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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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Schubregler nach vorne, so als ob ich ihn wirklich nach vorne schieben würde, OK?“
    Carlos streckte den Zeige und Mittelfinger aus und näherte sie dem Abbild des Schubreglers. Sobald der Handschuh den Regler zu berühren schien, bewegte er sich nach vorne.
    „Sehr gut, Mädchen, toll!“
    Eleeya stutzte. Mädchen ... Es gab nur einen, der sie bisher so genannt hatte. Aber irgendwie gefiel ihr das. Sie lächelte.
    „Gut, und jetzt versuch doch noch etwas anderes. Du hast mir eben gezeigt, wie die Schutzstarre des Anzugs funktioniert. Kannst du auf ähnliche Art bestimmte Bereiche des Anzugs erstarren lassen, zum Beispiel nur bestimmte Finger der linken Hand?“
    Wieder nickte Eleeya.
    „Gut, und jetzt kommt das Wichtigste. Wenn ich nach irgendetwas greife, lass doch die Finger, die das Bild berühren, einfrieren. Einfrieren, in dem Moment, wenn ich das Bild berühre.“
    Mika öffnete und schloss nochmals seine linke Hand.
    „Also, wenn ich zum Beispiel so greife, würden meine Finger in echt ja auch nicht durch den Stick hindurchgehen. Also, sag dem Anzug doch einfach, dass er die Finger nicht mehr weiter bewegen kann, sobald ich das Bild berühre. Ich bin sicher, für mich fühlt es sich fast so an, als wenn ich plötzlich etwas Festes greifen würde.“
    Mit einem Mal meldete sie sich strahlend zu Wort: „Ja, ich weiß was du meinst.“
    Der Schubregler bewegte sich wie von Geisterhand nach vorne, um dann wieder schnell nach hinten zu gleiten. Patschend schlug er gegen Carlos’ linke Hand.
    „... hab’ dich...“, lachte Eleeya.
    Auch Carlos musste lachen. Mika, der das Ganze von hinten mitverfolgt hatte, musste anerkennend nicken.
    „Nicht schlecht, nicht schlecht. Eleeya, ich wette, du weißt haargenau, wie unser altes Cockpit ausgesehen hat. Kannst du auf diese Art, wie du es eben mit dem Schubregler gemacht hast, auch den Rest darstellen?“
    Eleeya grinste Mika aus dem Display heraus an und sagte: „Mal sehen...!”
    Plötzlich begann es rund um Mika herum zu blitzen und zu flackern. Erst waren nur vereinzelte Linien zu erkennen, dann erschien ein Schalter nach dem anderen mitten in der Luft. Innerhalb weniger Sekunden füllte sich das Cockpit.
    Mika nickte grinsend, als er die Neuerschaffung der Instrumente beobachtete.
    Dann war alles wieder ruhig. Mika hatte zum ersten Mal den Eindruck, in seinem vertrauten Typhoon zu sitzen. Sämtliche Schalter und Regler waren vorhanden und befanden sich an der richtigen Stelle. Einzig allein ein leichtes Glühen deutete darauf hin, dass es sich nicht um reale Objekte handelte.
    Probeweise bewegte Mika seine Hand zum Batteriehauptschalter und legte ihn um. Er spürte richtig, wie er den Schalter berührte und fühlte das leichte Knack, das ihm auch als Bestätigung diente, den Schalter richtig gedrückt zu haben.
    Doch erwartungsgemäß tat sich nichts.
    „Eleeya, das fühlt sich sehr gut an“, lobte er. „Ganze Arbeit, sauber!“
    Eleeya wusste nicht, warum es auch hätte schmutzig sein können, aber sie badete sich regelrecht in seinem Lob.
    Netter Kerl!
    „Und jetzt macht das Üben auch Sinn. Du musst nämlich erst mal lernen, was die einzelnen Schalter zu bedeuten haben, und wir müssen uns mit den neuen Reaktionen vertraut machen. Doch zu aller erst schau dir doch mal den Schalter hier an!“ Mika deutete auf einen kleinen Kippschalter unterhalb des rechten Displays.
    „Dieser Schalter löst die Cockpitleiter aus. Ich würde vorschlagen, wir einigen uns als erstes darauf, dass wir dadurch das Cockpit wieder verlassen können.“
    „Einverstanden“, sagte Eleeya großzügig.
    Carlos ahnte schon, dass dieser Ton sich auch bald wieder ändern sollte.
    „Also, dann“, entgegnete Mika und betätigte den Schalter.
    Ein Flimmern erfolgte, und bereits einen Sekundenbruchteil später stand Mika wieder draußen vor dem Typhoon.
    „Natopause. Ich habe Hunger“, erwiderte er.
    Seufzend folgte Carlos seinem Beispiel. Eleeya wartete neben dem Typhoon.
    „Echt gut gemacht, Eselsohr“, wiederholte Mika und klopfte auf ihre Schulter. Eleeya strahlte ihn an.
    „Was gibt’s denn hier eigentlich noch zum Essen? Hast du hier nicht so was Ähnliches wie Schokolade? Oder, ja, das käme jetzt gut,... wie wäre es mit einem richtigen Steak?“
    Eleeya blickte ihn verständnislos an.
    „Weist du, immer dieses Rübenkraut! Oder der grüne Papp, oder der weiße Mansch macht mich einfach nicht richtig satt. Ich sehne mich nach einem richtigen Stück

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