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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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Farbgestaltung richtete sich in erster Linie auf ein sanftes Orange aus, und der Tresen, wo man ebenfalls sitzen konnte, bestand aus Kirschholz, das dem Ganzen einen sehr heimeligen Touch verlieh.
    Wir setzten uns an einen Tisch, und ein Mann, der für mich viel zu erwachsen für einen Job wirkte, bei dem ich einen Mittzwanziger erwartet hatte, brachte uns die Karten und nahm gleich im Anschluss unsere Bestellung auf.
    Als er hinter dem Tresen verschwunden war, beugte sich Bellatrix zu mir herüber. Sie verlieh ihrer Stimme einen geheimnistuerischen Klang: »Das ist übrigens Giles Sullivan, der Vater von River.«
    Ich warf ihm unauffällig einen Blick zu. Dunkles, glattes, kurz geschnittenes Haar, ein müdes, aber freundliches Gesicht.
    »River sieht ihm gar nicht ähnlich«, stellte ich leise fest.
    Bellatrix nickte. »Wahrscheinlich kommt er nach seiner Mutter oder so. Sein Dad war, wie gesagt, früher in einem Meereslabor angestellt, ein paar Meilen weiter südlich von hier. Du müsstest es kennen, es gehört deinem Stiefvater.«
    Sie sah mich vielsagend an.
    Tatsächlich war es mir bekannt, dass Gregory ziemlich viel Geld in Meeresforschung investierte.
    »Komischer Zufall.« Ich lächelte leicht. »Wahrscheinlich kennen sich unsere Väter sogar.«
    »Deinen Stiefvater kennt jeder hier, Ashlyn«, erwiderte Bellatrix. »Nun, jedenfalls hatte River noch nie Freunde, hat sich aber früher auch nicht so extrem rausgehalten, wie er es jetzt tut.« Sie dämpfte die Stimme. »Tyler, Eric und er sind früher einmal richtig heftig aneinandergeraten. Also, Streitereien kamen öfter zwischen ihnen vor, aber einmal ist die Situation eskaliert.«
    »Was ist passiert?«, fragte ich atemlos.
    »Na ja, die beiden Jungs sprechen nicht darüber, und River sowieso nicht. Aber sie müssen sich gegenseitig so beleidigt haben, dass irgendwann sogar ihre Familien Gegenstand der Auseinandersetzung waren. Und dann sind sie übereinander hergefallen.« Bellatrix zog missbilligend die Augenbraue hoch. »Meiner Meinung nach ging das alles eher von River aus. Er ist furchterregend, manchmal, findest du nicht? Wenn er einen mit diesen schrecklichen blauen Augen ansieht, wird einem immer kalt.«
    Ich konnte ihre Abneigung gegen River wie eine Front aus Eis spüren. Sie musste ihn wirklich verabscheuen – vielleicht so sehr wie er mich? Wahrscheinlich konnte er mich schon allein deswegen nicht leiden, weil ich Erics Stiefschwester war und die beiden ja so was wie erklärte Feinde zu sein schienen.
    Ich nickte abwesend, als mir klar wurde, dass Bellatrix noch immer auf eine Antwort von mir wartete.
    »Mhm, du hast recht«, pflichtete ich ihr bei, obwohl ich keineswegs überzeugt war. Einen Moment lang schwiegen wir, als uns Giles Sullivan das Essen brachte. Erst als er wieder hinter der Theke, außerhalb der Hörweite, verschwunden war, sprachen wir weiter. Bellatrix lenkte nun das Gespräch, wie erwartet, geschickt auf Eric um.
    »Und, wie geht’s Eric so?«
    »Gut, nehme ich an«, antwortete ich beiläufig und schob mir ein Stück meiner Pizza in den Mund.
    Bellatrix druckste herum – wieder eine Sache, die ich von ihr nicht kannte. Sie war ansonsten eher vorlaut, sowohl bei den Lehrern, denen sie gepfefferte Antworten entgegenschleuderte, sobald sie etwas gefragt wurde (die aber allesamt treffend waren), als auch bei den anderen Schülern, die vor der dunkelhaarigen jungen Dame einen riesigen Respekt hatten. Aber jetzt, wo es um Eric ging, schienen ihr die Worte zu fehlen.
    »Weißt du, Ashlyn, ich hab mich gefragt, ob …« Sie fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. »Na ja, es ist doch bald dieser Unter-dem-Meer-Ball, der von der Schule organisiert wird und am Strand stattfindet. Glaubst du, dass … dass Eric mit mir da hingehen würde?«
    Sie blickte mich an, als wolle sie mich anflehen, ihr ein erlösendes »Ja!« zu geben. Aber so einfach war das nicht – weil ich keine Ahnung hatte, wie Eric zu Bellatrix stand, ich wusste nur, dass er sie mochte. Ebenso, wie er Mandy mochte.
    Ich legte den Kopf schräg.
    »Also, ich wüsste nicht, was dagegen spricht«, antwortete ich, jedes Wort sorgfältig abwägend. »Das Problem ist nur, dass Eric manchmal ein bisschen verplant ist und wahrscheinlich keinen blassen Schimmer davon hat, dass du ihn ein bisschen mehr magst.« Ich lächelte aufmunternd.
    »Könntest du nicht vielleicht mal ein bisschen … nachforschen, was er von mir hält?«, bat mich Bellatrix.
    Ich war drauf und

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