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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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einzige Hoffnung, wie wieder Ruhe in mein Leben einkehren
könnte.«
    »Vielleicht
trennen sie sich ja und ziehen beide weg.« Lorinda ging vor ihr her ins
Wohnzimmer. Die Katzen hatten ihre Näpfe ausgeleckt und warfen ihr
hoffnungsvolle Blicke zu, weshalb es Zeit wurde, die Küche zu verlassen: Sie
benötigten ein deutliches Signal, dass es vorläufig keinen Nachschlag gab.
    »Dazu wird es
niemals kommen.« Freddie setzte sich in den Sessel. »Die bleiben zusammen, bis
dass der Tod sie scheidet. Glaub mir, ich habe von den beiden genug gehört, um
das mit Sicherheit zu wissen.«
    »Na ja.«
Lorinda machte es sich in einer Ecke des Sofas gemütlich. »Wenn das so ist, werden
wir auf jeden Fall viel Stoff für neue Geschichten bekommen.«
    »Das ist kein
verwertbares Material«, winkte Freddie ab. »Die meisten Morde spielen sich im
häuslichen Bereich ab, ein Ehepartner bringt den anderen um. Das kennen wir
alles. Es gibt nichts Langweiligeres. Keine Spannung, keine Suche nach dem
möglichen Täter. Der Fall ist sofort geklärt, die Polizei erledigt so etwas
routinemäßig, und bis der Mörder verurteilt wurde und ins Gefängnis wandert,
gähnen wir alle vor uns hin. Das bringt uns überhaupt nichts.«
    »Ach, ich weiß
nicht«, hielt Lorinda dagegen. »So wie sich Jack gestern Abend benommen hat,
könnte der Verdacht auf gut und gerne ein halbes Dutzend oder mehr Leute
fallen. Als ich mich auf den Heimweg machte, gaben sich die restlichen Gäste alle
Mühen, ihm und seiner Kamera aus dem Weg zu gehen, was an sich ganz gut ist.
Ich dachte ja schon, Macho würde mit einem stumpfen Gegenstand auf ihn
losgehen, nachdem Jack ihn überrumpelt und fotografiert hatte. Wenn er so
weitermacht, wird der arme Macho am Ende noch einen Nervenzusammenbruch
bekommen.«
    »Darum ging es
bei dem Streit, als die beiden heimkamen«, berichtete Freddie. »Karla war
wütend über sein Verhalten und drohte ihm damit, seine verschossenen Filme
unbrauchbar zu machen. Sie sagte ihm, er habe die Privatsphäre der Gäste
verletzt und die Gastfreundschaft missbraucht. Als ob er mit den Begriffen
etwas anzufangen wüsste. Und als ob es ihn kümmern würde! Daraufhin rastete er
aus und warf ihr vor, seine vielversprechende Karriere zu sabotieren. Von wegen
vielversprechende Karriere! Hah!«, schnaubte Freddie. »Er kauft sich eine
Kamera und glaubt, er sei Henri Cartier-Bresson und Richard Avedon in einer
Person. Glaubt er wirklich, irgendjemand würde sich für seine Amateuraufnahmen
interessieren, wenn Karla nicht die Texte liefern würde?«
    »Jemand wird
ihm ins Gewissen reden müssen«, überlegte Lorinda. »Jemand anderes als seine
Frau, meine ich. Sie scheint ja in der Tat rein gar nichts bei ihm bewirken zu
können.«
    »Sie macht ihn
rasend«, meinte Freddie. »Aber das beruht bei den zweien wohl auf
Gegenseitigkeit.«
    »Und wer wird
dieser Jemand sein?« Gedankenverloren sah Lorinda zu, wie Hätt-ich's und
Bloß-gewusst ins Wohnzimmer geschlendert kamen, sich hinsetzten und anfingen,
sich das Gesicht zu putzen. »Ich würde Dorian vorschlagen. Er ist mit ihnen
befreundet. Er hat uns das eingebrockt, dann soll er auch was unternehmen. Das
kann ja nicht den ganzen Winter hindurch so weitergehen.«
    »Ja, genau.
Dorian. Ihm haben wir das zu verdanken«, stimmte Freddie mürrisch zu. »Dafür
könnte ich ihn erwürgen.«
    »Er hat so
einiges angerichtet, wenn ich das richtig sehe«, meinte Lorinda.
    »Mehr als
genug. Und ich hoffe sehr, dass er nicht noch mehr von der Art auf Lager hat.
Allerdings ...«, Freddies Miene hellte sich auf, «... müssten jetzt die
Wohnungen und Häuser im Dorf verkauft oder vermietet sein. Es werden sich also
nicht noch mehr Fremde hier einquartieren und ...«
    Das Schrillen
der Türglocke unterbrach ihre Ausführungen. Die Katzen spitzten die Ohren und
waren mit einem Satz auf der Fensterbank, wo sie die Gardine zur Seite zu
schieben versuchten, damit sie sehen konnten, wer vor der Tür stand.
    Jemand kam zum
Fenster, schaute nach drinnen und begann zu winken.
    »Ich bin's
nur«, rief die Frau.
    »Wenn man vom
Teufel spricht«, brummte Freddie. »Und sie hat uns auch noch gesehen. Wir
können nicht mal die Flucht ergreifen.«
    Lorinda stand
auf und ging zur Tür, um Karla Jackley ins Haus zu lassen, die vor ihr her ins
Wohnzimmer eilte, ohne zu bemerken, dass sie alles andere als ein willkommener
Gast war.
    »Ich wusste,
ich würde Sie hier finden«, begrüßte sie Freddie. »Ich habe Sie durch den
Garten

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