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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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andere Links! Ja, ich weiß, dass wir dies noch öfters üben müssen“, sagte Mika, als er ein Zucken ihrer Augenbraue bemerkte.
    „Aber in jeden Fall weißt du nun, welche Elemente zum direkten Steuern da sind und welche zusätzliche Funktionen einleiten.“
    „Ja, ich denke, das habe ich soweit verstanden“, kommentierte Eleeya.
    „Na gut. Wollen wir es dann mal versuchen?“
    Eleeyas Augen strahlten. Freudig erregt nickte sie. „Mhhhm...!“
    „Ok. Carlos, alles klar, Kumpel?“
    „Immer!“
    „Also, dann...!”
    Mika aktivierte den internen Kompressor und startete die Triebwerke. Wie er bereits wusste, gab es diese Komponente in Wirklichkeit nicht mehr. Doch hatten sie sich zugunsten der gewohnten Abläufe darauf geeinigt, die entsprechenden Prozeduren beizubehalten.
    Ein Säuseln erklang, mehr geschah nicht.
    Mika achtete auf die Triebwerksanzeige im rechten Display und bemerkte, dass sich die Leerlaufleistung ohne Zögern aufgebaut hatte.
    Ganz behutsam schob er den Schubregler nach vorne. Das leise Säuseln war stärker geworden, die Instrumente bestätigten fünf Prozent Leistung.
    Mika löst mit dem Umlegen des entsprechenden Schalters die Parkbremse und spürt sofort die Vorwärtsbewegung. Eine große Beschleunigung den Typhoon und schleuderte ihn über den Rand der Felsnadel.
    „Oha“, kommentierte Carlos, „wir sind gerade mal bei sieben Prozent. So langsam ahne ich, was passiert wäre, wenn wir die Triebwerke wie im Original erst mal voll hochgefahren hätten.“
    Mika lachte. Er war in seinem Element. Langsam schob er den Schubregler weiter nach Vorne.
    Die Werte der verschiedenen Instrumente wurden direkt auf das Helmdisplay projiziert. Für Mika wirkte es, als ob die Zahlen direkt vor ihm im Raum stehen würden.
    Die aktuelle Geschwindigkeit betrug zwanzig Meter pro Sekunde
    Aus dem anfänglichen Säuseln war jetzt ein Singen geworden.
    „Das sind die Luftgeister. Es kommen immer mehr. Hört ihr sie?“
    Mika schob den Schubregler ganz sachte weiter nach vorne und zog gleichzeitig den Stick zu sich heran. Der Typhoon begann mit einem Anstieg.
    Die Werte im Display veränderten sich: 40 m/s, 60m/s, 90m/s.
    Immer schneller raste der Typhoon dahin.
    „Carlos, spürst du das? Die Maschine reagiert unmittelbar, fast ohne Verzögerung.“
    „Ja, sehe ich. Genial.“
    „Ich gebe jetzt mal ein wenig Gas“, ergänzte Mika. Seine Augen leuchteten wie bei einem kleinen Jungen, der gerade unter dem Weihnachtsbaum eine Eisenbahn entdeckt hatte.
    Das Singen des Antriebs hatte inzwischen verschiedene Oberfrequenzen angenommen. Es klang in der Tat wie ein Chor, der schnell neue Mitglieder bekam.
    „OK, auf geht’s!“ rief Mika.
    „He, lass uns die Sache langsam angehen...“, weiter kam Carlos nicht.
    Mit einem letzten Stoß schob Mika den Regler vom ersten Drittel in die Endposition. Und zum ersten Mal entzündete sich das Äquivalent eines Nachbrenners.
    Unmittelbar nahmen die Anzüge ihre Schutzstarre ein.
    Aus dem Singen des Antriebs wurde innerhalb weniger Sekunden erst ein Heulen, in das sich ein wahnsinniges Kreischen mischte. Als würden Tausende von Stimmen versuchen, beim Einatmen zu schreien.
    100 m/s, 200 m/s, 300 m/s, ein kaum wahrnehmbares Zittern bestätigte das Durchbrechen der Schallgeschwindigkeit.
    Anstelle der exakten Geschwindigkeitsangabe in Meter pro Sekunde wechselte die Anzeige und zeigte in gelben Schriftzeichen: MACH 1.
    Doch kaum hatte das Auge die Ziffer 1 erkannt, änderte sie sich auch bereits in eine Zwei. Dann in eine Drei, bald darauf in eine Vier.
    Mika beschlich ein ungutes Gefühl. Er wusste nun, dass er vergessen hatte, etwas Entscheidendes zu fragen.
    Er hatte zwei Möglichkeiten: Entweder gab er Eleeya per Sprachbefehl die Aufforderung zum sofortigen Abbruch, oder...
    Mika entschied sich für das „oder“.
    MACH 6, MACH 7...
    Mika bemerkte, dass sie im Vergleich zur Geschwindigkeit immer noch sehr niedrig flogen. In irrem Tempo sah er das Meer unter sich vorbeihuschen.
    „Eleeya, was ist eigentlich die Höchstgeschwindigkeit?“
    MACH 9, MACH 10, bald würde der Rumpf doch zu reißen beginnen!
    „Och, ich weiß nicht so genau. Ich glaube MACH 28.“
    Mach 28!
    Mika dachte, er hätte sich verhört. Der Anzug leistete tadellose Arbeit, trotzdem spürte er, wie das Blut in seinen Ohren zu rauschen begann. Wahnsinn, dachte er. Selbst das Space Shuttle beim Eintritt in die Atmosphäre erreicht nur einen Bruchteil.
    Die Luft um den Typhoon hatte längst

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