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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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ich, während um mich herum ein pures Chaos auszubrechen schien. Die Kämpfenden wirbelten herum wie Sturmböen unter dem Meeresspiegel, und bis auf blaue, grüne und schwarze Farbfetzen war es meinem menschlichen Auge kaum noch möglich, etwas Genaues wahrzunehmen.
    Ich konnte in diesem Kampf nichts tun.
    »Paradise …« Ich ließ mich neben ihr auf dem Boden nieder. »Wir müssen hier raus.«
    »Nicht ohne Großmutter! Vielleicht lebt sie noch …«
    »Sie ist tot, Paradise.«
    »Aber wir können sie nicht einfach zurücklassen!«
    »Verdammt, Paradise, willst du, dass wir auch sterben?«
    Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, fiel mir auf, dass ein ganz ähnlicher Wortwechsel erst vor wenigen Stunden abgelaufen war – zwischen River und mir, als ich mich weigern wollte, Ribbon zurückzulassen. War ich innerhalb der letzten Tage so kalt und hart geworden? Hatte ich mich zu einer Kämpferin, einer Kriegerin entwickelt?
    Grob griff ich nun nach Paradise’ schlanken Armen, wollte sie hochziehen, damit wir endlich aus dem Thronsaal fliehen konnten, doch soweit kam es nicht.
    Alastair hatte sich aus dem Kampf gelöst und war hinter uns aufgetaucht.
    »Ich werde nicht zulassen, dass ein gewöhnlicher Mensch meine Pläne durchkreuzt!«, fluchte Alastair, entschied sich blitzschnell, Paradise wegzustoßen, packte erneut meinen Hals, umfasste den Rollkragen meines Pullovers und riss ihn mit einem Ruck herunter.
    »Nein! Was tut Ihr?«, schrie ich, gegen ihn ankämpfend, doch er war mir haushoch überlegen. Mein Pullover war nicht ganz zerrissen, nur so, das mein Hals und damit auch die Viorev-Kette entblößt war.
    »Eine Bewegung, nur einen Schritt weiter, und ich reiße ihr den Stein vom Hals!«, drohte Alastair. Die Finger seiner rechten Hand hielten weiterhin meine Kehle umschlossen, doch nun hatte er mich so herumgedreht, dass ich ihn nicht mehr ansehen konnte.
    Mit einem Mal verstummte jegliche Kampfhandlung.
    River blickte mir ins Gesicht und dann wieder zu Alastair.
    »Lasst sie los«, verlangte er, so beherrscht, wie er es nur konnte.
    »Ich befürchte, River, Ihr seid nicht in der richtigen Position, um Forderungen zu stellen«, knurrte Alastair. Seine Finger hinterließen rote Streifen auf meiner Haut.
    »Hört auf mein Wort, River. Ihr legt augenblicklich die Waffen nieder oder Ashlyn stirbt!«, drohte er.
    »Nein, River, nicht, er –«, protestierte ich, doch sofort presste Alastair die Hand auf meinen Mund.
    Ich verschluckte mich, konnte kaum noch atmen.
    »Also schön.« Mit einem Nicken brachte River die Marianer dazu, ihre Waffen fallen zu lassen, und entließ auch seine eigene Waffe aus seiner Hand.
    »Schon viel besser«, befand Alastair triumphierend, »und keine plötzlichen Bewegungen! Sonst ist sie des Todes!«
    Ich verstand, dass die Situation immer schlimmer wurde. Er würde uns alle töten, früher oder später. Paradise und Dracion, den einen Wasserflüsterer und die Palastwache.
    Und River.
    Ich blickte in wilder Angst in Rivers Augen, die mittlerweile wieder nahezu schwarz waren. Er sah abgekämpft aus und verwegener als je zuvor. Das Wasser machte sein Haar dunkler, als es eigentlich war.
    Unzählige Wunden und frischere Narben zeichneten sich auf seinem Körper ab, sein Gesicht war bleich und müde.
    Doch er lebte. Noch. Alastair würde ihn umbringen, sobald er eine Gelegenheit sah. Mein Herz krampfte sich zusammen.
    Wenn er ihn tötete, wenn das Licht aus Rivers Augen verschwand … Nein, das konnte ich nicht zulassen. Ich musste handeln, und zwar schnell. Alastair sollte alles haben: den Thron von Azulamar, die Macht über die sieben Weltmeere, es war alles gleich. Nur River, ihn durfte er nicht verletzen.
    Lieber würde ich selbst sterben.
    Mit einer Entschlossenheit, die aus meiner ureigenen Angst geboren wurde, ließ ich die Moleküle des Wassers zu einer Klinge werden. Ich hatte noch nie Eis geschaffen, doch allein die Vorstellung davon genügte. Ich konnte sie mit meinem Geist erfühlen und ertasten, spürte ihre Unebenheiten, ohne sie wirklich zu berühren, und wusste auch, dass sie hart genug sein würde, um Fleisch und Knochen zu durchdringen.
    Meine Hand schloss sich um den Stab aus Eis, doch bevor ich die Möglichkeit hatte, ihn gegen Alastair zu richten, entdeckte Lykos mein Vorhaben.
    »Herr, Vorsicht!«, schrie er, und Alastair reagierte wieder einmal ein wenig zu schnell für mich.
    Er ließ mich zwar los, doch blitzschnell hatte er selbst eine eigene Eisklinge.
    Mit

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