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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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niemand suchen. Sie suchten nach einem VW-Käfer. Weiß. Texanische Nummer OX 4341.
    Diese Armleuchter vom FBI, dachte er. Schlau wollten sie sein, aber sie vergessen, daß in fast jedem Auto ein Autoradio ist. Und daß Fahndungsmeldungen auf diese Weise zwangsläufig auch von dem Gesuchten mitgehört werden.
    Er kam nicht auf die Idee, daß FBI Houston damit gerechnet hatte.
    Daß man sogar hoffte, er würde die Meldung mithören, um ihn zu einer panischen Reaktion zu verleiten, zum Versuch einer Flucht in die Großstadt. Und damit mit Sicherheit in eine Falle.
    Kensall war Berufsverbrecher. Eiskalt. Nicht zur Panik zu bewegen. Jedenfalls nicht auf diese Weise. Er kannte die Gefahr, die darin lag, nach Houston durchzubrechen.
    Er stieg aus dem Käfer, entschlossen, jetzt die Küste nach einem geeigneten Boot abzusuchen.
    Die Nacht war warm. Der leichte Wind, der von dem Golf kam, machte die Wärme angenehm.
    Verführerisch angenehm.
    Doch daran dachte Kensall auch nicht, so sehr er sonst an solche Dinge dachte.
    Es wäre für ihn besser gewesen, daran zu denken.
    So aber ging er fast unhörbar am Rande des Weges entlang, an dem er den geraubten Käfer zurückgelassen hatte.
    Plötzlich stand eine Gestalt vor ihm, die aus dem Dunkel aufgetaucht war.
    Ein Mann. Jung. Polizeiwidrig bekleidet, nämlich überhaupt nicht.
    Dieser nackte Mann überraschte Kensall so, daß der Gangster einen Moment wie eine Salzsäule dastand.
    Als er die Pistole ziehen wollte, war es zu spät.
    Der nackte Mann schlug einen blitzschnellen Haken aufwärts. Seine Faust explodierte unter dem Kinn des Gangsters.
    Kensall stieß einen gurgelnden Schrei aus und ging auf die Bretter, die hier aus Steinen und Sand bestanden.
    Dadurch versäumte er den Auftritt eines Girls, das in Anbetracht der angenehm warmen, winddurchfächerten Nacht und gewisser Umstände ebenfalls unbekleidet war.
    »Hast du ihn?« fragte das Girl.
    »Ja«, sagte der Boy zufrieden. »Endlich habe ich ihn, diesen verdammten Spanner.«
    Er steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus, mit dem er eine Clique alarmierte, ein Rudel junger Leute, die sozusagen eine Party oder deren diskrete Fortsetzung an den Gestaden des Golfs von Mexiko feierten.
    Von allen Seiten kamen sie heran.
    Als Kensall seine Augen wieder aufschlug, erlebte er den letzten interessanten Anblick, den ihm das Schicksal für die nächsten Jahre noch ließ.
    Ein Dutzend nackter Menschen. Genau die Hälfte davon Girls.
    »Das ist der verdammte Spanner, der schon seit drei Wochen nachts hier rumstreicht und uns belauscht!« gab der junge Mann bekannt, der ihn niedergeschlagen hatte.
    Die Männer wollten sich auf Kensall stürzen.
    »Stopp!« sagte eine weibliche Stimme.
    Ein kleingewachsenes, kurvenreiches Girl mit hüftlangen schwarzen Haaren schob sich in den Vordergrund.
    »Ich habe eben seinen Wagen gesehen«, sagte die Kleine. »Ein Käfer mit ’ner Nummer, die wir im Radio gehört haben. Er ist ein Gangster, ein Straßenräuber, eine miese Type, die ein Girl entführt hat. FBI sucht ihn.«
    Einer der Männer durchsuchte Kensall und fand die Pistole.
    »Dreckskerl!« sagte eine großgewachsene Blondine ausgerechnet jenen Typs, den Kensall am meisten vermissen würde.
    Wütend wollte er aufspringen, einen letzten Versuch machen, doch noch zu entkommen.
    Es war völlig zwecklos.
    Ein Knie erwischte ihn abermals am Kinn.
    Besinnungslos brach Kensall erneut zusammen.
    ***
    »Also doch!« sagte ich.
    »Was?«
    »Irgend etwas an deiner Geschichte kann doch nicht stimmen«, sagte ich weiter.
    »Ganz recht«, gab sie zu. »Was daran nicht stimmte, war das, daß ich kein Girl bin, das sich in ein Hotel setzt und abwartet, wenn es um eine wichtige Angelegenheit geht.«
    »Würdest du vielleicht die Pistole…« Ich gab ihr ein Zeichen, mit dem ich andeutete, daß ich nicht gern in Laufmündungen schaue.
    Sie senkte die Kugelspritze.
    »Gib sie mir!« bat ich.
    Sie gab mir die Pistole, woran ich erkannte, daß mit meinen Vermutungen auch etwas nicht stimmte.
    »Woher hattest du plötzlich den Wagen, und wie kommt es, daß…«
    »Du hast meine Pistole«, sagte sie. »Wenn du sie mir nicht zurückgeben willst, dann fahre wenigstens mit mir in Estebans Hotel. Ich weiß nicht, wie viel dir daran liegt, die Sache mit Cimpel zu erledigen. Und mit ihm. Aber mir liegt sehr viel daran. Sehr viel, Jerry. Alles!«
    »Hast du eine Taschenlampe?« fragte ich sie.
    Für einen Moment wirkte sie ganz gelöst.

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