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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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Willen.
    Anstatt zu antworten, besann ich mich kurz auf mich selbst.
    Die Qual ließ langsam nach, und ein anderes Gefühl machte sich breit. Es war … Befriedigung. Ich hatte einen Triumph gelandet. Und damit war es egal, wie ich es gekonnt hatte.
    Doch jetzt waren die Fronten mit eiserner Härte geklärt, ich wusste nun, was ich erwarten musste. Hatte ich Alastair wirklich falsch eingeschätzt? War er tatsächlich ein Verräter des Königshauses? Konnte es nicht sein, dass er den anderen Wasserflüsterern das alles nur vorspielte …?
    Nein. Die Glut in seinen Augen war echt, und er hatte auch gewollt, dass Dracion starb. Oh Gott, wo war River nur? Warum kam er nicht, um dem Ganzen ein Ende zu bereiten?
    Alastair hatte mittlerweile seine Fassung wiedergefunden und richtete seinen Umhang, der durcheinandergeraten war, als er mich festgehalten hatte.
    »Ihr solltet auf die Knie gehen, Lady Ashlyn, und beten, dass dies die einzige Kostprobe von Wassermagie bleiben wird«, sagte er leise und bedrohlich.
    Ich reckte mein Kinn in die Höhe. »Vielleicht solltet Ihr Eure Wasserflüsterer eher lehren, stabilere Eiswaffen materialisieren zu lassen. Denn glaubt mir, sie zerbersten zu lassen, war kein Kunststück.« Es war provokant, was ich nun tat, aber Alastair war so hochmütig, so stolz. Jemand musste ihm doch die Meinung sagen! Die Angst war bisher eher unterschwellig, schließlich war ich mir sicher, dass River im nächsten Moment kommen und uns alle retten würde.
    Wie auch immer er das tun würde …
    Plötzlich, viel zu schnell für ein menschliches Auge, schoss Alastairs Hand nach vorne, umschloss meine Kehle und drückte erbarmungslos zu.
    Sofort presste ich meine Hände auf die seinen, um seine Finger zu lösen, die sich wie Schraubstöcke um meinen Hals gelegt hatten. »Lasst michlos!«, keuchte ich, so leise, dass er es bestimmt nur noch von meinen Lippen ablesen konnte.
    Der Schmerz, der wie üblich bei jeder Berührung zwischen uns beiden entstand, war dieses Mal nicht annähernd so stark. Nein, bis auf ein leichtes Brennen geschah dieses Mal überhaupt nichts.
    Doch Alastair schien diesen Schmerz aufzuwiegen, indem er immer fester zudrückte. Mit einem brutalen Stoß brachte er mich in die Knie, und erst, als ich verzweifelt nach Sauerstoff rang, ließ er mich los.
    »Zweifelt nie wieder an meinen Worten«, zischte er mir zu.
    »Großer Gott, Alastair, lasst die Kleine doch aus dem Spiel! Sie ist nicht aus Azulamar, sie ist für Eure Pläne unerheblich«, mischte sich Hippolyta ein. Wie von weither hörte ich ihre Stimme, während ich auf den Knien lag. Erneut drängte sich mir die Frage auf, wie man überhaupt unter Wasser knien konnte, aber durch die unglaubliche Körper- und Wasserkontrolle, die die Marianer und auch ich mittlerweile hatten, war das möglich.
    Mein Herz raste, als würde es sogleich zerspringen.
    »Das dachte ich bisher auch«, Alastair fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Aber jetzt bin ich anderer Meinung.«
    Ich spürte, wie er seinen Blick musternd auf mir ruhen ließ.
    »Ich habe noch nie eine derartige Kraft gesehen. Niemals. Kein Wasserflüsterer kann ohne Ausbildung fähig sein, solche Sachen zu vollbringen. Ich bin der Mächtigste unter allen Wasserflüsterern und ich weiß, wovon ich spreche.«
    »Ich hätte Euch töten sollen, als Ihr geboren wurdet, Alastair«, bemerkte Hippolyta kalt, »bevor Ihr alt genug wart, um Eure Hände nach der Herrschaft auszustrecken.«
    Alastair lächelte: »Hättet Ihr mich getötet, wäre das Euer Ruin gewesen, Königin, und das wisst Ihr auch. Im Gegensatz zu mir war Euch ja immer Eure gesellschaftliche Unantastbarkeit wichtig. Und die hättet Ihr vernichtet, wenn Ihr mich ermordet hättet.«
    »Manchmal müssen eben Opfer erbracht werden, um ganze Völker zu schützen. Das sagtet Ihr selbst. Ich wünschte, ich hätte es damals erbracht, Alastair«, erwiderte sie.
    »Ihr wisst nichts von Opfern«, knurrte Alastair. Mit einem Mal war er wieder von Hass erfüllt, trat vorwärts, packte Hippolyta an den Schultern, riss sie nach oben und flüsterte ihr etwas ins Ohr, Worte, die ich nicht verstehen konnte. Doch im nächsten Moment schrie die Königin gellend, sie bäumte sich unter den Händen Alastairs auf, als würde sie von einer furchtbaren Pein geschüttelt werden.
    »Nein! Nein, das habt Ihr nicht getan!«, schrie sie zusammenbrechend. »Oh doch. Ebenso, wie ich das hier tue!«
    Alastairs Stimme war erbarmungslos, und dieses Mal reagierte ich

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