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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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finster.
    »Sind Sie verrückt geworden?« zischte er böse. »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich Sie umlege, wenn Sie Dummheiten machen.«
    Gloria lächelte ihn spöttisch und hochmütig an.
    »Keine Angst, Kleiner, der kommt! In zehn Minuten ist er da.«
    »Das möchte ich in Ihrem Interesse hoffen. Sie wissen, was passiert, wenn…«
    »Jaja, ich weiß«, unterbrach ihn Gloria gelangweilt. Sie setzte sich in einen tiefen Ledersessel, legte die langen schlanken Beine über die linke Seitenlehne und angelte sich von einem niedrigen Tisch ein Zigarettenetui. Sie steckte sich eine Zigarette zwischen die vollen roten Lippen und wartete darauf, daß de Sica ihr Feuer anbot.
    Sie wartete vergebens. De Sica stand vor ihr und starrte sie mißtrauisch an. Seine Pistole zielte immer noch auf das Mädchen.
    »Dann eben nicht!« sagte Gloria und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Sie griff nach dem Feuerzeug. »Verdammt noch mal, setzen Sie sich endlich hin!« sagte Gloria verärgert. »Sie stehen hier ’rum wie ein Affe, der sich ins Museum verirrt hat.«
    »Maul halten!« sagte de Sica.
    Dieses Mädchen war zu kaltblütig und gerissen. Man konnte ihr nicht trauen. Vielleicht hatte sie Mike eine verschlüsselte Warnung zukommen lassen. Dann würde Mike in wenigen Minuten mit einem halben Dutzend bis an die Zähne bewaffneter Burschen hier auftauchen.
    De Sica beschloß, auf der Hut zu sein und dieses Mädchen keine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    »Zehn Minuten, sagten Sie?« fragte er.
    »Ja, in zehn Minuten ist er hier.«
    »Gut! Ich gebe ihm – und Ihnen – sogar fünfzehn Minuten. Wenn er dann noch nicht hier ist, lege ich Sie um. Verstanden?«
    Das Mädchen würdigte ihn keiner Antwort, sondern schaute nur auf die elektrische Wanduhr. De Sica folgte ihrem Blick.
    Genau acht Minuten waren seit dem Anruf vergangen, als jemand an der Wohnungstür klingelte.
    »Ich mache auf«, sagte Gloria. »Das ist er.«
    »Sie bleiben sitzen«, sagte de Sica kühl. Er holte kurz mit dem rechten Arm aus.
    Bevor Gloria begriff, was er vorhatte, traf bereits der Griff seines Revolvers ihre Stirn. Sie brach sofort zusammen. Sie lag quer in dem breiten Sessel, kraftlos wie eine Tote. Ihre Beine hingen über die linke Armlehne, ihr Kopf über die rechte. Ihre langen roten Haare berührten den Teppich. Über ihre Stirn zog sich eine lange blutende Schramme.
    De Sica sah zufrieden auf die schlaffe Gestalt des Mädchens.
    »Die wird mir keine Schwierigkeiten machen!« dachte er. Dann ging er leise zur Tür. Der dicke Teppich machte seine Schritte unhörbar.
    Mit der linken Hand griff er nach dem runden Türknopf und drehte ihn um.
    Mike Fabini war allein. Er erkannte de Sica und wurde sofort leichenblaß. Dann sah er de Sicas Waffe. Seine Mundwinkel begannen zu zittern. Seine Augen weiteten sich. Es schien, als erwarte er jeden Augenblick den Schuß.
    »De Sica!« stieß Mike endlich hervor. »Ich dachte, du bist tot!«
    »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Mike. Komm ’rein!«
    De Sica trat einen Schritt zurück, um Mike eintreten zu lassen. Dann schloß er hinter ihm die Tür.
    Jetzt erst sah Fabini die reglose Gestalt des Mädchens im Polstersessel.
    »Ist sie tot?« fragte er.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete de Sica gleichmütig. »Interessiert mich auch nicht.«
    »Mich interessiert es!« sagte Fabini. Er schien langsam seine Fassung wiederzugewinnen. In seine Augen trat eine gefährliche Drohung. »Wenn du sie umgebracht hast, de Sica, dann gnade dir Gott! Ich werde dich…«
    De Sica schlug plötzlich zu. Seine Faust traf Mike Fabini genau an der Kinnspitze. Fabini stolperte zwei Schritte zurück, bis er mit dem Rücken an der Wand lehnte.
    Einige Sekunden lang starrte er de Sica aus glasigen Augen an. Seine Gestalt straffte sich allmählich wieder, während er sich von dem Schlag erholte. Es schien, als wolle er sich in wilder Wut auf seinen Gegner stürzen. Aber ein Blick auf de Sicas schußbereite Waffe brachte ihn rechtzeitig wieder zur Besinnung.
    »Du bist ein Schwein, Mike! Ein ebensolches Schwein wie dein schwachsinniger Vater. Du hast dich nicht geschämt, meine Tochter zu entführen, um mich zu erpressen. Aber für diese billige Hure dort drüben willst du dein Leben riskieren. Am liebsten würde ich dich über den Haufen knallen. Leute wie du verdienen es nicht, am Leben zu bleiben.«
    »Auch deine Tage sind gezählt, de Sica!« sagte Mike gehässig. »Es ist nur eine Frage der Zeit, wann mein Vater

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