Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
Vom Netzwerk:
sogar einen Mord begangen. Gib es mir endlich!«
    Er versuchte aufzustehen. De Sica drückte ihn ohne große Mühe auf das schmutzige Feldbett zurück.
    »Was soll ich tun, de Sica? Soll ich wieder einen für dich umbringen? Gib mir eine Kanone, und ich…«
    »Du warst früher ein recht brauchbarer Mann auf diesem Gebiet«, sagte de Sica. »Aber jetzt ist nichts mehr los mit dir. Du triffst nicht einmal einen Elefanten, wenn du vor ihm stehst. Um jemanden umzulegen, habe ich viel bessere Leute.«
    »Nicht, wenn ich etwas genommen habe. Gib mir ein wenig Kokain, nur eine winzige Prise, und ich lege jeden um, der…«
    »Halt endlich die Klappe!« sagte de Sica. Er hatte es eilig, und er wollte endlich zur Sache kommen. Er hatte Snoopy nur deshalb so lange hingehalten, um seinen letzten Widerstand zu brechen. Jetzt war es soweit.
    »Wie heißt Mike Fabinis Freundin?« fragte er plötzlich.
    »Gloria.«
    »Und wie noch?«
    »O’Hara, glaube ich.«
    »Soso, du glaubst«, spottete de Sica. »Verflucht noch mal, ich muß es genau wissen.«
    »Ohne das Zeug kann ich nicht denken. Gib mir etwas, und ich sage dir alles, was du wissen willst.«
    »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! So habe ich es immer gehalten, und so halte ich es auch mit dir. Wo wohnt diese Gloria?«
    »Sie hat ein Apartment in der Fifth Avenue.«
    »Donnerwetter!« sagte de Sica anerkennend.
    »Die Wohnung bezahlt ihr Mike. Ich glaube, sie ist Schauspielerin. Jedenfalls versucht Mike, sie beim Film unterzubringen. – Krieg’ ich jetzt…«
    »Wo wohnt sie?«
    »Am Central Park. Ich kenne die Nummer nicht. Ich weiß nur, daß im Erdgeschoß dieses Hauses ein illegales Wettbüro ist.«
    »Das kenne ich«, sagte de Sica zufrieden. Was er für sich behielt, war, daß dieses illegale Wettbüro ihm selbst gehörte. Was hätte Snoopy mit diesem Wissen auch schon anfangen können?
    »Wie oft besucht Mike Fabini die Kleine?«
    »Zwei- oder dreimal in der Woche.«
    »Heute auch?«
    »Das weiß ich nicht. Bekomme ich jetzt…?«
    De Sica warf schweigend eine kleine runde Dose neben Snoopy auf das Bett. Snoopy griff gierig und mit zitternden Fingern danach.
    »Heroin«, sagte de Sica. »Genug für drei Wochen. Das war das letztemal, daß du etwas von mir bekommst.«
    Er drehte sich um und ging die Treppe hinunter. Seine letzten Worte waren die Wahrheit gewesen. Aber anders, als Snoopy sie verstand.
    De Sica wollte keinen Zeugen. Niemand durfte wissen, daß er noch lebte. Nicht einmal dieser Snoopy. Das Zeug, das de Sica dem Heroin beigemischt hatte, würde dafür sorgen, daß Snoopy die nächsten zehn Minuten nicht überlebte.
    De Sica hatte noch viel vor in dieser Nacht. Zunächst einmal wollte er sterben. Er war gerade dabei, sich eine hübsche Todesart auszudenken.
    ***
    Der alte Luigi Fabini war schlecht gelaunt. Es gab Tage, an denen alles schiefging, und heute war so ein Tag.
    »Ich bin von lauter Vollidioten umgeben!« brüllte er. Der einzige Mensch, der ihm zuhörte, war Nick Campanella, sein Leibwächter. »Verflucht noch mal, finde ich denn keinen Menschen, der imstande ist, meine Befehle auszuführen? Wofür bezahle ich euch Halbaffen eigentlich.?«
    »Die Sache mit Bodini hat doch ausgezeichnet geklappt«, wandte Nick ein. »Und die mit Giulio Campari auch. Und die alte Mrs. Bloomington, die uns gesehen hat…«
    »Es ist kein Kunststück, eine alte Frau zu erwürgen«, sagte Fabini verächtlich. »Ich frage mich nur, wie ein Mensch so blöd sein kann, sich bei einem Mord beobachten zu lassen.«
    »Es ist eben schiefgegangen«, versuchte Nick Campanella sich zu verteidigen. »Wir konnten doch nicht wissen, daß diese alte Schachtel…«
    »Und Barrett konnte nicht wissen, daß der Kerl, auf den er zwei Magazine leerfeuerte, nicht de Sica war, sondern ein harmloser Gemüsehändler, der zufällig so ähnlich hieß und so ähnlich aussah und zufällig Franks Stammkneipe besuchte. Idioten, nichts als Idioten! Und mit solchen Dummköpfen soll man eine Organisation leiten.«
    »Immerhin haben wir das Mädchen«, sagte Nick. Vielleicht würde der Gedanke an die Tochter seines Todfeindes den Boß beruhigen.
    »Zum Teufel mit dem Mädchen!« fluchte Fabini. »Ich will den Alten haben, verstanden? Wo bleibt dieser verfluchte Hackett bloß? Er müßte längst mit de Sica hier sein. Ich habe das Gefühl, daß schon wieder etwas schiefgegangen ist.«
    »Er wird bald hier sein«, sagte Nick. »Wahrscheinlich…«
    Das Telefon unterbrach ihn.
    »Geh ’ran!«

Weitere Kostenlose Bücher