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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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einen Mist träumen?“
    „Ich weiß es auch nicht“, antwortete Franklyn. „Wir träumen das ja nicht freiwillig oder willentlich. Es kommt von allein und lässt sich nicht bremsen. Ich will mal weitererzählen. Also, der Käfig, in dem ich saß, war ziemlich groß. Er war so groß, dass man darin herumrennen konnte. Etwa so, wie eine große Vogelvoliere. Ich versuchte, vor dem Gekrabbel zu flüchten, doch sie waren schneller als ich. Sie verfolgten mich und wollten mich fressen. Ich konnte ihnen nicht davonlaufen, weil ich viel zu langsam flüchtete. Als sie mich eingeholt hatten, krabbelten die Spinnen an mir hoch. Ich hatte nur eine kurze Hose an. Sie bissen mir in die Beine und in den Oberkörper, anschließend auch in die Arme und ins Gesicht. Dann saugten sie mir das Blut aus. Die Schlangen ließen sich auf mich fallen oder sprangen mich an und schlugen mir ihre Fangzähne ins Gesicht. Manche wickelten sich um meine Arme und zerquetschten sie. Ich stand nur da und konnte mich nicht dagegen wehren. Plötzlich fiel ich um und landete auf dem Fußboden. Direkt kamen Würmer angekrochen und besiedelten ebenfalls meine Beine. Sie begannen, mich aufzufressen. Tausende knabberten an mir herum. In kürzester Zeit hatten sie meine Haut weggefressen, dann die Muskeln. Nur die Füße wollten sie nicht angreifen, denn sie waren durch meine Schuhe geschützt. Auch meine Hände wurden gefressen. Die Arme konnte ich nicht mehr bewegen, sie wurden von den Schlangen festgehalten. Zudem hatten mich die Schlangen mit Nervengift so weit betäubt, dass ich meine Muskeln nicht mehr kontrollieren konnte. Glücklicherweise war das Nervengift so stark, dass ich keine Schmerzen mehr empfand. Ich merkte gar nicht, dass die Würmer mir die Beine mittlerweile bis auf die Knochen weggefressen hatten. Ich hätte bestenfalls noch auf den verbleibenden Knochen herumlaufen können. Na, war das ekelig genug?“
    Alle starrten ihn nur noch mit weit aufgerissenen A ugen an. Keiner wagte etwas zu sagen. Schockiert hielten sich seine Freunde die Hände vor den Mund. Angst und Ekel und die Vorstellung, von Insekten bei lebendigem Leib zerfressen zu werden, schockierte sie massiv.
    „Franklyn, warum passiert so etwas? Ich meine, w arum träumen wir so einen widerlichen Unsinn?“, fragte Sally ganz leise und zitternd. Plötzlich kamen ihr auch die Erinnerungen wieder hoch, was sie die letzte Nacht geträumt hatte.
    „Mein Traum ging eher in die Richtung von Johns und Carlas Traum. Ich war heute Nacht ein Riesenskorpion. Nicht so ein kleines Krabbeltier, auch nicht zehnmal so groß, wie ein großer Skorpion. Nein, ich war richtig groß. Ich schätze, ich war an die fünf zehn Fuß lang. Mein Panzer war so hart wie Stahl, und meine Zangen waren etwa sechs Fuß lang. Mit meinen gewaltigen Zangen hätte ich Autos zerquetschen können. In meinen Gliedmaßen steckte eine unglaubliche Kraft. Das schlimmste aber war, dass ich trotz meiner Größe ungewöhnlich flink war. Ich stach die Menschen mit meinem Stachel, sie fielen sofort reihenweise tot um. Das Gift meines Stachels war so stark, dass ich nur ein paar Tropfen davon injizieren musste, um einen Menschen zu töten. Das Töten machte mir regelrecht Spaß und Freude. Ich konnte, obwohl ich nur ein Skorpion war, denken und logische Entscheidungen treffen. Doch was gab es großartig zu entscheiden? Ich entschied über Leben und Tod. Jeder, der lebend in meine Nähe kam, war anschließend tot. Ich tötete die Menschen und fraß sie auf. Ich zerriss sie mit meinen gigantischen Zangen in der Luft. Die Eingeweide flogen in alle Richtungen, doch auf das Innenleben der Menschen war ich gar nicht so scharf. Die Muskulatur war mir wesentlich mehr wert. Es war Protein in hoch konzentrierter Form. Knochen waren wie Salzstangen für mich. Ich zerkaute sie und schluckte sie herunter. Nachdem ich mir ungefähr zehn Menschen einverleibt hatte, hatten es die Menschen geschafft, Waffen zu organisieren, die sie gegen mich einsetzen wollten. Sie beschossen mich, konnten aber aufgrund meiner Panzerung keine ernsthaften Schäden an meinem Körper verursachen. Ihre Kugeln prallten einfach ab und flogen mit pfeifenden Geräuschen in alle Richtungen. Wenn es mir zu bunt wurde, schnappte ich mir mit meinen Scheren ein Gewehr, verbog es und fraß es anschließend auf. Die Menschen wollten vor mir flüchten, doch konnten sie es nicht. Sie waren viel zu langsam. Es waren auch viel zu viele Menschen um mich herum. Ich befand

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