Azraels Auftrag (German Edition)
ein dunkler Schatten.
Und noch etwas war zu erkennen. Es war eine Art Skepsis. Aber gegen was? Irgendetwas war da, was Azrael selbst hinterfragte. Aber was?“
Mika blieb stehen und sah Azrael wieder an. „Einverstanden, Kumpel, wir machen es. Aber - wir halten die Augen auf!“
„Das ist mehr, als ich verlangen kann!“ antwortete Azrael mit einem Nicken.
„Da ist noch eine Kleinigkeit, die ich nicht ganz verstanden habe. Warum diese Geschichte mit dem Tunnel“, fragte Mika. „Wir haben doch diesen superschnellen Sternenfeuer Antrieb. Warum fliegen wir nicht einfach los?“
Ein amüsiertes Schmunzeln formte sich auf Azraels Lippen: „Meinst du, dieser Ort ist vergleichbar mit euerem Universum? Oder denkst du, er wäre ein Teil eures Universums? Denkst du in der Tat, du wärst wirklich hier - an einem bestimmten Ort ?“
Azrael umrundete Mika mit langsamen Schritten. Dann näherte er sich und flüsterte ihm zu „Denkst du wirklich, das ist Luft, was du hier atmest?“
Irgendwo hatte Mika das schon einmal gehört.
Azrael war wieder stehen geblieben. „Glaub mir, das ist notwendig. Übrigens, in euerem Universum sind seit dem kleinen Vorfall über dem Schwarzen Meer in etwa fünf Stunden vergangen.“
Azrael sah es für einen kurzen Augenblick in Mikas Augen aufblitzen. „Vergiss es, das ist für dich Vergangenheit!“
Mika Mundwinkel zuckte kurz. „Weiß ich doch!“
„Na gut. Für euch alle geht die Zeit nach dem Transfer durch den Tunnel wieder normal weiter. Auch du, Eleeya, wirst ab jetzt im selben Maßstab altern. Deine Reifungsphase ist abgeschlossen.“
„Reifungsphase?“ wiederholte Carlos.
Azrael zog eine Braue hoch und sagte: „Nun, Eleeya hat nun ein Alter erreicht, das ihr in etwa mit siebzehn beschreiben würdet. Vielleicht ist es euch bereits aufgefallen!“ Azrael zwinkerte Carlos kurz zu.
Carlos schien zu einer Salzsäule zu erstarren.
Zum Glück färbte der große Spiralnebel am Himmel sowieso alles in ein rötliches Licht.
Eleeyas Blick, an Azrael gewandt, hatte wieder in den „Kampfmodus“ gewechselt.
Amüsieret klatschte Azrael in die Hände und entgegnete: „Na gut, ihr wisst Bescheid. Morgen früh geht’s los!“
Mika schaltete sich nochmals ein: „Noch eine letzte Frage: Wenn wir schon nichts wissen dürfen: hat unser Feind wenigstens einen Namen?“
Zuerst zögerte Azrael ein wenig. Doch dann vergewisserte er sich, dass die Information belanglos war und er antwortete: „Ihr Urstamm nannte sich CHRA.”
Der kehlige Laut blieb in der Luft stehen.
„Doch sie haben sich vor Tausenden von Jahren verändert. Sie wurden von etwas Bösem kontrolliert, dem YAA. Und seit dem bilden sie die Einheit der YAA- CHRA.“
„Yaara...“ wiederholte Mika.
Außenposten 25 der Yaara
Die unzähligen Sinneseindrücke der einzelnen Yaara liefen im Schwarmbewusstsein zusammen und ließen eine erschreckende Erkenntnis reifen.
Entgegen allen Gesetzen der Harmonie schien sich die schreckliche Gefahr gegen sie selbst zu richten. Eine grausame, schreckliche Macht würde mit Gewalt gegen das Volk der Yaara vorgehen.
Die Gedanken des Schwarms versuchten, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.
Wieso sollte jemand gegen die Yaara vorgehen? Niemals hatten sich die Yaara gegen irgendjemanden gestellt.
Gewiss, es gab schon des Öfteren mächtige Völker, die aggressiv auftraten.
Meistens fühlten sich diese Lebewesen in einer Notlage , manchmal ging es lediglich um banale Sachen wie Ressourcen oder Macht.
Doch bisher konnte der Schwarm jedes Mal den armen, gequälten Wesen helfen.
Neue, nahezu unbegrenzte Energiequellen und dementsprechend Rohstoffquellen bereitzustellen war doch kein Problem mehr.
Es bereitete dem Schwarm Freude, wenn er einem Schwächeren helfen konnte.
Erst vor zwanzigtausend Jahren stellte es freiwillig einen Sektor in seinem Außenbereich mit mehreren hundert Sonnen zur Verfügung, um einer anderen Rasse Platz für ihre eigene Ausbreitung zu geben.
Der Schwarm half sogar einige Jahrzehnte, bis die Besiedelung in den wichtigsten Bereichen abgeschlossen war.
Ein neuer Freund war gefunden, und Harmonie hatte sich eingestellt.
Der Schwarm würde dafür eintreten, dass sich das Universum weiterhin in eine Insel des Guten verwandeln würde.
Er musste mehr erfahren. Wie konnte er diesmal helfen?
Zumindest war bekannt, aus welchem Sektor sich die Gefahr nähern würde. Genau in diese Region schickte der Schwarm nun seine Außenposten.
Es war
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