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Babel 3 - Geisterliebe

Babel 3 - Geisterliebe

Titel: Babel 3 - Geisterliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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den Sinn gekommen. Er würde ohnehin nicht gehen, selbst wenn sie ihn darum bat.
    Du willst ihn dabei haben, wenn alles den Bach runtergeht, was?
    „Dachte ich mir.“ Judith warf Tamy einen Blick zu. „Wir bleiben, oder?“
    Die Türsteherin nickte. „Du kannst uns brauchen, Babel. Du hast selbst gesagt, dass Clarissa versucht, uns zu vertreiben. Wenn wir jetzt verschwinden, hat sie dich genau da, wo sie dich haben will, und gegen ihre Familie hast du allein keine Chance.“
    Babel wusste, dass die beiden recht hatten, aber es fiel ihr schwer, diese Hilfe anzunehmen. Sie war es nicht gewohnt, dass andere Opfer für sie brachten, und sie war den Leuten nicht gern etwas schuldig.
    Das sind nicht irgendwelche Leute. Das ist deine Familie. Und eines dieser Familienmitglieder liegt gerade im Koma.
    Babel warf einen Blick zurück zur Eingangstür des Krankenhauses, hinter der Karl lag. Und sie konnte wieder die Wut spüren, die sich in ihren Zellen festgesetzt hatte. Sie würde sich von Clarissa ihr Zuhause nicht kaputt machen lassen. Sie hätte gleich zurückschlagen sollen, als Clarissa die Toten auf Judith hatte ansetzen lassen. Der Überfall auf Karl wäre dann vielleicht nicht passiert.
    Ah, dieses vertraute Gefühl der Schuld.
    Grimmig klappte Babel noch einmal ihr Handy auf, während die anderen sie neugierig beobachteten. Sie wählte Clarissas Nummer, und schon bei der vierten Zahl fegte ein schwacher Wind über den Fußboden und wirbelte den Kies auf, weil Babels Wut die Magie außer Kontrolle geraten ließ.
    Clarissa ließ das Telefon dreimal klingeln, bevor sie abnahm. „Hast du mir etwas zu sagen“, waren ihre ersten Worte, die weder freundlich noch aggressiv klangen. Nur gerade so, als würde sie über das Mittagessen reden. Sie versuchte nicht einmal mehr, ihre Taten zu leugnen.
    Babel ballte die freie Hand, bis ihre Fingernägel tief ins Fleisch stachen. „Du konntest es einfach nicht lassen, was? Aber du hast Pech gehabt, Tamy war nicht in ihrer Wohnung.“
    „Das weiß ich, ob du es glaubst oder nicht, es liegt mir nicht daran, ein Blutbad anzurichten. Wenigstens nicht, bevor ich dich nicht noch einmal gewarnt habe.“
    „Das haben wir ja bei Karl gesehen.“
    „Nun ja … Ich bin kein Unmensch, ich lasse dir Zeit, deine Sachen zu packen. Zwei Tage, das ist alles. Danach musst du die Stadt verlassen.“
    „Ich weiß nicht, wieso du den Eindruck hattest, dass ich das tun würde, Clarissa, aber nur für den Fall, dass du es nicht verstanden hast: Ich werde nirgendwohin verschwinden. Ich habe dich gewarnt, und jetzt gehört dein Arsch mir.“ Sie legte auf, bevor die andere Hexe noch irgendetwas erwidern konnte, und stützte die Hände in die Hüfte. Nacheinander sah sie die anderen an. „Clarissa macht keinen Hehl daraus, dass sie nicht verhandeln will.“
    „Wir können sie schaffen“, murmelte Judith, aber sie klang nachdenklich.
    „Du darfst sie nicht unterschätzen. Sie sind immerhin zu viert; Anatol, Lorelei, Clarissa und vielleicht auch Nikolai, das sind vier Hexen, wir sind nur zu zweit.“
    „Vergiss nicht, du hast Sam. Das Dämonenkind kann wenigstens einmal in seinem Leben nützlich sein. Und dein Plag wird sicher auch seinen Beitrag leisten können. Und mit Tamy hast du noch ordentlich Muskeln auf deiner Seite.“
    „Mag sein.“ Skeptisch betrachtete sie Judith, deren Magie vor unterdrücktem Zorn flackerte und an Babels Energienetz kratzte. „Während ihr zu Tamy fahrt, gehen Mo und ich zu mir. Ich muss Sam und Tom informieren und einen Plan entwickeln.“
    „Was glaubst du, hat Clarissa vor?“, fragte Mo, der nervöse Blicke zu der Hecke warf, hinter der noch immer Xotls Käfig stand, und aus deren Richtung plötzlich eindeutige Rufe zu hören waren.
    „Dreeeck … Unverschääämt! … Hexendreeeck …“
    Sie drehten sich gemeinsam zu der Hecke um, die nur wenige Schritte von ihnen entfernt war.
    „Wir sollten ihn holen“, murmelte Mo und machte sich schon daran, den Käfig über die Hecke zu hieven, was allerdings nur schwer gelang, weil der Papagei aufgeregt mit den Flügeln schlug und so den Käfig ins Wanken brachte.
    „Alle tooot … Brrrei … Hexendreeeck …“
    „Zur Abwechslung bin ich mir nicht mal sicher, ob er uns meint“, sagte Babel trocken, beugte sich vor und klopfte mit dem Mittelfinger gegen den Käfig, nachdem Mo ihn vor ihnen abgestellt hatte. Darauf schnappte Xotl mit seinem spitzen Schnabel nach ihr. „He, du Aasgeier! Diese Hand füttert

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