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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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führen wollten.
    »Es tut mir leid«, drang heiser Rivers Stimme bis zu meinem Bewusstsein durch. »Aber ich werde nicht das schwache Glied in der Kette sein und die Königslinie beenden.«
    Er hob die Hand an, um sie auf meine Wange zu legen, doch ich zuckte unwillkürlich zurück und entzog mich seiner Berührung. Die Enttäuschung saß tief.
    »Dann wird kein Pakt zustande kommen«, sagte Alcatraz und stieß einen schweren Seufzer aus. »Wir gehen.«
    »Wartet!«, rief ich. »Wir können doch nicht einfach so aufgeben und die Marianer in Azulamar im Stich lassen!«
    Der Skalve zuckte mit den Schultern. »Es ist streng genommen nicht mein Problem. Ich war bereit, über meinen Schatten zu springen und mich mit dem alten Feind meines Volkes zu verbünden, doch wenn Prinz River das nicht kann, wird Azulamar ohne die Skalven auskommen müssen.«
    Er wandte sich zum Gehen, und der andere Älteste, der kein einziges Wort gesprochen hatte, tat es ihm gleich.
    »Geht nur. Wir brauchen die Skalven nicht«, höhnte Paradise, und in diesem Moment verstand ich, was ich tun musste.
    Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen stieß ich mich von dem weichen Meeresboden ab und schoss geradewegs nach oben, nur um dann eine scharfe Kurve nach unten zu machen und elegant in Richtung Azulamar zu gleiten.
    Hinter mir hörte ich die Rufe der anderen, doch das war mir gleichgültig.
    Sollten sie doch meinen Namen schreien, so lange sie wollten – ich hatte mich schon vor Wochen dafür entschieden zu kämpfen.
    Ganz plötzlich war River hinter mir und riss mich an der Hand herum. »Ashlyn, was tust du? Wo willst du hin?« In seinem Gesicht stand Verwirrung.
    »Nach Azulamar«, antwortete ich ruhig. »Lass mich los.«
    Er tat nicht, was ich sagte. »Bist du wahnsinnig? Was willst du denn da?«, fuhr River mich an und zog mich augenblicklich ein Stückchen näher zu sich, als könnte mich das aufhalten.
    »Alastair umbringen«, erwiderte ich gelassen. »Und glaub mir, allein ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich es schaffe, deutlich höher als mit euch allen.«
    Die restlichen der zwei verschiedenen Lager waren verwirrt näher gekommen.
    »Ist euch allen nicht klar, was auf dem Spiel steht? Seht Ihr das nicht? Wenn wir nicht handeln, wird Alastair innerhalb kürzester Zeit die ganze menschliche Welt dem Erdboden gleichgemacht haben. Es sind so viele gute Menschen bereits gestorben, nur weil er nach Macht giert.« Ich legte meine Hand in Rivers Nacken, während ich direkt zu ihm sprach: »Dein Vater Baltimore starb durch eine List Alastairs. Deine Mutter Monique hat er eigenhändig ermordet. Auch Eaden und seine Verlobte sind ihm zum Opfer gefallen ebenso wie König Claude und Königin Hippolyta.Ich habe
gesehen,
wozu er fähig ist. Das werde ich nicht zulassen. Kommt mit mir oder lasst es sein, aber erwartet nicht von mir, dass ich tatenlos zusehe.«
    Erneut machte ich Anstalten, loszuschwimmen, doch Rivers Griff war eisern geworden. Er sprach mit gedämpfter Stimme zu mir – nur ich sollte seine Worte hören.
    »Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir etwas passieren würde. Ich will nicht, dass du dorthin gehst. Warum lebst du nicht dein Leben so wie ich es dir gesagt habe?«
    »Weil das jetzt mein Leben ist, River. Und ich liebe dich. Ich habe es immer getan und werde es auch immer tun«, flüsterte ich. »Ich flehe dich an – lass mich diesen Krieg nicht alleine führen.«
    »Du verlangst, dass ich auf die Thronfolge verzichte.«
    »Ich verlange, dass du dich so benimmst wie der König, der du sein willst. Es ist nun wichtig, deinen eigenen Stolz zu vergessen und stattdessen nur zum Wohl von Azulamar zu handeln.« Ein todtrauriges Lächeln huschte über meine Züge. »Deswegen hast du mich doch auch verlassen, oder nicht?«
    Er lockerte seinen Griff etwas. Ich ließ meinen Arm so weit hindurchgleiten, bis wir einander an den Händen hielten. Unsere Blicke trafen sich. Das Schwarz seiner Augen hellte sich leicht auf, die scharfen Konturen seiner Pupille wurden sichtbar und hoben sich von dem ewigen Blau ab.
    »Lasst uns einen Pakt schließen«, brachte River leise über die Lippen.
    »Was? Aber River – das kannst du nicht machen!«, bestürzt drängte sich Paradise neben uns. »Du wirfst unsere Zukunft weg, bist du noch bei Sinnen?«
    »Wir müssen erst einmal eine Zukunft haben, Paradise. Dann können wir darüber nachdenken, ob ich sie weggeworfen habe«, antwortete River ihr knapp.
    Er sah sie nicht an, seine Haltung sank in sich

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