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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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befahl Fabini.
    Nick hob den Hörer ab.
    »Mr. Fabini?« fragte der Mann am anderen Ende der Leitung.
    »Nein, Nick Campanella, sein… Sekretär.«
    »Na, schön, Nick. Ich bin ganz froh, daß der Alte nicht da ist. Ich wüßte wirklich nicht, wie ich es ihm erklären sollte.«
    »Wer sind Sie eigentlich?« fragte Nick.
    »Idiot!« antwortete der Mann. »Kennst du mich nicht?«
    »Ich weiß nur, daß du besoffen bist.«
    »Das kann man wohl sagen!« kicherte der andere. »Ich bin Hackett, du Dummkopf. Ich habe mir einen angedudelt, weil ich es nicht wage, dem Alten vor die Augen zu kommen. Ich habe nämlich de Sica erschossen. Es blieb mir keine andere Wahl, der Kerl machte Dummheiten und wollte mir an den Kragen. Da habe ich ihn umgelegt. Aber der Alte wollte ihn lebend haben, und deshalb befürchte ich…«
    »Daß du falsch verbunden bist, du besoffenes Schwein!« antwortete Nick hastig. Er wußte, daß die Polizei jedes Telefongespräch in diesem Hause abhörte. Deshalb wollte er der Sache möglichst schnell ein Ende machen. »Erzähl deine Phantastereien in der Kneipe, anstatt wildfremde Leute mitten in der Nacht anzurufen und zu belästigen.«
    Dann hängte er auf.
    »Schon wieder Ärger?« fragte Fabini. »Ja, Hackett hat de Sica umgelegt.«
    »Verfluchte Scheiße!« sagte Fabini. »Diesem Versager werde ich das Fell eigenhändig über die Ohren ziehen! Ich sag’s ja: Lauter Idioten! Nichts als Idioten um mich herum.«
    ***
    De Sica legte den Hörer wieder auf. Er war zufrieden mit sich. Nick hatte seine verstellte Stimme offenbar nicht erkannt. Die Stimmen von Betrunkenen sind am Telefon nicht leicht auseinanderzuhalten. Besonders, wenn der laute Straßenverkehr draußen vor der Zelle fast jedes Wort übertönt.
    Nick würde seinem Boß sofort Bericht erstatten. Und das bedeutete, daß Frank de Sica vom selben Augenblick an als tot galt.
    Fabini würde seine Leute losschicken, um Hackett zu suchen. Bis sie ihn im Aufzugsschacht gefunden hatten, würden noch zwei Nächte und ein Tag vergehen.
    Jetzt, da Snoopy inzwischen wahrscheinlich auch schon tot war, gab es in der Unterwelt niemanden, der wußte, daß de Sica noch am Leben war. Er hatte noch etwa sechsunddreißig Stunden Zeit, und diese Zeit mußte er nutzen.
    De Sica brauchte nur eine halbe Stunde, um das Haus in der Fifth Avenue zu erreichen, in dem Gloria O’Hara wohnte. Er betrat das Haus von der Rückseite her. Auf der Straße war ihm selbst zu dieser späten Stunde zuviel Betrieb. Er wollte auf jeden Fall vermeiden, daß ihn jemand erkannte. Er war jetzt tot, und das wollte er vorläufig auch bleiben.
    Gloria wohnte im ersten Stock. De Sica ging zu Fuß die Treppe hinauf. Auf den Lift zu warten, hätte länger gedauert, und die Gefahr, gesehen zu werden, wäre größer gewesen.
    Er drückte auf den Klingelknopf. Er mußte nicht lange warten, bis die Tür geöffnet wurde.
    Das Mädchen war jung, hübsch und rothaarig. Sie trug einen goldfarbenen Hosenanzug, der sich um ihren üppigen Busen herum so spannte, daß zu befürchten war, die Nähte würden platzen, wenn das Mädchen einmal tief Atem holte. Ihre nackten Füße steckten in zierlichen Pantoffeln. Auch die Zehennägel waren goldfarben lackiert.
    Ihre grünen Augen musterten ihn neugierig. De Sica ließ ihr nicht viel Zeit, ihn zu betrachten. Er trat einfach ein und zog die Tür hinter sich zu. Dann sah er sich im Zimmer um.
    Eine Nutte! dachte er verächtlich. De Sica hatte einen Blick dafür, er wußte sofort, wann er sich in der Wohnung eines Callgirls befand. Er hatte selbst schon genug solcher Wohnungen finanziert und wurde dafür an den Einkünften der Mädchen beteiligt.
    Er ging hinüber ins Schlafzimmer. Auch hier weiße Schleiflackmöbel und viel Rosa. Diese Mädchen hatten alle den gleichen Geschmack.
    De Sica sah sich in der ganzen Wohnung um. Auch im Bad. Erst als er wußte, daß sich außer dem Mädchen und ihm niemand in der Wohnung befand, war er zufrieden. Jetzt erst sah er sich das Mädchen an.
    Hübsch, sehr hübsch, dachte er. Aber kein Format. Mike hat einen billigen Geschmack. Und dieser Kerl wollte meine Tochter heiraten!
    Gloria sah dem ungebetenen Besucher ohne sonderliches Erstaunen zu. Sie kannte die Männer und wunderte sich über nichts mehr. Fast jeder dieser Kerle hatte einen Rappel. Aber das war nicht weiter schlimm. Die Männer, die zu ihr kamen, hatten nicht die Absicht, geistreiche Konversation mit ihr zu betreiben.
    Die wirklich komplizierten und

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