLAIR. Kümmere du dich um das Fliegen und überlass mir die Waffen.“
    Carlos’ Tonfall war sehr bestimmend.
    Mika versuchte, Carlos ein wenig aufzuziehen.
    „Ja, aber ich möchte auch etwas Spaß haben...“
    „Vergiss es, du bist noch nicht soweit“, feixte Carlos.
    Immer wieder wanderte Mikas Blick zur Radaranzeige, um die aktuelle Entfernung zum Ziel abzulesen. Sofort danach wanderte sein Blick über den vorderen Himmel, ob nicht doch schon etwas zu erkennen war.
    Anders als in den älteren Luftkämpfen war die Kampfentfernung für die Luft-Luft Waffensysteme so groß, dass das feindliche Flugzeug, wenn überhaupt, als winziger Fleck auszumachen war. Sollte man die feindliche Maschine deutlich sehen, war es viel zu spät.
    Daher zählten frühzeitige und korrekte Auswertungsdaten durch Radar und Infrarot.
    „Entfernung einhundertzwanzig Kilometer“, sagte Mika. „Kannst du mehr erkennen?“
    „Negativ“, war die knappe Antwort. Carlos spielte wie wild mit den Radarscannern und ging mehrere Anzeigeformate durch. „Das Signal wird deutlicher, einzelne Blips werden vom Waffenkontrollcomputer erkannt und zugeordnet. Einhundertzehn Kilometer.“
    Mika aktivierte das Com: „UP- und

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