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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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jammerten. Sie liefen ziellos durch die Gegend und fluchten. Warum taten sie das? War während der Nacht etwas Unangenehmes passiert? Warum hielten sie sich alle den Kopf fest? Warum liefen sie dermaßen bleiern durch die Gegend? Sarah verstand nicht, warum die Großen sich so seltsam verhielten.
    „Hi, auch schon wach?“, stöhnte John. Er wühlte in seinen Haaren herum und rieb sich die Stirn. Anschließend rieb er mit beiden Händen seine Augen und drückte danach mit seinen Fäusten gegen seine Schläfen. Wieder stöhnte er.
    „Hm“, antwortete Sarah und schoss auf dem Tablet-PC einen Affen vom Baum. Sie erhob weder ihren Kopf noch ihren Blick.
    „Was machst du da?“
    „Psst“, antwortete sie.
    „Entschuldigung. Ich wollte nicht stören. Au, mein Kopf. Ich glaube, ich habe ein Känguru darin. Hat mal jemand eine Aspirin für mich?“
    John hatte es ganz böse erwischt. Nicht nur die Al bträume, sondern auch die Nachwirkungen des Alkohols quälten ihn. Das Gefühl in seinem Kopf war ähnlich dem, welches man ertragen muss, wenn man mit der Stirn gegen eine Türkante läuft. Doch in seinem Fall ließ der Schmerz nicht nach.
    Leider war von seinen Freunden noch niemand in der Lage, ihm zu helfen. Die Frage nach einer Aspirin verhallte somit unbeantwortet im Äther.
    „Hey, mein Kopf tut weh. Wacht gefälligst auf!“, rief er und hoffte, dass ihm jemand half.
    „Verdammt, brüll doch nicht so laut“, beschwerte sich Sally. Muss das sein? Mein Kopf tut ebenfalls weh.“ Auch sie hatte ein Känguru im Kopf, das gerade gigantische Sprünge vollführte.
    Das Schlimme am Alkohol waren die Nachwirkungen am nächsten Morgen. Solange sie feierten, war ihnen der Alkohol und seine Nebenwirkungen egal. Doch wehe, wenn sich der nächste Morgen näherte. Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Magenschmerzen, Zittern, trockner Mund… Die Liste der Symptome war endlos. Hätte man doch bloß nichts getrunken. Es zu bereuen war zwecklos.
    „Was ist los mit Euch?“, beschwerte sich Sarah. „Seid ihr alle gegen die Wand gelaufen, oder warum haltet Ihr Euch die Köpfe fest?“
    Sie konnten auf die Frage nicht antworten. Entweder war es dem kleinen Mädchen gegenüber zu peinlich, oder sie waren wirklich nicht in der Lage zu reden. Niemand wusste dies genau.
    John begann das Eis zu brechen. „Ich habe vielleicht einen Schwachsinn geträumt. Aber bevor ich das erzähle, will ich einen Kaffee haben.“ Er machte sich mit der Kaffeemaschine und einem Kaffeepad auf die Schnelle einen Kaffee fertig. Mit der Maschine konnte er nicht viel falsch machen. „Ich konnte fliegen. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Fliegen. Kein Wunder, dass ich so schlimme Kopfschmerzen habe. Ich bin in meinem Traum gegen eine Wand geflogen. Mein Gott, hat das weh getan. Als ich es drauf hatte, wie man fliegt, bin ich durch die Straßen geflogen. Fragt mich nicht, wie ich das gemacht habe. Ich breitete meine Arme aus und flog los. So wie Superman das macht. Vielleicht war ich nicht so schnell, aber ich konnte fliegen. Ich flog durch die Straßen, als wäre es selbstverständlich für einen Menschen zu fliegen. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Anstatt mit dem Auto zu fahren bin ich einfach losgeflogen. Von Geschäft zu Geschäft flog ich, um alles Mögliche einzukaufen. Ich hatte einen Rucksack auf dem Rücken, in den ich meine Einkäufe steckte. Flink wie eine Biene konnte ich fliegen. Es war völlig selbstverständlich, dass Menschen fliegen können. Stellt Euch vor, Ihr breitet die Arme auseinander und fliegt los. Es war ein wunderbares Gefühl.“
    „Das ist ja ein schöner Traum“, schwärmte Franklyn. „Ich würde auch gern fliegen können. Schade, dass ich nicht wie eine Biene durch die Gegend summen kann.“
    „Ja, schade, du wärst bestimmt eine Hummel, Franklyn. Aber Moment mal, mir kommt gerade eine schlechte Erinnerung. Ich hatte während meiner Einkäufe gar nichts bezahlt. Ich stahl den Leuten alles. Sobald sich jemand darüber beschwerte, nahm ich ihn am Kopf, flog in die Luft und ließ ihn aus großer Höhe fallen, bis er tot war. Das ist schon ganz schön grausam. Für mich war es aber nichts Besonderes. So war es halt. Es war auch kein schlechtes Gefühl, ganz im Gegenteil. Ich fühlte mich gut dabei, Menschen vom Himmel fallen zu lassen. Sie schrien, bis sie unten auf dem Boden aufschlugen.“
    „Oh, wie fürchterlich!“ Seine Freunde waren entsetzt. „Das war ja ein richtiger Albtraum. Allerdings mit

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