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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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Frage, die entscheidend war: Wer genau war er?
    Er hörte einen lang gezogenen Schrei. Dann spürte er, dass er derjenige war, der schrie. Der Schrei kam von ihm.
    Von ihm,... von Mika –
    Mika Keller, Hauptmann der Neuen Allianz!
    Es war wie bei einem Ertrinkenden, der im letzten Moment von einer Strömung an die Oberfläche getrieben wir.
    „Ich bin Mika,... ich bin Mika“, schrie ein Teil von ihm.
    Im gleichen Masse verschwand das andere Ich, verschwand Carlos aus seinem Bewusstsein.
    Mika rang nach Atem. Carlos, was war mit ihm geschehen? War er tot? Wo war er hier gelandet? Mit beiden Händen stützte er sich auf dem weichen Boden ab.
    Ein Schatten bewegte sich auf ihn zu.
    Carlos?
    Benommen blickte Mika nach oben. Noch immer war sein Blick unscharf.
    Doch mit dem, was er nun erkannte, hatte er nicht gerechnet.
    Er blickte in ein fremdes Gesicht.
    Auf den ersten Blick schien es einem jungen Mädchen zu gehören, doch jeder weitere Blick ließ diese Illusion zerplatzen.
    Große, katzenartige Augen blickten ihn an. Das Gesicht war umrahmt von weißen Haaren. Im schwefelfarbenen Licht leuchteten diese fremdartigen Augen wie aufflammende Glut. Ihre großen, spitzen Ohren erinnerten Mika an Dämonen oder andere Charaktere aus der Unterwelt.
    Ihr Kopf legte sich schief.
    Blauen Lippen öffneten sich, und Mika vernahm eine sehr weiche, fremdartige Stimme: „Fürchte diich niicht... duu biist jetzt hiier!... schlaafe...!”
    Ein letzter Gedanke ging ihm durch den Kopf, bevor er Ohnmächtig wurde. Jetzt wusste er es:
    Er befand sich in der Hölle.
    Er war tot!
     
    ELEEYA
     
    Der Partikelstrom versiegte, und Eleeya brach zusammen. Im selben Moment war sie sich bewusst, dass es vorbei war. Sie hatte es geschafft. Niemand hatte sie darauf vorbereitet, dass so etwas geschehen könnte.
    Sie blieb reglos am Boden liegen und atmete flach. Immer wieder ging ihr derselbe Gedanke durch den Kopf: „Geschafft..., geschafft... !“
    Sie spürte eine leichte Berührung an ihrer Schulter. „Eleeya, mein Mädchen...“
    Eine erste Bewegung ging durch ihren Körper. Ihr Kopf drehte sich in die Richtung, aus der sie die Worte vernommen hatte. Langsam versuchte sie, ihre Augen zu öffnen.
    „Vater...“, hauchte sie, „Vater, ich habe es geschafft...!”
    Sie spürte ein Streicheln auf ihrer Wange.
    „Ja, mein Mädchen, das hast du. In der Tat, das hast du. Du hast Großartiges geleistet. Ich bin so stolz auf dich!“
    Ein entspanntes Lächeln formte sich auf ihrem Gesicht. Eleeya versuchte, sich aufzustützen.
    „Langsam, Kleines, streng dich nicht zu sehr an. Du bist erschöpft. Komm, ich helfe dir.“
    Eleeya fühlte, wie ihr unter die Arme gegriffen wurde. Es war nun leichter, aufzustehen. Ihr Blick wanderte zum Himmel. Denaan war weitergewandert und strahlte wie gewohnt in blauem Licht. Die Wolken, die sich vorhin aus heiterem Himmel gebildet hatten, lösten sich auf.
    „Vater, warum hast du nicht erwähnt, dass es zwei Partner sind, die mir zugeteilt wurden? Und was genau ist dieses Ding, das mit ihnen durch den Tunnel kam?“
    Eleeya drehte sich zum Ersten herum und sah ihn lange an.
    Ihr Vater schaute sehnsüchtig hoch zur Sonne. Sein Blick schien in einer anderen Zeit zu verweilen. Ein Lächeln kehrte zurück auf sein Gesicht.
    „Die Dinge scheinen sich zu wandeln. Ich kann dir nur sagen, dass wir selbst nicht wussten, was geschehen würde. Wir gehen aber davon aus, dass die...“, er suchte nach Worten, „die... Dinge sich selbst regulieren werden. Wie es aussieht, musst du dich an den Gedanken gewöhnen, dass dein YANG-Part aus zwei Teilen besteht. Es stehen dir nun zwei Partner zur Seite, die dich unterstützen werden.“
    Eleeya schwieg nachdenklich. Nach einiger Zeit sagte sie: „Und was ist mit dem dritten Teil, diesem Ding?“
    Der Erste Wächter nickte kurz, indem er den Kopf anhob und erwiderte: „Die Zermonienwaffe, wie du sie nennst, hat eine eindeutige YIN Signatur, die deiner eigenen sehr ähnlich ist!“
    „Ja, aber was bedeutet das?“
    „Hmm, noch wissen wir es nicht genau. Wir vermuten aber, dass du mit dieser Zermonienwaffe sehr eng verbunden sein wirst.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    Der Erste begann, ein paar Schritte auf und ab zu gehen.
    „Schau, Kleines, wir haben gesehen, was du gemacht hast. Du hast erkannt, dass sich in der Lebensform-Matrix zwei Personen befinden und hast sie erfolgreich voneinander getrennt. Weiterhin hast du erkannt, dass die Nicht-Lebensform unvollständig ist.

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