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B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

Titel: B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend G-men und ein blondes Mädchen
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Sie an!« Sie nannte die Nummer. Ich wählte. Niemand meldete sich.
    »Wissen Sie, wo East oder Halek wohnen?«
    »Keine Ahnung!«
    Ich wurde das scheußliche Gefühl nicht los, daß Sheila Lowson und ihre Gorillas eine vielversprechendere Adresse waren als der Astrologe oder die feindlichen Nachbarinnen, aber ich war verpflichtet, auch die vierten Tiplieferanten der Zentrale aufzusuchen.
    Der Mann hieß Dean Smithwell. Als ich dem herangewinkten Taxifahrer die Adresse nannte, kratzte er sich hinter den Ohren.
    »Das ist verdammt weit außerhalb, Mister«, knurrte er. »Hellingstone ist ein kleines Dorf ein paar Meilen vor Newark.«
    Das Dorf bestand aus einem Dutzend Häusern. Wir hatten einige Schwierigkeiten, Dean Smithwell zu finden. Er besaß einen kleinen Kramladen, der zu dieser Stunde längst geschlossen war. Den Taxifahrer zog es nach Manhattan zurück.
    Er wurde ungeduldig, und als wir die Smithwell-Wohnung entdeckt hatten, verlangte er sein Geld und war nicht bereit zu warten.
    Smithwell war ein magerer Mann von mehr als sechzig Jahren. Er schaltete das Licht ein und führte mich in seinen Laden, in dem es nach Dauerwurst und Terpentin roch.
    »Das Mädchen, dessen Foto im Fernsehen gezeigt wurde, war zweimal bei mir.«
    »Wann?«
    »Gestern kaufte es Lebensmittel und eine Flasche Whisky. Und heute holte es Konserven, Orangensaft und Brot.«
    »Sie sind sicher, daß es Betty Dasting war?«
    »Oh, ja. Meine Augen sind noch gut, und am Tage ist das Licht im Laden besser als jetzt.«
    »Den Mann sahen Sie nicht?«
    »Nein, aber vielleicht wartete er im Auto.«
    »Sie kam mit einem Wagen?«
    »Ja, er stand vor dem Haus.«
    »Welcher Typ?«
    »Ich verstehe nichts von Autos. Es war ein schwarzer Wagen, nicht besonders groß.«
    »Da sie zweimal bei Ihnen war, Mr. Smithwell, scheint sie sich in der Nähe aufzuhalten.«
    »Als sie zum zweitenmal kam, fragte ich sie, ob sie im Motel ›Greenspring‹ ihre Flitterwochen verlebte. Ich wollte nur einen Scherz machen, aber sie starrte mich ganz entsetzt an, zahlte hastig und lief davon, ohne eine Antwort zu geben. Ich hielt es für ein Mädchen, das mit einem Mann von zu Hause ausgerissen war. Im ›Greenspring‹ halten sich oft Pärchen auf, denen die Trauungsurkunde fehlt.«
    »Es ist ein Motel?«
    »So nennt es sich auf dem Schild an der Straße, aber in Wahrheit sind es nur einige Unterkunftshütten, die verstreut auf dem Gelände der ehemaligen Farm liegen. Der Verwalter heißt Chasey, und Sie müssen schon Glück haben, wenn Sie ihn nüchtern antreffen wollen.«
    »Wie weit ist es?«
    »Eine gute Meile bis zum Hinweisschild; dann noch einmal fünfhundert Yards den Hügel hinauf.«
    »Kann ich bei Ihnen telefonieren, Mr. Smithwell?«
    »Tut mir leid, ich besitze kein Telefon.«
    »Würden Sie mir eine Taschenlampe leihen?«
    Er holte eine Lampe und brachte mich bis zur Straße. Die Nacht war dunkel, aber so lange ich mich auf der Landstraße in Richtung Newark bewegte, hatte ich keine Schwierigkeiten. Drei oder vier Autos begegneten mir.
    Ich fand das Schild. Der Pfahl, an dem es hing, war geknickt. Ich ließ den Schein der Taschenlampe über die Tafel gleiten und las die verwaschenen Buchstaben: »Motel Greenspring. Natur und Komfort.«
    Die Straße war nur geschottert. Ich verzichtete darauf, die Lampe zu benutzen und orientierte mich an den Schattenrissen der Bäume gegen den Nachthimmel.
    Einmal blieb ich stehen, weil ich glaubte, ein kurzes, trockenes Geräusch gehört zu haben.
    Es konnte der entfernte Knall eines Schusses oder auch nur das nahe Knacken eines Astes gewesen sein.
    Ich ging weiter.
    ***
    Als er das Motorengeräusch hörte, sprang Arne Scott auf, ging zum Fenster und zog den Vorhang eine Handbreit zurück.
    Ein schwerer Wagen schaukelte über den ungepflasterten Hof der ehemaligen Farm. Seine Scheinwerfer glitten über die Blockhütten. Der Wagen stoppte. Seine Lichter erloschen.
    Scott hörte das Schlagen der Wagentüren.
    »Leute!« zischte er. »Es sind Leute gekommen, Betty!«
    Das Mädchen reagierte nicht. Es saß auf dem Bett, den Kopf in die Hände gestützt. Nie zuvor in ihrem Leben hatte Betty Dasting sich so erschöpft und hoffnungslos gefühlt.
    Scott warf den Kopf hoch. Er hörte die Schritte vor der Hütte und erstarrte. In der nächsten Sekunde krachte ein wuchtiger Fußtritt gegen die Tür.
    Das brüchige Holz gab nach. Das Schloß sprang auf.
    Der Mann war breitschultrig und hielt eine schwere Pistole in der Hand.
    »Hallo!«

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