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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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durch meinen Körper. Der gleiche Schmerz, den ich gespürt hatte, als Alastair und ich uns zum ersten Mal berührt hatten. Ich schrie erstickt auf, der Schmerz traf mich wie ein Dolchstoß direkt in mein Herz.
    »Ashlyn!«
    Wie Glut floss der Schmerz von meinem Herzen durch meine Glieder, meine Hände pressten sich auf meinen Hals, als das Gefühl zu ersticken, sich in mir ausbreitete. Erst nach und nach lockerte sich der Krampf, der mich qualvoll geschüttelt hatte.
    »Was immer das auch war, ich will das lieber nicht noch mal erleben …«, sagte ich, an River gewandt. »Und was immer hier auch los ist – es kann nichts Gutes bedeuten. Wir sollten uns beeilen.«
    River nickte.
    »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    »Ja«, antwortete ich. »Ich bin nur besorgt.«
    Seite an Seite ließen wir uns tiefer sinken, und ich konnte den ersten Blick in die Stadt werfen, über die lange Straße hinweg. Und in diesem Moment begriff ich, was geschehen war. In der Stadt wütete ein Kampf, wie ich ihn noch nie gesehen hatte.
    Erschüttert verharrten River und ich, als wir sahen, wie Marianer regelrecht übereinander herfielen.
    »Oh mein Gott!«, rief ich schockiert, die Hand auf die bebenden Lippen pressend.
    Der Kampf – oder eher die Schlacht – war nicht im vollen Gange, wie ich zuerst gedacht hatte, nein, eine der beiden miteinander kämpfenden Parteien gewann gerade klar die Oberhand. Nun war es leicht zu sehen: Es waren schwarz oder allgemein dunkel gekleidete Gestalten von imposanter Größe, die helle Waffen trugen. Sie glichen Speeren oder langen schlanken Schwertern, doch nur auf den ersten Blick. Langsam erkannte ich, dass es sich um Zepter handelte, die eine gefährliche Metallspitze trugen.
    Meine Augen – von Viorev geschärft – entdeckten die bläulichen Brandzeichen, die auf den Handflächen der gewinnenden Partei glänzten.
    »Es ist die Gilde der Wasserflüsterer!«, keuchte River und sprach damit das aus, was ich mir gerade gedacht hatte. »Sie wenden sich gegen die Palastwache!«
    »Aber warum?«, murmelte ich erschüttert.
    River antwortete nicht, sondern packte meine Hand. Er schoss vorwärts, jedoch sorgfältig darauf achtend, keine Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Wir glitten an den merkwürdigen Akazienbäumen vorbei, bis wir auf den Hauptplatz kamen und uns an die Häusermauern drückten.
    »Ich muss etwas tun!«, zischte River und machte Anstalten, sich ins Kampfgetümmel zu werfen. Hastig hielt ich ihn fest.
    »Bist du wahnsinnig? Du bist viel zu schwach, um jetzt zu kämpfen!« Meine Stimme überschlug sich fast. »Wir sollten uns viel lieber zum Palast durchschlagen und nach Paradise und deiner Großmutter sehen!«
    River erkannte, dass ich recht hatte. Verwirrung, Verzweiflung und eine grenzenlose Wut spiegelten sich in seinen dunklen Augen, bevor er wild nickte, wieder nach meiner Hand griff und begann, uns relativ sicher durch die kämpfende Menge zu lotsen.
    Doch plötzlich wurden wir entdeckt.
    Es war einer der schwarzen Wasserflüsterer, der einen Moment unbeschäftigt war und den Arm auf uns richtete. »Der Prinz ist wieder in Azulamar! Ergreift ihn! Und das Mädchen, lasst sie nicht entkommen!«
    Seine Stimme übertönte kurz den Kampfeslärm, der unter Wasser sowieso viel leiser war als an Land.
    »Vorwärts, Ashlyn!« River schubste mich vorwärts, öffnete gleichzeitig die Tür zum Palast und drückte sie direkt hinter uns wieder zu.
    »River, was wollen die?« Eine hektische, panische Angst durchfloss meinen Körper.
    »Ich weiß es nicht«, presste River zwischen den Zähnen hervor, sich rasch orientierend. Die strahlenden, hellen Gänge passten nicht zu dem schwarzen Kampf, der draußen wütete. River begann zu rennen; ich folgte ihm, als wir beide ein Geräusch vernahmen.
    Keine schweren Schritte, die hätte man in Azulamar ja nicht gehört, dafür heisere Stimmen. Sie suchten nach uns.
    River zog mich in einen kleinen, angrenzenden Raum, in dem außer einem Diwan und einer kleinen Kommode nichts weiter stand. Ich fragte mich, wie die Gegenstände unter Wasser blieben, als ich entdeckte, dass sie mit dem Boden verbunden waren.
    »Ashlyn, ich muss meine Großmutter finden. Und Paradise! Bleib hier, hörst du? Sie werden nur mir folgen, nicht dir.«
    »Ich will nicht, dass du mich allein lässt!«, protestierte ich. »Was, wenn die Wasserflüsterer doch hierher kommen?«
    »Das werden sie nicht. Bestimmt nicht. Vertrau mir. Ich suche nach Alastair, er ist der Mächtigste

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