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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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würde.
    Vielleicht begründete sich seine düstere Ausstrahlung dieses Mal auch zum Teil auf seine Kleidung – eine pechschwarze Jeans und ein Hemd der gleichen Farbe.
    An diesem Tag war es zum ersten Mal nicht mehr so heiß, nein, ein angenehmer, weicher Regen färbte den Himmel über Melbour blassgrau.
    Während dadurch die Clique eher unerfreut war und sich die Gespräche in der Cafeteria darum drehten, ob es wohl am Freitag überhaupt möglich sein würde, mit der Jacht rauszufahren, hielt ich mich ein wenig im Hintergrund. Ich nahm meinen pinkfarbenen iPod heraus, stöpselte ihn ein und suchte nach der passenden Musik, während ich die Regentropfen noch immer leise auf das Flachdach schlagen hörte.
    Mir gefiel der Regen.
    Er hatte etwas Besinnliches, Beruhigendes an sich.
    Als bei uns eine Stunde ausfiel, wollte ich eine Minute nach draußen gehen, um den Regen auf dem Gesicht zu spüren, aber dort stand schon River – das Gesicht dem Himmel zugewandt, die Augen weit geöffnet, und die Regentropfen flossen seine Wangen herab, was sie so aussehen ließ, als wären sie Tränen.
    Er schien zu glauben, er sei vollkommen unbeobachtet, denn nun schloss er die Augen für einige Sekunden und strich sich sein langes Haar aus dem Gesicht.
    Meine Stirn legte sich unwillkürlich in Falten.
    Er hatte an der Schläfe, die ich von hier aus sehen konnte, drei Narben, die diagonal, aber zueinander parallel verliefen. Sie waren nicht rot oder schwarz, also schon verheilt, aber doch erschienen sie mir zu uneben für normale Narben.
    Ich machte intuitiv einen Schritt auf ihn zu – und das genügte, um ihn herumfahren zu lassen, so schnell, dass sein Haar wieder in sein Gesicht fiel, und die Narben verschwanden darunter. River selbst jedoch funkelte mich so hasserfüllt an, als ob er für mich nur noch abgrundtiefe Verachtung empfinden würde.
    Ich war unfähig mich zu rühren, als er zügig, aber mit bedächtigen Schritten auf mich zukam. Sogar den Atem hielt ich an.
    Dann stand er vor mir. »Halt dich von mir fern, Aames.«
    Seine Worte erklangen leise und drohend – und ich zweifelte nicht daran, dass er sie vollkommen ernst meinte. Doch trotzdem starrte ich ihn weiter an, bis er sich umdrehte und ging.
    Erst jetzt registrierte ich, dass meine Hände und meine Schultern zittern. Nervös lehnte ich mich gegen die Wand hinter meinem Rücken und betete einfach nur noch, dass die nächsten Stunden schnell vergehen würden.
    Das war Gott sei Dank so, und schließlich saß ich mit Bellatrix in meinem Auto, und wir fuhren in die Stadt runter ins Zentrum von Melbour, wenn man es so nennen konnte. Viele Geschäfte gab es nicht, aber die, die da waren, hatten wir schnell durch. Bellatrix klärte mich zuallererst über die Clique genauer auf – wie sie sich alle kennengelernt hatten. Tatsache war, dass Tyler und Eric gleich alt waren und sich von der Grundschule her kannten. Tylers Familie jedoch hatte ein Jahr lang in einer anderen Stadtgelebt, und Tyler hatte so viel Schulstoff verloren, dass er bei seiner Rückkehr ein Jahr unter Eric eingestuft wurde. Trotzdem wurde er seitdem jedes Jahr zum Schülersprecher gewählt, was vor allem daran lag, dass Eric es nicht leiden konnte, derartige Posten zu bekleiden. Die Tatsache, dass er das Schülersprecheramt praktisch bis zum Abschlussjahr reserviert hatte, machte ihn natürlich für viele Mädchen attraktiv – jedenfalls waren das die Worte von Bellatrix. Aber, so betonte sie, Tyler war Mandy bisher noch immer treu geblieben, ganz gleich, was passiert war.
    Ich dachte darüber nach, ob das wohl eine dezente Warnung an mich sein sollte – sicher, Tyler war nett zu mir, aber ich hatte an ihm keinerlei Interesse, besonders auch nicht, weil ich Mandy aufgrund ihrer Freundlichkeit, Herzlichkeit und Wärme schon jetzt sehr mochte.
    Scott und Barney, die Footballhelden, besuchten mit Eric die meisten Kurse und waren in dem Jahr dazugekommen, als Tyler fehlte. Aber das hatte anscheinend nie Probleme gegeben, weil sich auch diese drei auf Anhieb verstanden.
    Bellatrix selbst, so erklärte sie, war schon seit Kindergartenzeiten die beste Freundin von Mandy, und als diese mit Tyler zusammenkam, war es wohl nur selbstverständlich, dass auch Bellatrix in die Clique integriert wurde.
    Wir kamen ins Diner’s, und tatsächlich war es dort ziemlich gemütlich, wenn auch nicht sehr luxuriös. Aber die Bänke waren bequem und alles war sauber – und auch die Gerichte klangen sehr, sehr lecker.
    Die

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