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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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Wucht ist!«
    ***
    Ehren Commick sah aus wie der Doktor aus »Rauchende Colts«. Nur der Hammer störte. Jener Hammer, den Richter benötigen, um in öffentlichen Verhandlungen auf die Tischplatte zu klopfen.
    Die Verhandlung war nicht öffentlich. Dennoch klopfte Ehren Commick auf den Tisch.
    »Beschlossen«, sagte er. »Der Beschuldigte Daniel Kensall erhält in der Sache United States of America gegen Cimpel den Status des Kronzeugen. Der Haftbefehl bleibt vorerst bestehen.«
    Tex Bradden lächelte.
    »Er wird außer Vollzug gesetzt, sobald der Zeuge Kensall eine Kaution in Höhe von 20 000 Dollar hinterlegt hat.«
    Tex Bradden lächelte abermals. Er wußte, daß Danny Kensall genau 134 Dollar und 37 Cent bei sich hatte.
    Rechtsanwalt Johnson nickte. »Der Betrag wird innerhalb von sieben Tagen herbeigeschafft werden.«
    Tex Bradden lächelte.
    Aber dann verging ihm das Lächeln.
    »Ich bin in der Lage, die verlangte Kaution sofort zu hinterlegen«, sagte Kensall.
    »Sie behaupten das Geld…« wunderte sich der Richter, mit dem Tex Bradden vorher gesprochen hatte.
    »Ja, Euer Ehren«, nickte Kensall. Er beugte sich nieder und zog den rechten Schuh aus. Während er daran manipulierte, hob er den Kopf und lächelte den Richter treuherzig an. »Immer wenn ich den Staat Texas passiere, verstecke ich meine Wertsachen besonders gut. Man hört soviel…«
    Aus einem Geheimfach in seinem Schuh holte er eine Kreditkarte.
    »Mein Barkreditrahmen liegt bei 100 000 Dollar«, sagte er und reichte die Karte seinem Anwalt.
    Tex Bradden schaute hilfesuchend den Richter an.
    Der zuckte mit den Schultern.
    Er hatte eine Entscheidung gefällt.
    »Recht muß Recht bleiben«, sagte Kensall artig.
    »Darf ich mit der Bank telefonieren?« fragte der Anwalt. »Dann bitte ich um eine Unterbrechung von fünf Minuten.«
    »Stattgegeben!« entschied Ehren Commick und ließ den Hammer auf den Tisch donnern.
    ***
    Es war ein Hohlweg. Er zweigte nach rechts vom Highway ab.
    Hinter mir war die Straße auf viele Meilen frei.
    Es war kein Risiko, in den Hohlweg hineinzufahren. In jenen Weg, auf den ich seit der Abfahrt gewartet hatte.
    Hier war er also.
    Ich fuhr hinein. So weit, daß der Wagen von der Straße aus nicht zu sehen war.
    Als ich angehalten hatte, zündete ich mir erst eine Zigarette an. Ich rauchte sie halb, warf sie weg, stieg aus und kletterte die Böschung empor. Wieder konnte ich die Straße meilenweit überblicken.
    Niemand hatte mich verfolgt.
    Ich rutschte die Böschung wieder hinunter und ging zum Wagen. Ein Handgriff genügte, um die Motorhaube zu öffnen.
    Der Wasserbehälter der Scheibenwaschanlage befand sich an der rechten Seite, und alles schien in Ordnung zu sein. Die Schlauchleitungen waren angeschlossen, der Schraubverschluß saß fest.
    Cimpel hatte auf der Stecke zwischen Nuevo Laredo und Vallecillo für einen einzigen Moment die Nerven verloren. Einmal hatte er versagt. Das war in jenem Moment gewesen, als der Gewitterregen gerade begonnen hatte, als ich die Scheibenwaschanlage betätigen wollte.
    »Laß die Hände von der Waschanlage!« hatte er aufgebracht gesagt. »Verstanden? Hände weg davon! Jetzt und später!«
    Das Zeug, das der New Yorker Dealer bei sich hatte, war aus Mexiko gekommen. Über Cimpel.
    Zweimal zwei ergibt vier. Glatte Rechnung.
    Rauschgift. Cimpel als Mann im Hintergrund. Cimpel mit seinen geheimnisvollen Reisen nach Mexiko.
    Ergebnislose Durchsuchung seines Wagens.
    Kein Wunder, wenn das Zeug in der Scheibenwaschanlage transportiert wird.
    Ich öffnete den Schraubverschluß.
    Es überraschte mich schon gar nicht mehr, als ich entdeckte, was mit dem Wasserbehälter los war. Zwischen dem Gummischlauch und dem Inhalt des Behälters gab es keine Verbindung. Im Einfüllstutzen des Wasserbehälters befand sich ein zweiter Verschluß, der Schlauch aber endete im Schraubverschluß.
    Ich nahm den Behälter heraus und betrachtete ihn genau. Er bestand aus Plastikmaterial, milchglasartig, gerade so durchsichtig, daß man von außen den Flüssigkeitsstand beobachten, konnte. Doch in einem wesentlichen Punkt unterschied sich das Material von dem für solche Zwecke üblichen Plastik. Es war nicht elastisch, sondern fest wie Glas.
    Als ich den inneren Verschluß gelöst hatte, konnte ich auch feststellen woher die besondere Eigenschaft des Materials kam. Innen gab es einen zweiten Behälter, und der war wirklich aus Glas.
    Klarer Fall.
    Die Scheibenwaschanlage war gar keine, sondern ein Container zum

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