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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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nicht wie die Liebenden, die wir innerlich doch immer noch waren? Warum konnten wir einander nicht in die Arme fallen, uns ewige Liebe schwören und mit dem Gewissen, dass wir zusammen sein würden, in den Kampf gehen?
    »River, wir wissen nicht, ob wir den Tag überleben werden. Oder den nächsten oder übernächsten. Ich bitte dich – nein, ich flehe dich an – lass es nicht so enden.«
    Er lachte höhnisch auf und brach mir damit das Herz.
    »Wie soll denn etwas enden, das niemals wirklich angefangen hat? Wir waren nie ein Paar im klassischen Sinne, oder? Was hat uns denn so zusammengeschweißt? Garantiert keine Verliebtheit.« Er schüttelte wild den Kopf und sein Haar umtanzte sein Gesicht.
    »Ich
war
in dich verliebt«, sagte ich hastig, während ich die Tränen erneut in mir aufsteigen spürte.
    »Nein!«, schrie River plötzlich. Er machte eine einzige Bewegung nach vorne, und schon wurde ich vom eisernen Griff seiner Arme umfasst.Er hatte die Augen fest verschlossen, die Stirn gegen die meine gelehnt. »
Nein!
Es war niemals Verliebtheit, Ashlyn! Oder Liebe! Es war nur das Bedürfnis, jemanden zu haben, der einen versteht, der wild und ungezähmt und schön ist. Für uns beide. Wir waren uns nur so nah, weil du die Auserwählte bist.«
    Seine Hände fielen meine Arme herab bis zu meinen Händen, die er umdrehte, um auf die Tätowierungen in meiner Haut zu blicken, unsere Stirnen immer noch aneinander.
    Im nächsten Moment weinten wir beide, ohne es zu sehen, denn das Meerwasser und unsere Tränen vermischten sich, sobald sie unseren Augenwinkeln entschlüpft waren.
    »Ich will nicht sterben mit dieser Lüge, die du lebst«, fauchte ich ihn wütend an. »Oder kannst du mir schwören, dass du mich nie geliebt hast?«
    Ein Beben ging durch Rivers Körper.
    »Nein …«, wisperte ich ihm ins Ohr.
    »Nein …«, wiederholte er. »Aber ich kann schwören, damit aufzuhören.«
    »Warum willst du jetzt damit aufhören …?«, hauchte ich, während meine Lippen seine Kiemen berührten. »Wir haben doch nichts mehr zu verlieren …«
    »Sollte dir etwas geschehen, solange ich dich noch liebe, werde ich daran zerbrechen.« Die Worte flossen über Rivers Lippen.
    Ich hatte keine Antwort darauf, doch River sprach sowieso schon weiter: »Und sollte ich sterben, dann will ich, dass du dein Leben weiterlebst und dich nicht an eine Erinnerung aus der Unwirklichkeit festklammerst, die meinen Namen trägt.«
    Dann lösten wir uns voneinander. Der Schmerz kam mir fast schon unwirklich vor, so stark war er. Ich fühlte pure Sehnsucht nach River. Ich wollte ihn küssen, seine Haut auf der meinen spüren und alles Leid in seinen Armen vergessen. Wir standen direkt voreinander, aber uns trennten doch Welten.
    »Meine Worte vorhin waren nicht gelogen. Ich würde gerne noch ein wenig Zeit allein verbringen.«
    »In Ordnung.« Ich nickte und eine merkwürdige, verlegene Stille senkte sich über uns. Plötzlich waren wir noch einmal das, was wir vor einem halben Jahr gewesen waren – nur ein paar verliebte Teenager, die nicht genau wussten, wie sie mit ihrer großen Krise umgehen mussten.
    Ein Lächeln erkämpfte sich den Platz auf meinem Gesicht.
    »Wir sehen uns in ein paar Stunden«, stellte ich fest, doch zu meiner Erschütterung hörte es sich eher wie eine Frage an – denn würde Rivertatsächlich kommen, um mit uns gegen Alastair zu kämpfen? Oder würde er gehen, irgendwohin, und aufgeben, sodass wir uns nie wiedersähen?
    »Ja.« Er nickte, doch er hätte genauso gut lügen können.
    Ich wandte mich zum Gehen, doch River schien noch etwas sagen zu wollen: »Ashlyn?«
    »Ja?«
    »Wir werden zusammen sein. In diesem Leben oder im nächsten.«
    »Dann kann selbst der Tod mir keine Angst mehr einjagen«, erwiderte ich zärtlich und ging.

18. Kapitel
K ÖNIGSBLUT
    D ie Nacht ging zu Ende, doch für mich fing sie erst an. In der Höhle merkte ich nicht, dass draußen der Mond immer tiefer sank und Platz machte für die Sonnenstrahlen, die bald erwartungsvoll von Osten her ihre Hände nach dem Himmel ausstrecken würden. Doch mein Gefühl ließ für mich die Zeit wie Sand zwischen meinen Fingern zerrinnen, und mit jeder Minute steigerte sich die Anspannung zwischen allen Anwesenden ins Unermessliche. Das hohe Klirren von Metall ließ die Luft flirren, der Baum sang, und das dumpfe Stimmengewirr von Skalven, die zu den Waffen griffen, vermittelte mir einen ersten Eindruck davon, wie der Kampf aussehen würde.
    Ich selbst war

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