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Babel 3 - Geisterliebe

Babel 3 - Geisterliebe

Titel: Babel 3 - Geisterliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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dich.“
    „Blödsinn! Wenn das so wäre, würden sie mich doch mal anrufen oder vorbeikommen. Nur weil sie ein Problem mit Hexen haben, interessiert es sie plötzlich einen Scheiß, was aus mir wird … Nee, ich geh erst zurück, wenn sie akzeptieren, dass …“ Er beendete den Satz nicht, warf Babel nur einen Blick zu, der sie rührte. Die kleine Kröte war in Ordnung, die meiste Zeit ging er ihr zwar auf die Nerven, aber er besaß einen feinen Riecher dafür, was Heuchelei war, und das respektierte sie.
    Sie drückte kurz seine Schulter, bevor sie die Arme verschränkte und den Kopf schüttelte. Sie wollte gerade ansetzen, mit ihnen über Karl zu sprechen, als sie plötzlich die Verbindung zu Sam spürte. Dieses seltsame Glücksgefühl, das sie überfiel, wenn die Magie zwischen ihnen aktiviert wurde, weil er in ihre Nähe kam.
    Und noch etwas anderes spürte sie.
    Eine andere Hexe. Aber es war nicht Judith.
    Sie sprang auf, keine Sekunde später klappte die Haustür, und sie hörte Sams Stimme.
    „Schau mal, was ich draußen gefunden habe“, sagte er und trat in Küche. Sofort verfinsterte sich Toms Blick noch ein Stück mehr. Aber da gab Sam den Blick auf die Person frei, die hinter ihm stand, und Babels Magie ließ den Tisch zittern.
    „Hallo, Babel.“
    „Mutter …“
    Das hatte ihr gerade noch gefehlt!
    Tom und Mo sahen abwechselnd zwischen ihnen hin und her, aber Babel war so verblüfft, dass sie nichts sagen konnte. Sie hatte völlig vergessen, dass sich ihre Mutter zu Besuch angekündigt hatte. Wir sehen uns ja bald übersetzte sich in ihrem Wörterbuch nicht gleich mit In einer Woche stehe ich unangekündigt vor deiner Haustür.
    Maria war beinahe so groß wie ihre Töchter, schlank und mit durchdringendem Blick. Ihr früher blondes Haar war inzwischen weiß geworden, zusammengebunden zu einem einfachen glatten Pferdeschwanz. Sie trug eine schlichte schwarze Marlene-Dietrich-Hose aus festem Anzugstoff und eine weinrote Bluse. Um die Arme wanden sich Dutzende Armreifen, die alle magisch aufgeladen waren, und ihre Energien breiteten sich langsam im Raum aus, als würden sie ihn einnehmen wollen.
    Babel verspürte ein kurzes Unbehagen, wie es sie jedes Mal in der Nähe eines magisch Aktiven überfiel, doch das verschwand schnell wieder. Das Unbehagen, das blieb, war eher der Tatsache geschuldet, dass sie ihrer Mutter gegenüberstand.
    „Sie stand draußen vor dem Zaun auf der Straße, da dachte ich mir, ich nehm sie mit rein, bevor sie die Passanten verschreckt.“ Sam klang amüsiert, und Babel warf ihm einen irritierten Blick zu.
    Doch Maria ließ sich nicht durch ihn beirren. „Ich muss gestehen, ich hatte gehofft, dass sich Babels und deine Wege nicht wieder kreuzen“, erwiderte sie in Sams Richtung, worauf der nur mit den Schultern zuckte. „Aber die Zeichen waren wohl da, nicht wahr. Und Sie sind?“ Sie wandte sich an Tom, der aufgestanden war und Maria fasziniert betrachtete.
    Ja, es ist immer heikel, wenn der Mann das erste Mal seiner Schwiegermutter gegenübersteht, dann sieht er, wie seine Liebste später mal aussieht, was?
    „Tom“, antwortete er.
    „Ah, der Plag.“
    „Sieht so aus.“
    „Ich bin Mo“, sagte Mo ungefragt und streckte ihr die Hand entgegen, als wäre er ein gut erzogener Junge, und nachdem Maria einen Moment lang aufmerksam sein Gesicht studiert hatte, ergriff sie die Hand. „Noch ein Plag.“
    „Ja, und?“ Leiser Trotz schlich sich in Mos Haltung, die Maria amüsiert zur Kenntnis nahm. „Ich wohne aber nicht hier.“
    „Das dürfte auch irgendwann ein bisschen viel werden, nicht wahr? Es ist doch auch so schon recht belebt.“ Sie warf Sam einen gehässigen Blick zu, den er allerdings ignorierte.
    Es überraschte Babel nicht, dass ihre Mutter sich auf Sam einschoss, sie hatte ihn nie gemocht. Vermutlich würde sie es sogar vorziehen, wenn Babel mit einem halben Dutzend Plags schlief, Hauptsache, sie hielt sich von dem Dämonenkind fern. Die Verlockungen, die seine Herkunft für Babel darstellten, waren alles andere als ungefährlich.
    „Wie geht es deinem Partner?“ Maria wandte sich wieder an Babel. „Wie hieß er doch gleich, Karl?“
    „Er liegt im Krankenhaus. Und deshalb … Weißt du, Mutter … Also, es ist nicht so, dass ich mich nicht freuen würde, dich zu sehen … Aber im Moment ist es wirklich ungünstig, vielleicht solltest du noch einmal wiederkommen, wenn …“
    „… dein Krieg mit Clarissa vorbei ist?“
    Babel seufzte und stützte

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