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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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ihn hoch.
    Ich kippte nach vorn. Und dann raste ich abwärts, irgendwohin, wohin ich nicht wollte.
    Es war eine kurze Reise.
    Sie endete mit einem harten Schlag. Ich kippte noch weiter nach vorn. Und dann bekam ich einen Schlag gegen die Stirn.
    Die Lichter gingen aus.
    ***
    »… der Polizei«, sagte der zigarettenschachtelgroße Radioapparat auf dem Schreibtisch der Esso-Tankstelle an der Küstenstraße bei Bay City. »Gesucht wird wegen Straßenraubs der 34jährige Daniel Kensall. Der Gesuchte ist …«
    Der Tankwart schob seinen Kaugummi, den er aus seinem eigenen Automaten gezogen hatte, von der linken Backentasche in die rechte und drehte am Lautstärkeregler des Miniradios. Der Lautsprecher schepperte nun so, daß er seine Schwingungen auf die Schreibtischplatte übertrug. Dadurch tanzte der Strohhalm in einer leeren Coke-Flasche.
    »… er fährt einen geraubten weißen Volkswagen-Käfer mit der texanischen Nummer OX 4341. Insbesondere die Tankstellen werden gebeten, auf das Fahrzeug, das nur noch wenig Kraftstoff im Tank hat, zu achten. Möglicherweise versucht Kensall, bei einer drohenden Festnahme andere Personen einzuschüchtern, indem er das Vorhandensein einer Schußwaffe vortäuscht. Nach Ermittlungen der Polizei ist der Gesuchte unbewaffnet. Er…«
    Tankwart Mac Bunsen nahm vorsichtig den fast neuen Kaugummi aus dem Mund und klebte ihn vorsichtig unter die Platte an der linken Schreibtischecke. Er zog den Apparat zu sich heran und machte Anstalten, auf einem durch unzählige zusätzliche Eintragungen ungemein unübersichtlichen Telefonverzeichnis die Polizeinummer herauszusuchen.
    »… Mitteilungen«, schepperte der Lautsprecher, »nimmt auch die FBI-Einsatzleitung in Houston, Phone Number. . «
    Mit einem Kugelschreiber kritzelte Bunsen auch diese Nummer schon auf das Verzeichnis, das einem Schnittmusterbogen nicht unähnlich sah. Dann wählte er die angegebene Nummer.
    »FBI!« schallte es ihm aus der Muschel entgegen.
    »Ja, das ist nämlich so«, sagte Mac Bunsen, und vor lauter Unsicherheit holte er erst einmal den Kaugummi wieder von der Schreibtischunterkante und steckte ihn zwischen die Zähne.
    »Wer spricht?« fragte FBI Houston.
    »Bunsen«, sagte der Tankwart. »Mac Bunsen, Bay City. Das ist nämlich so.«
    »Was?«
    »Ich konnte das ja nicht wissen, was, Mann?« erkundigte Bunsen sich.
    »Mr. Bunsen, sagen Sie mir doch mal, worum es geht!« Der FBI-Mann in Houston hatte inzwischen gemerkt, daß er einen nicht gerade telefonerfahrenen Partner an der Strippe hatte und redete ihm nun zu wie einem texanischen Wallach, der in einem New Yorker Zirkus arbeiten soll.
    »Dieser Volkswagen-Käfer. Ich meine, der Mann. Der Straßenräuber«, sagte Mac.
    An der zweiten Zapfsäule hielt ein verdreckter Jeep. Der Fahrer hupte.
    »Leck mich am Arsch!« sagte Mac Bunsen ungehalten.
    »He, Mister!« sagte FBI Houston.
    »Sie doch nicht, Mann«, berichtigte Bunsen. Aber dadurch wurde er sicherer. »Ihr habt doch ’ne verdammte Suchmeldung durchgegeben, wegen dem Mann mit dem weißen Volkswagen.«
    »Fahndungssache Kensall!« begriff Houston.
    »So heißt er wohl«, sagte Bunsen. »Der war bei mir. Tanken. Voll. Super.«
    »Wo sind Sie?«
    »Sagte ich doch, Bay City.«
    »Wo genau?«
    »Küstenstraße. West Side von Bay City.«
    »Wann war er da?«
    »Zehn Minuten«, sagte Bunsen kurz. »In welcher Richtung ist er weitergefahren?«
    »Nach Westen. Richtung Galveston«, antwortete Bunsen. »Wie ’ne gesengte Sau ist er los. Kein Wunder, denn…«
    »Okay, danke. Wir melden uns bei Ihnen und…«
    »He, da ist noch was«, gab Bunsen bekannt.
    Der Kaugummi schmeckte jetzt ekelhaft nach Schreibtisch. Bunsen spuckte ihn gekonnt in den Papierkorb.
    »Was noch?«
    »Der Kerl hat ’ne Kanone«, sagte der Tankwart.
    »Nein«, antwortete der FBI-Mann. »Wir haben inzwischen…«
    »Er hat eine, verdammt«, sagte Bunsen.
    »Er hat sie von mir. Ich hatte sie in der Kassenschublade.«
    »Hat er sie geraubt?«
    »Nein, verdammt«, knurrte Bunsen wütend. »Er hat sie mir abgekauft, für 200 Dollar, verdammt. War ein guter Preis, aber ich wußte nicht, daß er… Ihr kriegt es ja doch heraus, deshalb… Mist! Aber…«
    »Ist schon gut, Mann«, sagte Bunsens Partner. »Gut von Ihnen, daß Sie es uns gesagt haben. Gut für Sie, daß wir es wissen. Welche Waffe ist es? Modell, Kaliber?«
    »Ist so’n Vietnam-Knaller«, antwortete Bunsen. »Sowjetisches Modell mit einem ganz blödsinnigen Kaliber. Gibt kaum Munition

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