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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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Sprache!«
    »Mit dem Hospital«, sagte ich.
    Der Schnauzbart hinter dem Schalter grinste, als er das hörte.
    Wenn du mich verpfeifst, Bursche, reiße ich dir die Barthaare einzeln aus, dachte ich.
    »Nachdem es dir im Wagen schlecht geworden ist, wollte ich…«
    Der Driver ließ mich nicht ausreden. »Mir ist nicht schlecht geworden, du lausiger Lümmel. Du hast mich niedergeschlagen!«
    »Ich? Ich lausiger Lümmel dich? Wie könnte ich? Du bist plötzlich mit dem Schädel auf dein Lenkrad geknallt und warst weg!«
    Er fuhr herum wie von der Tarantel gestochen und sauste auf den schnauzbärtigen Schalterverweser zu.
    Es gelang mir, mit diesem einen Blick zu tauschen, den der sofort verstand. Ganz im stillen kassierte er den großen Rest des 50-Dollarscheins.
    Der Driver fragte etwas auf Spanisch. »Hospital« – diesen Teil der Antwort verstand ich.
    Ich griff den Driver am Kragen. »Los, weg hier, bevor die Ambulance kommt! Oder willst du die Rechnung für den Einsatz bezahlen?«
    Das wollte er nicht.
    Gegenseitig zerrten wir uns aus dem Post-, Telegraf- und Telefon-Office auf die Straße und liefen zum Taxi.
    Zehn Minuten später – unterwegs war der Driver beleidigt und dementsprechend stumm gewesen – kamen wir an Ortez’ Tankstelle an.
    »Hat verdammt lange gedauert!« knirschte Ortez.
    Ich grinste etwas verlegen. »Kein leichter Abschied bei einem solchen Girl«, behauptete ich. Von dem Zwischenfall unterwegs sagte ich nichts. Auch der Driver zog es vor zu schweigen.
    Ortez grunzte etwas vor sich hin, aber er gab mir einen Wink.
    Hinter dem Tankstellengebäude stand der Wagen.
    Ich staunte. Das Fahrzeug sah so aus, wie es vor dem Zwischenfall mit den Straßenräubern ausgesehen hatte. Die Scheiben waren neu eingesetzt, die Einschußlöcher zugeschweißt und sogar überlackiert.
    »Fantastische Wagenwäsche«, behauptete ich. »Demnächst werde ich auch meinen Wagen hierher zum Pflegedienst schicken.«
    »Hast du denn einen Wagen?« fragte Ortez mit unangebrachter Vertraulichkeit.
    »Klar«, sagte ich. »Manchmal nehme ich mir einen von denen, die die Leute einfach auf der Straße stehen lassen.«
    Ortez warf mir einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte. »Du mußt dich auf den Weg machen«, sagte er. »Cimpel wartet. Er will heute noch weiterfahren.«
    »Der Driver bekommt noch…«
    Das Taxigeld sollte zu Lasten meines Spesenkontos gehen, das natürlich durch die Sonderausgabe an den schnauzbärtigen Telefonbeamten längst überzogen war. Trotzdem hätte es noch für den Fahrer gereicht, denn der wußte nichts von den 50 Dollar, und niemand außer mir konnte etwas davon wissen, daß ich auch vom FBI mit Spesen ausgestattet worden war und sozusagen stille Reserven hatte.
    Aber der Driver war weg. Er wollte offensichtlich kein Geld mehr. Wahrscheinlich verzichtete er freiwillig darauf, um zu verhindern, daß noch einmal über gewisse Vorkommnisse gesprochen wurde.
    »Los, hau ab! Der Driver ist nicht mehr da«, sagte auch Ortez.
    Er hatte einen bestimmten Grund, mich schnell loszuwerden, aber ich kannte diesen Grund nicht.
    »Vormerken!« rief ich noch einmal aus dem Fenster. »Demnächst komme ich zur Wagenpflege!«
    Als ich vom Tankstellengelände auf die Straße fuhr, sah ich einen hellen Wagen, der von einem anderen Grundstück, etwa 300 Yard hinter mir, kam.
    ***
    »… 80 Meilen«, sagte das Rodeogirl Pat. »Dieses verdammte Schwein…«
    »Pst!« sagte Joseph Johnson, der G-man.
    Er sagte es nicht aus Rücksichtnahme auf den Gangster Danny Kensall, sondern wegen der schlechten Funkverbindung.
    »Johnson an Zentrale«, sprach er in das Mikrofon. »Betrifft Fahndung Kensall: Nachricht an alle Tankstellen im Suchgebiet. Der Gesuchte muß in absehbarer Zeit tanken.«
    »Verstanden«, kam es von der Zentrale zurück. Und dann: »Was ist mit dem Girl?«
    »Okay«, sagte Johnson. »Sie ist sauer, aber sonst unbeschädigt.«
    »Klartext!«
    »Notzucht«, sagte Johnson kurz. Er hatte es vermeiden wollen, diese Tatsache über Funk weiterzugeben.
    Doch das Rodeogirl war weniger zart besaitet, als der G-man es angenommen hatte.
    »Ach, verdammt«, sagte sie so laut, daß es auch bei der Zentrale hörbar wurde, »ich würde das als Schicksalsschlag hinnehmen, wenn dieser Mistkerl mich nicht mit dem letzten Trick aufs Kreuz gelegt hätte. Aber mit ’ner geballten Faust anstelle einer Kanone, da könnte ich wahnsinnig werden!«
    »Stand by!« sprach Johnson in das Mikrofon und bat damit die Zentrale um eine

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