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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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wütend.
    „Ja, ja, ja! Dies geschieht fast stetig, jeden Augenblick ...“ warf Talan ein.
    „... doch wird diesmal die Veränderung so gewaltig sein, dass sie das gesamte bekannte Universum auslöscht, so als ob niemals etwas existiert hätte“, unterbrach ich ihn. "Und daher, genau aus diesem Grund, sind nun sehr große Energiemengen notwendig. Hat es jetzt gefunkt?“
    Die Energiesignatur, die ich in diesem Moment Talan entgegenschickte ähnelte einer erhobenen Hand, wobei sämtliche Finger sich an den Fingerspitzen berührten und nach oben zeigten.
    Plötzlich hörte ich die Stimme des Ersten Wächters in einer Art und Weise, wie ich sie noch niemals zuvor wahrgenommen hatte: „Destruktor, reiz’ ihn nicht. Jetzt ist nicht der geeignete Zeitpunkt. Halte inne! Unsere Zeit wird kommen!“
    Mir rutschte das Herz in die Hose . „Was war das“, fragte ich mich. Der Erste hatte mit seiner Flüsterstimme gesprochen, wie immer, wenn er nur zu bestimmten Wächtern reden wollte. Verstohlen blickte ich mich um, doch niemand sonst außer mir schien etwas gehört zu haben.
    Oder etwa doch?
     
     
    8. Mai, 04:45 Uhr, Ramstein Airbase, Baracke 523 Süd
     
    Carlos ließ sich mit einem tiefen Seufzer aufs Bett fallen und hatte sich noch nicht richtig hingelegt, als das Telefon auf dem Doppelschreibtisch klingelte. Ein Telefonanruf um diese Zeit war äußerst ungewöhnlich. Wenn es etwas Wichtiges gewesen wäre, hätte man sie sowieso direkt per Intercom verständigt.
    Carlos blieb liegen, auch Mika zeigte keine Reaktion.
    Das elektronische Summen des Telefons schien lauter zu werden.
    „Carlos ...“, erhob Mika seine Stimme.
    Endlich erfolgte eine Reaktion und Carlos ging mit lautem Seufzen zum Telefon. Mit einem kurzen Hieb aktivierte er die Freisprecheinrichtung.
    „Ja.“
    „Leutnant Rodriguez? Ist Hauptmann Keller bei ihnen?“
    „Si, si!“ Irgendetwas in der Stimme des unbekannten Anrufers ließ Carlos hellhörig werden. „Wer ist denn da bitte?“
    „Hier ist Flightcontrol.“
    „Flightcontrol, hier Keller“, schaltete sich Mika sofort ein. „Ich höre mit. Was ist los? Und wieso melden sie sich über das Telefon?“
    „Hauptmann Keller, ich bin noch im Konferenzzimmer, nicht im Einsatzstab. Ihr Befehl lautet: Alarmstart in zwanzig Minuten.“
    „Alarmstart? Also die achte Übung innerhalb von zwei Tagen. Kein Problem. Unsere Maschine ist aber nicht flugfähig. Oder haben die Mechaniker die ganzen Fehler abstellen können? Haben sie endlich die angeforderte Verstärkung erhalten oder rund um die Uhr gearbeitet?“
    „Wir haben die Information, dass ihre Maschine bis auf ein paar vernachlässigbar kleine Details einsatzbereit ist.“
    „Was soll denn das nun schon wieder?“ polterte Mika los. „Ich glaube ich höre nicht richtig.“
    „Hauptmann Keller. Dies hier ist keine Übung . Und außerdem lautet der Befehl von Oberst Yoharu: jede Maschine geht raus. JEDE! Ich habe nicht vor, mit ihnen zu diskutieren! Dies ist eine eindeutige Order, haben sie mich verstanden? Geben sie mir bitte nur noch eine einzige Bemerkung, und wir sehen uns vor dem Geschwadergericht wieder! MIKA, wir sind im Krieg!“
    „WAS?... keine Übung? OK! Ich wundere mich nur, weil ... egal! Was ist geschehen!?“
    „ Jetzt nicht! Jede Minute zählt! Eine genaue Einweisung erhalten sie in der Luft. Keller, sie werden den Einsatz leiten. Sie sind die Nummer Eins!“
    „OK, schon gut, reden sie weiter.“
    „Die GT 034, 036, 037, 038 und 040 werden mit ihnen rausgehen. Weiterhin die SS 025, 026, 028 und 029. Informieren Sie die Besatzungen selbst, sie sind ja alle im selben Gebäude.“
    Mika sah zu Carlos hoch und nickte ihm zu. Die GT Bezeichnungen waren eine Kurzbezeichnung für German-Trainer, auch Twinseater genannt. Es handelte sich hierbei um zweisitzige Trainingsmaschinen, währenddessen die SS-Typen, die so genannten Single-Seater, einsitzige Kampfjets waren.
    Carlos zeigte mit einer knappen Daumen hoch Geste, dass er verstanden hatte. Mit schnellen Schritten eilte er auf den Flur der Baracke.
    Er nahm den Halonfeuerlöscher von der Wand ab, hielt die Löschsonde in den daneben hängenden Feuerlöscheimer und drehte kurz das Hauptventil auf. Mit einem lauten Fauchen zischte das weiße Halon heraus und das Echo im Flur bewirkte den Rest Das Geräusch hätte Tote wecken können. Kurz danach begann Carlos schon mit seinem Sammelruf: „... Pete, Tom, Frank, Emilio ...“, doch zu diesem Zeitpunkt flogen bereits die

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