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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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dafür.«
    »Hat er Munition?«
    »Ja«, gab Bunsen zu. »Aber nur das, was im Magazin ist, fünf Schuß!«
    ***
    Das erste, was ich wieder sah, war ein unrasiertes, schmutziges Gesicht. Dieses Gesicht lachte, und aus den Augen kullerten Lachtränen.
    Ich schüttelte die Benommenheit von mir, und als ich die Situation etwas klarer erkannte, war ich nahe daran, auch zu lachen. Aus Galgenhumor.
    Außerdem weint ein G-man nicht.
    Das wäre allerdings zweckmäßiger gewesen, denn das lachende Gesicht gehörte dem Dolmetscher der Straßenräuberbande.
    Er schluckte das Lachen herunter, bekam plötzlich ein ernstes Gesicht und knallte mir eine.
    »Okay, Gringo, da bist du also wieder«, stellte er fest. »Und weißt du, was wir jetzt mit dir machen? Hängen werden wir dich. Richtig aufhängen, an einem Baum.«
    Er war sich seiner Sache so sicher, daß er jede Vorsicht außer acht ließ. Vielleicht vermutete er auch, daß mein Autounfall mich außer Gefecht gesetzt hätte.
    So war es aber nicht.
    Ich probierte meine Muskeln und Sehnen durch und stellte fest, daß alles funktionierte. Nur der Schädel hatte etwas abgekommen. Die Stirn tat weh. Es pochte. Und irgendwo innen drin arbeitete eine Kolonne mit Preßlufthämmern und Schlagbohrmaschinen.
    Blitzschnell zog ich die Beine an und streckte sie wieder aus. Nur in einer etwas anderen Richtung.
    Dabei erwischte ich den sprachkundigen Straßenräuber am Bauch. Er flog durch die Landschaft wie ein Fußball und landete hinterrücks zwischen seinen Kollegen, die ihm allein die Verhandlungen überlassen hatten.
    Mit Verhandlungen war es daraufhin aus.
    Einer der Halunken – in der Dunkelheit konnte ich unter den sich ähnlich sehenden Rabauken nicht feststellen, ob es ein Bekannter vom Vormittag war – zog ein Messer.
    Der Messerheld brüllte etwas auf Spanisch.
    Eine freundliche Mitteilung war es bestimmt nicht. Das war schon daran zu erkennen, daß die ganze Bande plötzlich gegen mich vorrückte.
    Und dann krachte ein Schuß. Er kam aus einer Gegend hinter mir.
    Einer der Straßenräuber brüllte auf wie ein Stier, der in den Stacheldraht geraten ist.
    Die ganze Bande machte kehrt und rannte in die Dunkelheit hinein.
    Jetzt brüllte der Dolmetscher, der immer noch auf seiner Kehrseite saß, etwas in seiner Landessprache. Seine Kumpane hörten nicht auf ihn.
    Er erhob sich und zögerte. Vielleicht überlegte er, ob er mir doch noch etwas antun sollte.
    Ein zweiter Schuß krachte.
    Ich hörte das Projektil pfeifen. Der Dolmetscher hatte Glück. Es traf ihn nicht, aber es machte ihn klug. Unversehens drehte er sich um und rannte seinen Komplicen nach, in die Dunkelheit hinein.
    Ich war allein.
    Dabei blieb es auch für die nächsten Sekunden.
    »Vielen Dank für die Hilfe!« rief ich.
    Antwort gab es keine.
    Ich schaute mich um.
    20 Schritte hinter mir lag etwas im Gelände, was allem Anschein nach das Auto gewesen war, mit dem ich von der Straße abkam.
    Gewesen war! Denn ursprünglich hatte es keine Räder am Dach. Jetzt aber. Es lag auf dem Dach und war offensichtlich auch etwas flacher geworden.
    Ich hörte ein Auto und sah kurz darauf die Scheinwerfer. Ziemlich hoch über mir.
    Ich war also mit dem Wagen eine Böschung heruntergeflogen.
    Ich betastete meinen Kopf. An der Stirn hatte ich eine ziemliche Beule, aber sonst war nichts kaputt. Meine Schlußfolgerung war, daß ich nicht mit dem Auto die Böschung heruntergeflogen war. Vermutlich war ich aus dem Wagen geschleudert worden.
    Glück gehabt!
    Und Glück gehabt auch mit den blauen Bohnen aus dem Hintergrund.
    Absender unbekannt.
    Unbekannt? Ganz im Gegenteil.
    »Jerry – bist du verletzt?« fragte Ezel.
    ***
    Danny Kensall fuhr ebenfalls ohne Licht.
    Er hatte den Vorteil, nicht auf einem Highway zu fahren, sondern auf einem Weg ganz dicht an der Küste des Golfs von Mexiko, der in seiner unendlichen Weite direkt vor Kensall lag.
    Der Verbrecher sah in der Dunkelheit kaum etwas davon, aber er wußte, daß er am Golf war.
    Endstation Hoffnung, dachte er, als er das Getriebe auskuppelte und auf Leerlauf schaltete, um gleich darauf den Motor abzustellen.
    Still war es. Nur die Brandung rauschte.
    Kensall blieb einen Moment still sitzen und schaute in die Dunkelheit,in der das Meer verborgen lag.
    Das weite Meer.
    Wasser hat keine Balken, dachte Kensall. Aber wo Wasser ist, sind auch Boote.
    Motorboote zum Beispiel.
    Oder gar Jachten.
    Irgend etwas dieser Art mußte er finden. Und dann hinaus in den Golf. Dort würde ihn

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