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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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machen! Ich habe das nicht getan!«
    »Mach es nicht noch schlimmer, Junge. Die Beweise sprechen gegen dich. Du bist der Einzige, der einen solchen Hass hier auf alles haben könnte! Vor allem auf den Schülersprecher und mich!«, tobte Wood.
    Der Inspector trat hinter River, zog seine Hände hinter seinen Rücken und ließ die Handschellen zuschnappen. Ich wusste, River hätte sie auseinanderreißen können, wenn er das gewollt hätte.
    Ich selbst fühlte mich wie betäubt. Wie hatte er das nur tun können? Diese Worte … Sie kamen doch schon beinahe einer Morddrohung gleich … Ich wusste, dass er Tyler nicht leiden konnte und auch ansonsten nicht viel von der Schule hielt, aber das? Wieso hatte er das nur gemacht? Ich spürte, wie die Tränen in meine Augen traten. Ich wollte nicht weinen, nicht jetzt, nicht vor allen anderen. Aber ich hatte River vertraut, und innerlich konnte ich nicht wahrhaben, was er getan haben sollte.
    »Ashlyn!«, hörte ich plötzlich meinen Namen. Ich blickte verwirrt auf und sah nur noch River, der von den Polizisten nach draußen gezogen wurde. Er wehrte sich, schien sich aber so gut unter Kontrolle zu haben, dass er niemanden mit seinen ungeheuren Kräften verletzte. »Ashlyn! Du musst mir glauben! Ich bitte dich! Ich habe nichts getan! Ich bin unschuldig, Ashlyn! Ashlyn!«
    Dann fiel die Tür hinter ihm zu, und ich konnte nur noch durch die Glasfenster erkennen, dass man ihn mit Gewalt ins Polizeiauto zwang und dann – mit Blaulicht und Sirenen – wegfuhr, als hätte man einen Schwerverbrecher gefasst.
    »Ihr könnt in eure Klassen zurückkehren«, wies Wood an, ordnete seinen Anzug und machte sich dann selbst auf den Weg, in sein Büro zurückzugehen.
    Stumm und immer noch mit den Tränen kämpfend ging ich ins Klassenzimmer zurück. Der Platz neben mir war leer und kalt. Nur die hellbraune Wildlederjacke und die abgetragene Tasche erinnerten daran, dass hier – neben mir – eigentlich River sitzen sollte.
    »Wir machen jetzt mit dem Unterricht nicht weiter«, verkündete mein Mathelehrer. »Es soll sowieso eine Lehrerkonferenz einberufen werden. Ihr könnt euch still selbst beschäftigen.« Mit diesen Worten war er verschwunden.
    Tyler stand von seinem Platz auf und setzte sich neben mich.
    »Du mochtest ihn sehr, hm?«, fragte er leise.
    Ich nickte und schüttelte gleichzeitig den Kopf. »Ich
mag
ihn sehr, Tyler. Sprich nicht in der Vergangenheit, als ob er tot wäre …«
    Er seufzte schwer. »Nun, Tatsache jedoch ist, dass er ein Lügner ist und auf irgendeine Weise auch ein Verbrecher. Er tut dir nicht gut, Ashlyn. Wir alle machen uns Sorgen um dich.«
    »Ich weiß«, flüsterte ich. »Ich weiß, dass er schwierig ist. Aber dass er dazu fähig wäre … Das kann ich einfach nicht glauben, verstehst du?«
    »Natürlich verstehe ich es«, sagte Tyler sanft. »Es ist nicht leicht, so etwas zu akzeptieren, wenn man jemanden gern hat. Aber, Ashlyn, du musst einfach einsehen, dass er deine Freundschaft nicht wert ist. River ist deiner generell nicht wert.«
    Ich blickte Tyler in die dunklen Augen, die mich mit einer derartig liebevollen Art ansahen, dass ich gewillt war, ihm zu glauben. Er meinte es gut mit mir. Sie alle meinten es nur gut. Aber River – River hatte mein Leben gerettet. Er war anmaßend, arrogant, verbittert, grimmig, manchmal beleidigend und verletzend – aber ich hatte ihn in mein Herz geschlossen, und nun weigerte ich mich schlichtweg, ihn wieder herzugeben.
    Nein. Ich würde River nicht aufgeben.
    Tyler legte mitfühlend seine rechte Hand auf die meine, und dann erkannte ich, was wirklich geschehen war.
    Er hatte rote Farbreste an seinen Fingern. Und die hatte er versucht wegzuwaschen, was ihm nicht gelungen war.
    Ich wich vor ihm zurück, beinahe angeekelt.
    »
Du
?«, fragte ich fassungslos, meine Stimme überschlug sich vor Wut fast.
    »Ashlyn? Was ist los?« Er versteckte nervös seine Hand unter der anderen.
    »Du hast es getan!
Du
! Du hast die Schmierereien auf der Mensa-Wand gemacht, und du warst es auch, der River die Flaschen in den Spind geschmuggelt hat!«
    »Mach dich nicht lächerlich«, zischte Tyler. »Das ist doch kompletter Unsinn. Warum sollte ich das tun? Und dann auch noch über mich selbst schreiben!«
    »Weil du nicht wolltest, dass der Verdacht auch nur im Geringsten auf dich fällt!«
    In der Klasse war es still geworden, als ich aufgesprungen war. Alle sahen uns gebannt zu, wie wir stritten.
    »Setz dich wieder hin, Ashlyn«,

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