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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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nie gezwungen. Aber du wirst mich auch nicht dazu zwingen können, mich jetzt aus allem rauszuhalten, während die Apokalypse nach der Welt greift.«
    Eine kurze Pause des Schweigens entstand zwischen uns, in der wir einander mit Blicken maßen und beide überlegten, ob es noch irgendetwas an dem anderen gab, was wir
nicht
zugleich liebten und hassten.
    »Du kämpfst für die Marianer aus Azulamar, die unter Alastair zu leiden haben. Alcatraz kämpft für die Skalven, die sich nur ihre Heimat zurückwünschen. Ich, River, kämpfe für all die Menschen da draußen, die nicht wissen, was hier unten vor sich geht. Für die Unschuldigen und die Schuldigen, für Kinder, die ihre Eltern so verloren haben wie du und ich, für alle, die Opfer einer Täuschung oder eines Verbrechens wurden, für die ganze Menschheit.«
    Ich lächelte traurig und ein flehender Unterton mischte sich in meine Stimme. Wenn ich ihn doch nur überzeugen könnte …! Wenn noch irgendetwas von dem River, der einst zu mir gehörte, in ihm wäre …!
    »Ich bin keine Heldin und will auch keine sein. Ich bin noch nicht mal besonders auserwählt, nur weil ich Fähigkeiten besitze, die andere nicht haben. Aber ich weiß, wie schlimm es um die Welt steht, und allein dieses Wissen treibt mich dazu zu handeln. Es sollte die Pflicht aller sein, die von einer Gefahr wissen, das Bedrohte zu beschützen. Es ist deine Pflicht ebenso wie die aller hier.«
    Alles, was ich sagte, kam direkt aus mir selbst. Zurechtgelegte Worte waren etwas anderes und sie waren längst aus meinen Gedanken gewichen.
    Wir fixierten einander. Ich hätte mich nur auf die Zehenspitzen stellen brauchen, um ihn zu küssen, so nah waren wir beieinander, doch ich tat es nicht. Ich spürte, wie der Widerstand in ihm zu bröckeln begann, doch ich hatte nicht damit gerechnet, was nun passieren würde. Paradise schob sich mit einer einzigen Bewegung zwischen uns.
    »River, du wirst diesen Skalven doch nicht etwa Gehör schenken? Damit sie dich mit ihren listigen, tückischen Worten einwickeln können wie eineSpinne eine Fliege?« Sie drehte sich zu mir herum und blitzte mich hasserfüllt an.
    »Gerade du! Eine Schlange, das ist es, was du bist!«
    Ich brachte Distanz zwischen uns, indem ich wieder einen Schritt zurück machte.
    »Schließ nicht von dir auf andere, Paradise«, warnte ich sie leise, ohne sie aus meinem Blick zu lassen.
    Sie setzte erneut zum Sprechen an, doch River fuhr ihr über den Mund: »Genug jetzt!« Alle horchten auf und eine schmerzhafte Stille entstand.
    »Ich will mir anhören, was Ihr zu sagen habt.« Er nickte Alcatraz zu und näherte sich wieder der Gruppe. Paradise und ich folgten ihm, doch dieses Mal konnte ich mich nicht zusammenreißen – und schickte ihr einen kalten Blick zusammen mit einem tödlichen Lächeln.
    Hatte ich mich in ihrer Gegenwart immer klein und glanzlos gefühlt, war die Situation nun vollkommen anders. Ihr Kleid war schmutzig und zerfetzt, meines strahlte mit der schlichten, zeitlosen Kraft einer Kriegerin.
    »Wir bieten Euch unsere Hilfe an«, begann Alcatraz von Neuem. »Ihr braucht im Kampf gegen Alastair einen starken Partner – allein werdet Ihr das niemals schaffen. Ein Mädchen, ein Wasserflüsterer, der Kommandeur Eurer Leibwache und Ihr selbst – das reicht nicht aus, um gegen ein paar Dutzend Mitglieder der Gilde anzutreten. Von den zweiundsiebzig erwachsenen Skalven, die in Nin’Atur leben, sind einundzwanzig der Magie des Erdbeschwörens mächtig. Alle jedoch sind ausgezeichnete Kämpfer und Schmiede, jeder Einzelne von ihnen hat eine besondere Ausbildung durchlaufen, den Umgang mit den verschiedensten Waffen erlernt und kann sich gegen jede Art von Gegner behaupten.«
    River lockerte seine steife Haltung ein wenig. Ich sah ihm deutlich an, wie er seine Nervosität zu verbergen suchte, war mir aber ziemlich sicher, dass dies den anderen nicht auffiel.
    Ich kannte ihn besser. Besser als sie alle.
    »Das klingt alles großartig«, gab River langsam zu, nach Alcatraz’ Blick suchend. »Aber was wollt Ihr dafür haben? Ihr Skalven tut doch nichts ohne Gegenleistung.«
    Alcatraz lächelte beflissen.
    »Da mögt Ihr recht haben – das gilt aber auch für alle Lebewesen, die sich in dieser Welt behaupten müssen, oder etwa nicht? Es ist im Prinzip ganz einfach.« Er pausierte absichtlich. »Wir wollen, dass Ihr nach unserem Sieg auf den Thron von Azulamar verzichtet und ein Abkommen unterzeichnet, dass diesen Verzicht auch für jeden

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