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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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waren unangenehm, wegen ihrer Scheinwerfer, zumal einige von ihnen blinkten. Sicher, weil sie mich entdeckt hatten. Aber mein Verfolger mußte das auf sich beziehen, weil er voll aufgeblendet fuhr.
    Nur nicht bremsen, dachte ich. Bremsen bedeutete Bremslicht. Das aber hätte mich verraten.
    Ich schaffte es ohne Bremslicht.
    Auch als ich im letzten Moment eine leichte Kurve bemerkte. Ich konnte gerade noch so, ohne Bremsung, hineinwischen. Und wieder heraus.
    Rückspiegel.
    Der Rückspiegel war dunkler als die Umgebung. Er blieb Dunkel. Zehn Sekunden lang. 15, dann 20. Und noch mehr. Halbe Minute.
    Der Verfolger müßte längst aus der Kurve herausgekommen sein. Doch ich wartete vergebens. Der Wagen mit den beiden ungleichen Scheinwerfern kam nicht mehr.
    Gut gemacht, Jerry, lobte ich mich. Meine Hand suchte den Scheinwerferknopf und schaltete wieder ein. In strahlender Helligkeit bohrten sich die Lichtstrahlen in die Dunkelheit und ließen alles außerhalb ihrer Reichweite wieder in Finsternis verschwinden.
    Ei, ei, Cotton, kritisierte ich mich, unverantwortlich, in dieser Dunkelheit ohne Scheinwerfer zu fahren.
    Doch die Hauptsache war, daß ich meinen Verfolger in die Irre geführt hatte. Ich trat das Gaspedal tiefer durch. Der Wagen machte einen Sprung vorwärts, so daß er in den Knien gewissermaßen etwas weich wurde.
    Eben doch kein Jaguar, dachte ich.
    Aber dann kamen gleich wieder andere Gedanken. Hervorgerufen durch die Tatsache, daß ich nicht allein auf der Strecke war. Sie hatten einen Schatten an mich geheftet.
    Also mißtrauten sie mir.
    Warum?
    Und wenn sie mir mißtrauten – war dann nicht alles schon fehlgeschlagen? Fuhr ich mit einem Scheibenwischer-Wasserbehälter voller Wasser durch die Landschaft?
    Möglich war es.
    Und wenn Cimpel dann an die Grenze kam, wenn die Kollegen drüben in den Staaten den Behälter herausnahmen…
    Klar, dann wußte er Bescheid. Und dann sprang er uns abermals von der Schippe.
    Aber nicht mit mir, Mr. Cimpel, dachte ich.
    Es war klar, ich mußte mir den Behälter noch einmal genau ansehen, bevor ich wieder in Vallecillo ankam. Aber einfach auf den nächsten Parkplatz fahren?
    Unmöglich.
    Mein Schatten. Der Wagen mit den ungleichen Scheinwerfern. Im Moment hatte ich ihn abgeschüttelt, aber bei einem Aufenthalt auf einem Parkplatz konnte er binnen einer halben Minute wieder dicht hinter mir sein.
    Und nicht nur das.
    Der Schatten konnte feste Befehle haben. Beispielsweise den, mich im Falle der Gefahr für die Organisation auszuschalten.
    Nein, nicht auf einem Parkplatz.
    Der Hohlweg fiel mir wieder ein. Klar, das war die richtige Stelle. Von der Straße aus nicht einzusehen.
    Der Hohlweg.
    Ich erinnerte mich an den Streckenverlauf auf der Hinfahrt. Zuerst war ich durch eine kleine Stadt gekommen.
    Hi…
    Hidal…
    Nein, Sabinas Hidalgo, das war der Name.
    Dann ein Fluß.
    Irgendwo hinter dem Fluß…
    Ja, und ein zweiter Fluß, aber zwischen den beiden Flüssen lag die Stelle. Ein langgestreckter Hügel. Vom Hohlweg aus hatte ich hinunter in beiden Flußebenen schauen können.
    Eine langgestreckte Kurve hatte aufwärts geführt. Ich sah es fast plastisch vor mir.
    Doch es war Tag gewesen, als ich diese Strecke gefahren war. Nun war es Nacht. Und alles war ganz anders. Es gab keine Landschaft mehr, sondern nur Dunkelheit. Ein paar Lichter in der Ferne. Vor mir ein helles Band. Die Straße im Scheinwerferlicht.
    Endlos, diese Straße.
    Hin und wieder blickte ich in den Rückspiegel. Dann und wann sah ich auch einmal Scheinwerfer. Aber es waren nicht die, nach denen ich Ausschau hielt. Nicht die, bei denen der rechte eine Kleinigkeit dunkler war als der linke.
    Ich zuckte zusammen.
    Eine Brücke. Ein Fluß.
    Sollte das…
    Ein Schild am Straßenrand. Kein richtiges Verkehrsschild, sondern eine Einrichtung, vermutlich noch aus jener Zeit, als tatsächlich die Eselskarren noch in der Überzahl waren.
    Ich zog den Wagen etwas nach rechts, bremste scharf ab. Ich mußte das Schild lesen können, das Schild…
    »Verdammte Saukarre!« brüllte ich.
    Aber es half nichts.
    Ich hatte den Wagen etwas nach rechts gezogen, und nun dachte er gar nicht mehr daran, etwas anderes zu tun als nach rechts zu fahren.
    Ich bremste noch stärker, aber konnte es nicht verhindern, daß ich die Fahrbahn verließ. Es gab einen harten Schlag gegen den Bug des Wagens. Im Scheinwerferlicht sah ich etwas hochfliegen, einen Balken oder eine Zaunlatte.
    Irgend etwas packte den Wagen am Heck und hob

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