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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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irgendwer große Mühe gibt, de Sica zu erledigen. Zuerst brachte man zwei seiner Leute um und versuchte, den Verdacht auf ihn selbst zu lenken. Dann beschloß man, ihn umzulegen. Dabei erschoß man die falschen. Schließlich entführte man seine Tochter, um ihn erpressen zu können. Und jetzt sieht es ganz so aus, als befinde sich de Sica in der Gewalt seiner Feinde.«
    Natürlich hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, daß de Sica entkommen war und nur eine Leiche zurückgelassen hatte.
    »Was wird mit dem Mädchen geschehen? Mit Marietta?« fragte Phil.
    »Wenn es Fabini nur darum geht, de Sica zu entmachten und seine Organisation zu übernehmen, dann kann es sein, daß er das Mädchen frei läßt, sobald er sein Ziel erreicht hat«, überlegte Mr. High. »Es kann natürlich auch sein, daß er sie mitsamt ihrem Vater umbringt, um keine lästigen Zeugen zu haben.«
    »Das befürchte ich auch«, sagte ich. »Fabini wird de Sica für immer verschwinden lassen, weil er es sich nicht leisten kann, seinen Todfeind am Leben zu lassen. Denn natürlich würde de Sica Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sich an Fabini zu rächen. Wenn Fabini aber de Sica ermorden läßt, dann muß er befürchten, daß de Sicas Tochter zur Polizei geht und alles erzählt, was sie über Fabini weiß. Eine bessere Zeugin könnten wir uns gar nicht wünschen.«
    »Ich glaube nicht, daß sie sehr viel weiß«, widersprach Phil. »Die großen Bosse weihen ihre Söhne zwar in das Geschäft ein, aber ihre Töchter halten sie aus der Sache ’raus.«
    »Immerhin weiß Marietta, wer sie entführt hat. Und deshalb wäre ihre Aussage für Fabini sehr gefährlich. Daraus folgt: Das Mädchen befindet sich in höchster Lebensgefahr.«
    »Wir müssen sie befreien, bevor wir irgend etwas gegen Fabini unternehmen können«, sagte Mr. High. »Aber zuerst müssen wir wissen, wo man das Mädchen versteckt hält. Und das herauszufinden, wird eine Heidenarbeit sein.«
    »Ich werde mich mal ein bißchen mit Rynerson unterhalten«, schlug ich vor. »Er hat Kontakte zu wichtigen Leuten in der Unterwelt, das steht fest. Er hat dafür gesorgt, daß Fabini zwei Leute schickte, um de Sica abzuholen und mich zu ermorden.«
    »Es ist kaum anzunehmen, daß er mit Fabini selbst gesprochen hat«, meinte Phil.
    Ich war derselben Meinung. »Vielleicht verrät er uns, wen er informiert hat. Das könnte uns weiterhelfen.«
    Mr. High war einverstanden. Gerade als ich aufstand, kam ein Anruf aus dem Krankenhaus. Der Polizist Charley Bauer war eben gestorben. Er hatte nicht viel gesagt, bevor er starb, aber genug, um seinen Kollegen Rynerson zu überführen.
    Rynerson wirkte ziemlich zerknittert, als ich ihn vorführen ließ. Der Gedanke daran, daß Charley Bauer reden könnte, hatte seine Zuversicht zerstört und seine Arroganz auf ein erträgliches Maß herabgesetzt.
    Trotzdem machte er Schwierigkeiten. Er verweigerte jede Aussage. Derlei erleben wir fast jeden Tag. Viele Leute, die uns wichtige Informationen geben könnten, haben mehr Angst vor der Rache der Unterwelt als vor dem Gesetz.
    »Bauer hat uns gesagt, daß Sie auf dem Weg zu mir von einer Telefonzelle aus ein kurzes Gespräch geführt haben. Angeblich mit Ihrer Frau. Wir haben das nachgeprüft. Ihre Frau weiß nichts davon. Mit wem haben Sie wirklich gesprochen?«
    Rynerson war nur noch ein Häufchen Elend. Er saß auf seinem Stuhl, als habe ihn der Wind dorthin geweht. Er starrte ununterbrochen irgendwo auf den Boden. Der Mann war so fertig wie andere Leute, nachdem sie zwei Flaschen Whisky ausgetrunken haben. Aber er schwieg.
    Ich gab noch nicht auf.
    »Bauer hat uns außerdem erzählt, daß Sie die beiden Gangster kannten und sie freundlich begrüßten. Soviel hat er immerhin noch mitgekriegt, bevor ihm einer der beiden Killer das Messer zwischen die Rippen stieß. Er hat uns auch erzählt, daß Sie ihm eine Eisenstange auf den Kopf geschmettert haben, als ich gerade den Arzt holen wollte. Ein Wunder, daß er nicht sofort daran gestorben ist.«
    »Ist er tot?« fragte Rynerson. Zum erstenmal sah er auf. In seinen Augen zeigte sich mehr als nur Angst und dumpfe Apathie.
    »Ja«, sagte ich. »Er ist tot. Aber das ist für Sie kein Grund zum Jubel und zur Hoffnung. Jetzt ist Ihre Tat nämlich Mord. Und daß Sie der Mörder sind, das haben ein halbes Dutzend zuverlässiger Zeugen gehört.«
    »Lauter Bullen!« sagte Rynerson verächtlich. »Deren Aussagen wird mein Anwalt zerfetzen.«
    »Es waren

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