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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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sondern du mußt ihn loswerden!« berichtigte die fremde Stimme.
    »Es gibt keinen anderen Weg«, sagte Cimpel. »Wir warten noch ein, zwei Stunden, dann wird er in seinem Zimmer fest schlafen. Ich kann mich unauffällig davonmachen. Okay, ich fahre diese Tour selbst. Und er wird morgen früh wach…«
    Ich spürte eine Bewegung hinter mir, zuckte herum und konnte gerade noch ausweichen.
    Ein solider Knüppel, offenbar eine Sicherheitseinrichtung des grandiosen Hotels, verfehlte mich knapp und krachte gegen die Tür, hinter der Pläne ausgeheckt wurden, von denen ich nichts wissen sollte.
    Angesichts des Getöses, das der gegen die Tür donnernde Knüppel verursachte, konnte freilich nun von Diskretion keine Rede mehr sein.
    Auch Esteban hielt nichts von einer vertraulichen Behandlung der Meinungsverschiedenheiten. Nachdem er seinen Knüppel erfolglos eingesetzt hatte, watschelte er jetzt persönlich auf mich los und machte dabei ein drohendes Gesicht.
    »Laß das!« sagte ich.
    Aber er wollte es nicht lassen.
    Er griff mich an und schlug mit seiner rechten Faust nach mir, offensichtlich in dem Bestreben, mir meine Nase zu verunstalten.
    So was mag ich nicht.
    Also schlug ich gleichfalls, aber ich machte es besser als er. Mit der Linken wehrte ich seinen Schlag ab. Ich tauchte weg, und so gedeckt, feuerte ich ihm meine rechte Faust gegen seinen stattlichen Bauch.
    Esteban reagierte temperamentvoll. Zuerst machte er einen halben Sprung rückwärts, rammte dabei einen altersschwachen Sessel und geriet aus dem Gleichgewicht. Daraufhin landete er auf seinem dicken Hintern, hatte aber neuen Schwung bekommen und rutschte weiter, bis er gegen einen Garderobenständer knallte.
    Der Ständer kippte um, schlug gegen einen an der Wand hängenden, ungemein kitschigen Ölschinken, der solche Behandlung nicht gewöhnt war.
    Das Bild löste sich von der Wand und fiel auf Esteban.
    Der mexikanische Hotelunternehmer schaute verdutzt aus dem Rahmen.
    »Caramba«, sagte er.
    »Verdammt!« bekräftigte hinter mir Landsmann Cimpel.
    Ich drehte mich um. Das geschah ziemlich schnell. Unglücklicherweise hatte ich auch meine Faust geballt und nicht genau unter Kontrolle. Sie landete genau an der Kinnspitze meines Arbeitgebers.
    Cimpel reagierte fast genauso wie sein Freund Esteban. Er segelte gleichfalls rückwärts und rammte einen Stuhl. Anstelle eines Garderobenständers nahm er einen Tisch. Er krachte mit seiner Sitzfläche dagegen. Der Tisch fiel um, und Cimpel landete mit einem halben Kopfstand an der Wand.
    Darüber regte sich der Mann auf, den ich bisher noch nicht kannte. Er machte Anstalten, mich zu schlagen. Doch ich hatte damit gerechnet, packte zu, zog ihn an mich heran und tat das, was man mit einem echten Mexikaner niemals tun sollte: Ich knallte ihm links und rechts je eine Backpfeife.
    »Brav sein!« sagte ich.
    Sofort erkannte ich, daß ich keinen echten Mexikaner vor mir hatte, denn der Geohrfeigte zog weder ein Messer, noch kündigte er mir durch Worte oder durch Gesten Blutrache und Sippenhaft bis ins dritte Glied an, sondern er stieß einen langen, italoamerikanischen Fluch aus.
    Esteban hinter mir hatte Schwierigkeiten mit seinem Bilderrahmen. Ich hörte ihn rumoren.
    Wer rumort, sündigt nicht, wußte ich, und ich konnte Esteban im Moment links liegen lassen.
    »Jetzt hört mal zu, ihr bescheuerten Eselstreiber!« sagte ich, ohne Rücksicht auf Vorschriften und Gepflogenheiten des FBI nehmen zu müssen. Ich war ja in diesem Fall kein G-man, sondern ein amerikanischer Herumtreiber irgendwo in Mexiko. »Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe an der Tür gelauscht, bis dieser vollgefressene Pfefferfresser hinter mir wild wurde. Ihr wollt mich also loswerden. Und ihr habt noch einige Dinge mit mir vor, die mir gar nicht gefallen. Aber da seid ihr an der falschen Adresse. Ich wollte nichts von euch. Dieses verdammte Großmaul da am Tisch hat mich angequatscht. Stimmt das?«
    Cimpel rieb sich seinen Schädel, der etwas abbekommen haben mußte. »Ja, stimmt«, gab er verdrießlich zu.
    »Und dir paßt das nicht?« fragte ich den Ohrfeigenmann. »Wer bis du überhaupt?«
    Er hatte sich inzwischen von den Ohrfeigen erholt.
    »Ich will dir…« sagte er und zauberte dabei eine Kanone aus dem Gürtel.
    Das heißt, er wollte.
    Ich war um eine Kleinigkeit schneller. Ehe er merkte, was gespielt wurde, schlug ich ihm mit der Kante meiner rechten Hand auf sein Handgelenk.
    Die Pistole polterte auf den Boden.
    Der Ohrfeigenmann

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