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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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Wasser ist der Armreif eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Es gibt außer Alastair nur eine einzige Möglichkeit, wie sie den Armreif wieder loswerden kann«, fügte er bedrückt hinzu.
    »River, du musst doch einsehen, dass das unmöglich ist. Die Skalven und Azulamar haben nichts miteinander zu tun. Sie würden uns nicht helfen – im Gegenteil, es ist höchst gefährlich, sie aufzusuchen«, redete Paradise nun anscheinend auf River ein. »Es ist unmöglich.«
    Eine kurze Pause entstand und ich befürchtete schon, sie hätten mich entdeckt, doch dann hörte man Rivers Seufzen.
    »Was meinst du, Elomir?«
    »Was soll ich sagen, Prinz? Lady Ashlyn ist zweifelsohne stark und eine begnadete Wasserflüsterin. Aber mit dem Armreif ist sie eher eine Belastung für uns«, sagte Elomir vage. Mein Herz krampfte sich zusammen. Wo waren seine freundlichen Worte hin?
    Hatte er mich so sehr angelogen? Er hatte gemeint, Alastairs Kontrolle wäre nicht so groß, wie ich befürchtete. Dabei war sie noch größer!
    »Belastung ist zu milde ausgedrückt«, befand Paradise. »Gefahr trifft es besser. River, du hast Azulamar gesehen, als du unten warst. Du hast mir gesagt, dass er mehrere Bewohner hat hinrichten lassen! Und was ist mit Großmutter? Azulamar muss jetzt erste Priorität haben. Und du wirst Azulamar verlieren, wenn du sie bei dir behältst.«
    Länger hielt ich es nicht aus. Ich löste mich aus meinem Versteck und war mit zwei Schritten bei ihnen.
    »Was redet ihr da?«, brachte ich wütend und verletzt zugleich heraus, und als sich alle schuldbewusst abwandten, suchte mein glühender Blick River.
    »River, sag mir, dass du nicht auf sie hörst«, verlangte ich, doch er schwieg.
    Sein Schweigen war unerträglich.
    »Wir – wir haben doch alles füreinander getan und –«
    »Ashlyn, ich möchte mit dir alleine sprechen«, unterbrach er meinen Versuch, an sein Herz zu appellieren. Ein merkwürdiges Gefühl befiel mich – ich bekam es immer dann, wenn ich begreifen musste, dass ich die derzeitigen Handlungen nicht würde aufhalten können.
    Er erhob sich langsam, griff nach meiner Hand, und die Berührung gab mir dennoch eine letzte Injektion voll von Hoffnung. Wie eine Drogensüchtige hing ich an River Lippen, als wir uns einige Meter entfernt hatten. Die Wellen umspielten unsere nackten Füße.
    »Wir haben tatsächlich alles füreinander getan, Ashlyn«, sagte River. »Wir sind quitt. Wir haben einander das Leben gerettet. Und ich hatte durch dich die einmalige Chance zu sehen, wie mein Leben hätte sein können, wenn ich kein Prinz von Azulamar gewesen wäre.«
    »Warum sprichst du in der Vergangenheit?«, wisperte ich.
    River ließ meine Hand los.
    Ich blickte auf meine nun leere Hand. Sie sah zerbrechlich aus.
    Rivers Augen waren schwarz wie die Nacht, die mich auszufüllen drohte.
    »Ashlyn, ich habe es geliebt, mit dir von einem Leben zu träumen, in dem wir frei sind.« Er mied den Blick in mein Gesicht und starrte nun hinaus in die Ferne, wo der Horizont die Linie markierte, wo Himmel und Meer aneinander stießen. »Wir waren wie Flüchtlinge im Paradies. Ich habe gedacht, es könnte ewig so weitergehen, wenn wir wie gefallene Engel unserer Pflicht trotzen. Dabei habe ich vergessen, was wirklich wichtig ist.«
    Mir schnürte sich die Luft ab und mir wurde furchtbar übel.
    Nein … Meine Befürchtung durfte nicht wahr werden!
    »River, das Einzige, was wirklich wichtig ist, sind
wir!
Nur du und ich! Lass uns zusammen weggehen, irgendwo hin, wo uns niemand kennt. Wo uns niemand etwas anhaben kann …«
    »Nein!«, rief er, und fügte dann bestimmter, fester hinzu: »Nein. Ich will das nicht, Ashlyn. Alastair will nicht nur Azulamar, sondern die ganze Welt. Er hat es uns doch selbst angedroht … Er will die ganze Welt überschwemmen … Es ist meine Pflicht, Azulamar und alles zu beschützen.«
    »Dann lass uns das zusammen machen!« Ich nickte hastig. »Wir können das zusammen durchstehen!«
    »Nein«, wiederholte er, und endlich trafen sich unsere Blicke.
    River hob seinen Arm, um meine Wange zu berühren. Seine Fingerspitzen verbrannten mich innerlich. Denn in seinen Augen stand der Ausdruck von Endgültigkeit.
    Pure Verzweiflung trieb mir die Tränen in die Augen.
    »Ashlyn, ich will, dass du gehst. Und dass du uns vergisst. Unsere gemeinsame Zeit und alle Augenblicke, die wir geteilt haben. Vergib mir, dass ich dein Leben durcheinandergewirbelt habe.«
    »Nein!«, schrie ich gequält auf und trat näher

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