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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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musste – das Ertragen irgendeines gähnend langweiligen Abendessens.
    »Ja, klar«, sagte ich zu. »Ich wollte eigentlich fragen, wann es heute Essen gibt.«
    Gregory sah mich an, als hätte ich ihn gebeten, mir in einem Satz die Relativitätstheorie von Einstein zu erklären. Ich grinste. Gregory war in dieser Hinsicht wirklich nicht lebensfähig – ich bezweifelte, dass er eine Küche seit den letzten Monaten von innen gesehen hatte. Höchstens auf den Plänen seines Innenarchitekten.
    »Das weiß ich nicht, Ashlyn.«
    Es war höchst selten, dass dieser Satz seinen Mund verließ.
    »Aber wenn deine Mutter vom Einkaufen wieder da ist, werden wir uns ein schönes Restaurant aussuchen, ja?«
    Ich hatte die letzten Wochen damit verbracht, in Restaurants zu essen – und mir reichte es.
    »Du, Gregory …«, ich setzte meinen unwiderstehlichsten Blick auf, der zumindest bei meinem Dad Tom immer zog. »Mir geht’s nicht so gut, kann ich hierbleiben? Ich wollte nur schnell einen kleinen Happen essen und dann früh schlafen gehen.«
    Misstrauisch sah Gregory mich an.
    »Nicht, dass du krank wirst in der ersten Schulwoche. Aber vielleicht ist es dann genau das Richtige, früh schlafen zu gehen«, pflichtete er mir bei und nickte, was bei ihm hieß, dass mir meine Bitte gewährt wurde.
    Außerdem konnte ich ihm ansehen, dass er nun genug davon hatte, mit mir Höflichkeiten auszutauschen, und sich nun im Bilde über meinen Tag fühlte. Also nickte ich nur noch dankbar und ging wieder die Treppe hinauf.
    Mein Zimmer war mir der liebste Ort im Haus, wie konnte es auch anders sein? Es war groß und hell, rechteckig geschnitten und mit weißen Holzmöbeln geschmückt. Das Zentrum bildete eine große weinrote Couch und natürlich mein Prachtstück von einem Computer.
    Ich schaltete meine Musikanlage an und stellte fest, dass sich immer noch meine Bon-Jovi-CD im Player befand, dann schleuderte ich die Schuhe von meinen Füßen und ließ mich auf das Bett fallen.
    Einige Minuten blieb ich reglos liegen und starrte auf die gegenüberliegende Wand, die von einer Korkpinnwand geschmückt wurde.
    Ein leises Lächeln legte sich über mein Gesicht.
    An dieser Pinnwand befanden sich meine schönsten Erinnerungen. Ein Foto von dem letzten gemeinsamen Urlaub meiner Eltern vor ziemlich vielen Jahren. Wir waren damals an die Ostküste gefahren und hatten Verwandte meines Vaters besucht. Es war vielleicht der schönste Urlaub überhaupt gewesen, obwohl wir nicht in einem 5-Sterne-Hotel übernachtet hatten so wie bei dem Florida-Trip vor einigen Wochen mit Gregory und Eric.
    Ein großer Zeitungsartikel nahm am meisten Platz weg. Ich war damals vierzehn gewesen und lächelte in der schwarzweißen Fotografie stolz mit einem Buch in der Hand. Dieses Buch war ein Werk von gesammelten Geschichten eines Schreibkurses, den ich damals besucht hatte. Außerdem konnte ich alte Konzert- und Kinokarten erkennen, aber ich war auf meinem Bett zu weit davon entfernt, um die Schrift darauf zu lesen. Neben weiteren Notizzetteln oder Vokabeln, die ich mir noch einprägen musste, ließen sich dort auch etliche Visitenkarten oder Ausschnitte von Stadtplänen finden. Ganz versteckt unter all den Sachen hing eine alte Urkunde, die ich bei einem Bowling-Wettbewerb gewonnen hatte.
    Seufzend ließ ich meinen Kopf nach hinten sinken. Ich mochte mein Leben. Ich mochte die Gewissheit, dass ich jedes Mal, wenn ich aufwachte, genau so weiterleben konnte. Zufrieden. Glücklich. Und ohne jegliche Probleme.
    Sicher, manchmal gab es Streit und manchmal war ich einfach nur genervt, aber im Großen und Ganzen hätte mein Leben nicht besser sein können.
    Es gab nur eine einzige Sache, die mich störte. Die mir manchmal den Schlaf raubte, mich wach hielt und mich manchmal in einen besonderen Bann zog – das Gefühl, dass irgendwo da draußen noch mehr auf mich wartete.
    Es war nicht direkt das allseits bekannte Fernweh. Es war viel mehr. Es war der Wunsch, etwas Ungewöhnliches zu erleben. Vielleicht so etwas wie ein Abenteuer.
    Beinahe ärgerlich setzte ich mich auf. Diese Ideen und Gedanken waren kindisch. Mein Leben war bisher sehr gut durchgeplant gewesen, und das würde es bleiben.
    Ich beschloss, mich an den Computer zu setzen und meine E-Mails zu checken. Hoffnungsvoll öffnete ich das Programm – nichts.
    Nichts?
    Hatten meine alten Freunde mich schon vergessen?
    Zerknirscht stieß ich mich mit meinem fahrbaren, drehbaren Computerstuhl vom Schreibtisch ab.
    Na

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