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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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einem hohen Knirschen trafen sie aufeinander und parierten sich gegenseitig.
    »Ihr seid gut, Ashlyn«, stellte er fest, jedoch war keine Anerkennung inseiner Stimme, nur die Verachtung dafür, dass ich für River sterben würde. »Aber niemals werdet Ihr meine Maßstäbe erreichen.«
    »Wollen wir wetten?«, fragte ich zynisch. Zynismus war stark, verlieh mir Kraft, machte mich selbstsicher. Mein Leben lang war ich zynisch gewesen. Ich hatte mein Leben belächelt, obwohl ich es mochte. Hatte mir über die richtige Kleidung Gedanken gemacht, über die coolsten Typen, die man kennenlernen konnte, über mein Aussehen, über Geld, Luxus und Statussymbole. Mir war mein Volvo wichtiger gewesen als mein Stolz.
    Jetzt hatte ich die Gelegenheit, meinen Zynismus in pure, trotzige Stärke umzuwandeln, und genau das tat ich gerade.
    Ich stieß einen Schrei aus, um mein Innerstes zu bestärken, und hieb auf Alastair ein, doch dieser hielt scheinbar mühelos dagegen.
    »Zu unkontrolliert, zu wild«, kommentierte er. »Ihr seid ungeschliffen, ohne Technik.«
    Für eine Antwort war ich zu angespannt, denn um uns herum brach der Kampf erneut aus. Spätestens jetzt sollte Alastair klar geworden sein, dass er mit River und mir kein leichtes Spiel haben würde.
    »Ashlyn, komm! Wir müssen hier raus!« River war plötzlich neben mir, griff mit seiner eigenen Waffe in meinen persönlichen Krieg mit Alastair ein, fasste dann meinen Arm und schoss in Richtung Tür.
    »Lasst sie nicht entkommen! Holt sie zurück!«, brüllte Alastair uns hinterher, aber er verschwendete keine Zeit, indem er auf seine Wache wartete, sondern nahm selbst die Verfolgung auf.
    Die Geschwindigkeit, mit der wir die Gänge unter Wasser hinter uns ließen, hatte nichts mehr mit dem spielerischen Beschleunigen Rivers gemein. Wir schossen blitzschnell nach oben, immer in Richtung Oberfläche. Draußen war es ja mitten in der Nacht, und so sah ich kaum einen Lichtschimmer. Aber Rivers Hand, verschlungen mit der meinen, zog mich vorwärts. Hoffnung und Vertrauen durchströmten meinen Körper. Noch dachte ich nicht daran, dass wir nun tatsächlich nirgendwo auf der Erde mehr sicher sein würden, noch hatte ich nur ein Ziel: die Situation unversehrt überstehen. Nach oben kommen, die Wasseroberfläche mit dem Kopf durchstoßen, endlich wieder reine Luft atmen.
    Dracion, Elomir, zwei Marianer, deren Namen ich nicht kannte, und Paradise waren nun direkt neben uns, wie eine Eskorte, die uns in Richtung Himmel geleitete. Die Kunstfertigkeit der Marianer, ihr wundervoller Bewegungsfluss, entfaltete seine Schönheit nun vollkommen. »Gleich sind wir oben!«, drang Rivers metallische Stimme an mein Ohr. Er hatte einen Arm gerade ausgestreckt, stromlinienförmig und schnell wie ein Pfeil glitten wir durch den Ozean.
    Eine eiskalte Hand umschloss mein Fußgelenk und bremste meine Bewegung ab. Ich schrie auf, begann instinktiv zu zappeln und gegen den ehernen Griff anzukämpfen. »Du magst gehen, Prinz, aber sie nicht!« Alastairs Stimme war rau und hart, pure, düstere Schwärze.
    »Nein! Lasst sie los, Alastair! Lasst sie los!« River zog an meiner Hand. Ich warf einen panischen Blick nach unten. Aus der dunklen Tiefe kamen sechs oder sieben Wasserflüsterer, bewaffnet und bereit, über River und die anderen herzufallen.
    »Prinz, bitte! Kommt! Wir müssen fliehen!«, drängte Dracion, packte Rivers Schulter und versuchte, ihn weiter nach oben zu befördern.
    »River!«, schrie ich. »River, Hilfe!«
    »Ashlyn! Ich lasse dich nicht los!« River griff nun mit seiner zweiten Hand zu. »Kämpf, Ashlyn, kämpfe!«
    Es war mein Traum.
    Eine eisige Hand, die mich in die Tiefe zog. Erbarmungslos, nicht aufzuhalten. Alastair krallte sich immer fester in meine Haut, und mit einem letzten, entscheidenden Ruck zerrte er mich gleich mehrere Meter hinab.
    »River!« Tränen fluteten meine Augen, aber keine von ihnen würde man sehen, das wusste ich.
    »Ashlyn, nein!« River folgte mir hinunter, doch noch bevor er mich erreichen konnte, stemmten sich Dracion und Elomir gegen ihn.
    »Prinz, es ist zu gefährlich!«, mit diesen Worten drückten sie ihn außerhalb meiner Reichweite, während Alastair mit mir weiter hinuntersank, immer tiefer.
    Mir schien es, als hätte sich der tödliche Schlund des Meeres geöffnet. Der blasse Lichtschimmer, kaum wahrzunehmen, verdämmerte vor meinen Augen wie die Sterne im Morgengrauen.

13. Kapitel
F AMILIENBANDE
    I ch wusste, der Tag war da.
    Ein neuer Tag,

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